Köln -
Rheinmetropole, alte
Römerstadt und heutige Millionenstadt
Kurzfassung der Kölner
Stadtgeschichte mit Kölns
geschichtlichen Epochen - statistische Daten - Kölner Stadtbezirke - die Kölschen |
0.
Inhalt
1. Kölner
Stadtprofil
2. Überblick
zur
Geschichte und politischen Entwicklung Kölns
3 Statistische Daten
mit
Einwohner- und Flächenentwicklung
4.
Die Kölschen und ihre
Lebensart
4.1 Köln - eine
multikulturelle Millionenstadt
5 . Tourismus/Sehenswürdigkeiten
D. Datensammlung:
Wichtigste
Geschichtsdaten Kölns
Eines
der kölschen Grundgesetze:
Jede Jeck is anders! oder
wie bei einer Demo gegen Fremdenfeindlichkeit mal umgewandelt entdeckt wurde: Jede Jeck is von woanders!
Diese
kölsche Verhaltensregel ist eine Art Bekenntnis zur Toleranz und
Nachsicht dem anderen gegenüber und auch ein Bekenntnis zur Toleranz
gegenüber Fremden (Flüchtlingen). |
Schulstreik für Klima
2019
|

Aufruf
zur Demonstration und Kundgebung
"Gegen Gewalt, Rassismus und
Neonazis
– Für ein buntes und tolerantes Köln"
am 05.01.2015 (Auf Bild klicken!)
|
§ 6 Jede Jeck is anders.
(„Jeder
Narr ist anders!“
= Übe Toleranz und Nachsicht dem anderen gegenüber.)
Jede Jeck is von
woanders.
|
|

Multikulturellen
Fest "Birlikte" (= Zusammenstehen) 14.06.2015
in Köln-Mülheim im Umfeld der Keupstraße
(Quelle:
http://birlikte.info/)
|
1. Kölner
Stadtprofil
Die
Rheinmetropole Köln
ist eine Stadt mit einer über 2000-jährigen
Geschichte. Köln war
- im
Mittelalter eine der
bedeutendsten
mittelalterlichen Großstädte Europas - eine Metropole - und lange Zeit die
größte Stadt im Römisch-deutschen Reich und insbesondere eine europäische Handelsmetropole,
eine Kunstmetropole, die Metropole der Kirchzenprovinz Köln und
Erzbischofssitz, eine Stadt mit dem Status Freie Reichsstadt
und eine bedeutende Pilgerstadt
sowie
bis zur
berühmten Schlacht bei
Worringen Sitz
des
Kurfürsten,
- im 19. Jhdt.
kurzzeitig eine französiche Stadt und danach
eine preußische
Festungsstadt und
- ist seit Agrippinas Zeiten ein kultureller Schmelztiegel.
- ist die einzige deutsche Millionenstadt, die auf eine 2000jährige Geschichte zurückblicken kann
Bei Bauarbeiten werden stets Fundstücke aus der antiken römischen Vergangenheit gefunden, die die Kölner Denkmäler ergänzen.
Die
Rheinmetropole Köln war und ist mithin in allen historischen Epochen
eine bedeutende
Stadt.
Hiermit weist die Kölner Stadtgeschichte ein Merkmal
unter den
deutschen Großstädten auf, das kaum eine andere Großstadt
aufweisen kann. Ein
Alleinstellungmerkmal sogar für Europa ist, dass das heutige moderne Köln vom
gleichen Ort aus regiert und verwaltet wird wie das
römische Köln vor 2000 Jahren und wie in der mittelalterlichen und
preußischen Epoche danach. Das heutige
Kölner Rathaus steht seit dem Mittelalter am Ort des Praetoriums, dem
Palast
des Statthalters der römischen Provinz
Germania Inferior ab dem 1. Jhdt n.
Chr. und später im
frühen Mittelalter dem Palast der fränkischen Könige. Die Ruinen des Praetoriums können unter dem
Rathaus besichtigt werden. Köln
hatte das älteste Stadtsiegel Europas und das erste
Rathaus in Deutschland, das früheste Grundbuchwesen im Form
der
sogenannten Schreinsbücher (benannt nach der Lagerung der Urkunden
in
Behältern, "Schreinen"genannt) und die erste bürgerliche
Universität Deutschlands (1388).
Ferner sind nur
wenige deutsche
Großstädte noch
heute im Stadtbild so geprägt von ihrer Geschichte wie Köln von seiner 2000-jährigen
Geschichte und
seiner Funktion als Festungsstadt. Zu dieser Prägung gehören
- die
Straßenstruktur in der Innenstadt,
- als Denkmäler
Die Trassen der
innerstädtischen römischen
Nord-Süd-Achse ("Cardo
Maximus") und
der Ost-West-Achse ("Decumanus
Maximus") sind
im heutigen Köln mit dem Verlauf von zwei der
wichtigsten Einkaufsstraßen in der Innenstadt - Hohe
Straße/Hohe Pforte und Schildergasse - noch zu erkennen. Ebenso sind dieTrassen der römischen
Fernstraßen mit dem Verlauf von Neußer
Straße (nach Norden), der Aachener
Straße (nach Westen), der Luxemburger Straße (nach
Südwesten) und der Bonner Straße (nach
Süden) nachzuvollziehen. Das Rathaus steht - wie schon erwähnt - über
dem Praetorium,
dem
Sitz des römischen
Statthalters und heute eine der wichtigsten archäologischen
Ausgrabungen der Stadt. Die romanische Kirche
St.
Maria im Kapitol steht auf dem antiken Kapitolshügel der römischen
Colonia und die
Romanische Kirche Groß St.
Martin steht über den Fundamenten
eines der vor der römischen
Stadtmauer
errichteten römischen
Lagerhäuser (2. Jhdt.). Der Verlauf der großen mittelalterlichen
Stadtmauer ist in der Trasse der heutigen kölntypischen
halbkreisförmigen Ringstraße vom Ubier-Ring, dem
südlichen Ende am Rhein, bis zum Theodor-Heuß-Ring, dem
nördlichen Ende am Rhein, noch zu erkennen. Im 13. Jahrhundert wurden nicht
nur der historische Stadtkern sondern auch die davor liegenden
Klöster und Stiftskirchen und ihre Umgebung von dieser
mittelalterlichen Stadtmauer
umschlossen. Die Mauer (entlang der heutigen Ringstraße)
bildete bis zum 19. Jahrhundert
die Grenze des Kölner Stadtgebiets. Und schließlich
dokumentieren der Innere Grüngürtel am linksrheinischen Rande
der Kölner Innenstadt und der Äußere
Grüngürtel am
linksrheinischen Rand der Stadt die Lage der preußischen
Festungsringe des 19. Jhdt..
Die heutige Millionenstadt
Köln (2017: 1,085 Mill. Einwohner) besteht aus 9
Stadtbezirken mit jeweils mehreren Stadtteilen (insges. 86): zentraler
Stadtbezirk Innenstadt
sowie
Stadtbezirke
Chorweiler, Nippes, Ehrenfeld, Lindenthal und Rodenkirchen
linksrheinisch und Stadtbezirke Mülheim, Kalk und Porz
rechtsrheinisch. Der zentrale Stadtbezirk Innenstadt
umfasst das Gebiet innerhalb der ehemaligen
mittelalterlichen Stadtmauer und das im 19. Jhdt. davor angelegte
Gebiet der Neustadt. Zum Stadtbezirk Innenstadt gehören die
Stadtteile Altstadt/Nord
und Altstadt/Süd
(also der mittelalterlicher Stadtkern) und Neustadt/Nord
und Neustadt/Süd
linksrheinisch sowie Deutz
rechtsrheinisch
mit
einer Gesamtfläche von 16,4 qkm und ca. 127 000 Einwohner. Ungeachtet
dieser amtlichen Einteilung gibt es in den Kölner Stadtteilen etliche
sog. "Veedel" (Stadtviertel),
die ein jeweiliges bestimmtes Lebensumfeld darstellen und für das
heutige Alltagsleben der Kölner eine große Rollle spielen.
In der langen
Geschichte Kölns entwickelte sich auch der Name der Stadt
weiter. Die Römer nannten das um 19. v. Chr.
gegründete Oppidum
Ubiorum
mit der Verleihung des
Status einer Stadt römischen Rechts (50 n. Chr.) fortan Colonia
Claudia Ara Agrippinensium (abgekürzt: CCAA) und später
offenbar nur noch Agrippina.
Die nachfolgenden Franken nannten sie wohl schlicht Colonia. Hieraus
entwickelten
sich im
Mittelalter die Bezeichnungen Coellen und Coeln (am Rhein)
bzw.
lateinisch Colonia
Agrippina
sowie in der Neuzeit Cöln -
ab 1919 mit der heutigen Schreibweise Köln
- (auf Kölsch: Kölle). Die
Rheinmetropole ist eine der wenigen deutschen Städte, die in
vielen Sprachen für
den Stadtnamen Köln eine eigene Bezeichnung aufweist
(zumeist aus dem
römischen Colonia
abgeleitet), so in Italien und Spanien Colonia, in
Portugal Colônia,
in Frankreich Cologne,
im englischsprachigenen
Raum Cologne,
in der
Türkei Kolonya und
in
den Niederlanden Keulen.
1.1 Die
geschichtlichen Epochen Kölns
Historisch und
kulturell kann man - grob gegliedert - die Stadtgeschichte Kölns in drei geschichtlichen Epochen aufteilen:
- römisches Köln
- mittelalterliches
Köln
- neuzeitliches
heutiges Köln
Diese
geschichtlichen Epochen
Kölns
werden in den nachfolgend genannten drei Themen-Seiten der Rubrik "Kölner
Geschichte" dieses
Internetauftritts näher
beschrieben:
Römisches
Köln
|
um
19
v. Chr. - um 455 n. Chr.
|
ab
50 n. Chr. Status einer Colonia (Stadt römischen Rechts)
ab um 90 n. Chr. römische
Provinzhauptstadt
zeitweise Kaiserresidenz
|
Mittelalterliches
Köln |
um
455 - um 1500
mit mittelalterlichen Strukturen bis in die frühe
Neuzeit (1794)
|
um
460 - 8. Jhdt. Residenzstadt der Franken
953 - 1288
Residenzstadt des Kurfürstentum Köln
ab
1288 de facto und ab 1475 bis 1794 de jure Freie Reichsstadt
|
Neuzeitliches
Köln
- Köln heute
|
ab
um 1500
|
1794
- 1814 Stadt mit französischer Besatzung
1815 - 1918 preußische Festungsstadt
ab
1918 republikanische Stadt, aktuell größte Stadt in NRW und
viertgrößte in
der BRD |
In einer
weiteren Themen-Seite
werden einige
wichtige Kölner Persönlichkeiten
dieser 3 Epochen mit Geburtsort Köln bzw. Bezug zu
Köln vorgestellt. Ferner
enthält diese Rubrik noch die Themen-Seiten Ereignisse und große Veranstaltungen in
Köln
und Kölner Weihnachtsmärkte.
Reiseführer Köln:
Jürgen Kaiser / Kleiner Führer der Romanischen Kirchen
in Köln / Greven-Verlag
Köln
Gerta Wolff / Das Römisch-Germanische Köln. Führer zu
Museum und Stadt / JP Bachem Verlag
Carl
Dietmar / Das mittelalterliche Köln / JP Bachem Verlag
Werner Jung / Das neuzeitliche Köln - Der historische
Stadtführer / JP Bachem Verlag
Paul
Eckert / Köln – Stadt am Rhein zwischen Tradition und Fortschritt / DuMont-Reiseführer
|
Erwähnungswert: In einem
in der Entstehung befindlichen
Werk "Geschichte
der
Stadt Köln", herausgegeben von der Historischen Gesellschaft
Köln e. V. und erschienen im Greven-Verlag, mit insges. geplanten 13 Bänden wird die
Geschichte der Rheinmetropole Köln in den 13 Bänden feiner
gegliedert:
1
Köln in
römischer Zeit / Geschichte einer Stadt im Rahmen des Imperium
Romanum //
fertig (über Greven-Verlag zu beziehen)
2 Köln im Frühmittelalter Mitte 5. Jhdt. - 1075 / Von
der fränkischen
Epoche zur erzbischöflichen Herrschaft
3 Köln im Hochmittelalter 1074/75 -1288 / Entstehung und
Aufstieg der bürgerschaftlichen Stadt // fertig (über Greven-Verlag zu beziehen)
4 Köln im Spätmittelalter 1288 - 1513 // fertig (über Greven-Verlag zu beziehen)
5 Köln im Zeitalter von Reformationen und Katholischer
Reform 1513 - 1610
6 Köln in einem eisernen Zeitalter 1610 - 1686 // fertig (über
Greven-Verlag zu beziehen)-
7
Köln
im 18. Jhdt. 1686 - 1794 / Köln im Ancien Régime - fertig (über
Greven-Verlag zu beziehen) // fertig (über Greven-Verlag zu beziehen)
8 Köln von der französischen zur preußischen
Herrschaft 1794 - 1815 // fertig (über Greven-Verlag zu beziehen)
9 Köln in preußischer Zeit 1815 - 1871 // fertig (über
Greven-Verlag zu beziehen)
10
Köln im
Kaiserreich 1871 - 1918 // fertig (über
Greven-Verlag zu beziehen)
11 Köln in der Weimarer Zeit 1918 - 1933 / Kriegsfolgen, Aufbau,
Wirtschaftskrise
12 Köln in der Zeit des Nationalsozialismus 1933 - 1945 // fertig
(über Greven-Verlag zu beziehen)
13
Köln seit
1945
1.2 Merkmale der Rheinmetropole und
Millionenstadt Köln *
Merkmale Kölns
|
Köln, die Millionen-Stadt am Rhein
Der
Rhein ist der längste Fluss in Deuschland (von der Quelle in der
Schweiz bis zur Mündung in die Nordsee 1233 km, davon 865 in
Deutschland). Der Rhein fließt mitten durch die Stadt und ist der
Mittelpunkt Kölns. Köln
liegt also - anders als die anderen
Rheinstädte - nicht am
Rhein (auch wenn es oft "Köln am Rhein" heißt), sondern
sozusagen im
Rhein;
der Rhein fließt mitten durch die Stadt. Der linksrheinische und der rechtsrheinische Teil der Stadt werden durch 8 Brücken
verbunden. Der Rhein hat große Bedeutung für den Gütertransport und
auch für die nationalen und internationalen Kreuzfahrt-Schiffe über den
Rhein, die natürlich alle in Köln anhalten. Renommierte Flotten (wie
A-Rosa und Phönix) starten in Köln ihre Fluss-Rundfahrten nach Norden
bis Amsterdem/IJsselmeer und nach Süden bis Basel. Zu empfehlen sind auch Rundfahrten auf dem Rhein in Köln mit den KD-Schiffen.
|
Köln,
eine historisch bedeutende Stadt mit
einer über 2000-jährigen Geschichte (seit um 19 v. Chr.) |
Kultumetropole und
Kunststadt Köln |
Medien-Metropole
und ein Zentrum der
Kreativwirtschaft |
Stadt
mit bedeutenden profanen
und
kirchlichen Bauwerken |
bedeutender
Produktions- und Industrie-Standort
- Auto-Stadt und
Chemie-Stadt |
Messe- und
Kongress-Stadt Köln
Köln ist ein international
bedeutender Messestandort (unter den TOP 3 in Deutschland und den TOP 10 weltweit; Bilanz 2018).
|
bedeutendes Verkehrskreuz -
das
"Verkehrskreuz des Westens"
- |
europäisches Logistikzentrum
|
Handelsmetropole - ein Merkmal
also, das schon im frühen
Mittelalter begründet worden ist -
|
Stadt der
Wissenschaft (wie
schon im
Mittelalter) und
Forschung
- Hochschul-Stadt mit 24
Hochschulen (Köln nach Berlin und München der drittgrößte Hochschulstandort in Deutschland)
|
Wirtschaftszentrum |
bedeutendes Zentrum der
Kredit-/Versicherungs-Branchen
- Versicherungs-Stadt |
Zentrum des Dienstleistungs-Gewerbes |
Zentrum der Informations- und
Kommunikations- Technologie
|
bedeutendes Luft- und
Raumfahrt-Kompetenz-Zentrum Köln |
Sitz
des
Metropolitan-Bistums der Kirchenprovinz Köln der
katholischen Kirche (wie
schon seit dem frühen Mittelalter) |
Karneval-Metropole |
Einkaufs-Stadt
und
Stadt
zum Feiern
|
Weihnachtsmarkt-Stadt
Nr. 1
|
eine Stadt mit mehreren großen Plätzen
Größte
Plätze in der Kölner Innenstadt: die
historischen Altstadt-Plätze Heumarkt und Alter Markt
mit einer 2000-jährigen Geschichte sowie der
Neumarkt im Zentrum der Einkaufskaufsmeilen (= flächenmäßig der größte Innenstadt-Platz)
|
und internationales
Tourismus-Ziel, Sportstadt und Stadt
der Grünanlagen
|
* Siehe auch unter Merkmale der neuzeitlichen Rheinmetropole und Millionenstadt Köln in der Themen-Seite "Das Neuzeitliches Köln".
Weltbekannt und
weltberühmt ist das
Wahrzeichen der
Stadt, der Kölner
Dom.
Der Dom wird ebenso wie die romanischen
Kirchen Kölns auf Detail-Seiten zum Thema Kölner Bauwerke
beschrieben. Köln gilt und versteht sich aber
auch und als Sportstadt mit
u. a.
den
beiden von den
Kölner "heiß geliebten" großen
Clubs 1. FC Köln
(Fußball)
und KEC - die Kölner Haie
(Eishockey).
Köln wird von seinen
Bewohnern und den vielen Besuchern
geschätzt wegen der vielfältigen Kultur-Szene mit den
zahlreichen
zum Teil bedeutenden
kulturellen Einrichtungen, als
Stadt zum Ausgehen, Feiern und Einkaufen und als bunte multikulturelle
Stadt mit überwiegend aufgeschlossenen begeisterungsfähigen
Menschen. Köln ist eine Stadt mit vielen
Veranstaltungen u. a. in der Kölner
Philharmonie, im Kölner Opernhaus und im Kölner Schauspielhaus (beide zur Zeit wegen Renovierung geschlossen), in der riesigen Kölnarena
(jetzt leider Lanxess-Arena genannt), im Kölner Stadion und in der
Musical-Stätte am Dom ("Blaues Zelt"), die von Mitte 2012
bis Mitte 2015 vorübergehend
Opernhaus- Ersatzspielstätte war (Ersatzspielstätte derzeit im sog. "Staatenhaus" im rechtsrheinischen Köln) sowie
mit
einer breitgefächerten Kneipen-Kultur mit zahlreichen Brauhäusern in
der Innenstadt und den unzähligen Veedel-Kneipen in den Stadtviertel
(wie z. B. in der Kölner Südstadt, in Köln-Nippes und Köln-Ehrenfeld
und vielen
anderen).
Kölner
Panorama (Altstadt/linksrheinisch):
Kölner
Panorama (Deutz/rechtsrheinisch):
2.
Überblick zur
Geschichte
und politischen
Entwicklung Kölns
2.1 Römisches Köln
Vermutlich um
19 v. Chr. siedelten
die
Römer unter
Leitung des
Agrippa,
römischer Statthalter in
Gallien,
und unter dem Prinzipat
des Augustus (27 v. Chr. - 14 n. Chr.) die aus dem
rechtsrheinischen Lahngebiet stammenden Ubier in ein neues
Stammesgebiet auf
der linkem
Rheinseite
um und gründeten dort eine "Civitas"
(Verwaltungseinheit). Die
mit den Römern verbündeten Ubier sollten den Limes, die Grenze des
römischen Reichs am Rhein, gegen die Germanen
verteidigen. Auf
einem
hochwassersicheren
Hügel am linken Rheinufer im Gelände der späteren
römischen Colonia und damit im Zentrum des späteren
linksrheinischen
Köln gründeten sie die
römische Siedlung "Oppidum
Ubiorum" (Zivile Siedlung der Ubier) als Hauptort der
Civitas und
machten den Ort
zu einem zentralen Ort
in
Germanien.
Im Jahr 50 n.
Chr. erhielt diese
Siedlung den höchsten Status - eine Stadt römischen Recht (Colonia) - mit dem
Namen
"Colonia
Claudia Ara
Agrippinensium" (CCAA)
(= frei übersetzt: "Stadt
römischen Rechtes und Stadt der Agrippinenser,
unter Kaiser Claudius gegründet am Ort des
Altars
für den Kaiserkult") und
wurde eine der wichtigsten Städte des römischen Reiches
nördlich der Alpen.
Die Verleihung
dieses
höchsten Stadtrechts im römischen Kaiserreich hatte Agrippina,
Urenkelin des
Augustus und
seit 49 n. Chr. Frau des römischen
Kaisers und ihres Onkels
Claudius, veranlasst und auch ihren Namen im
Stadtnamen verewigt. Agrippina
die Jüngere war am 06.11.15 n. Chr. in der späteren CCAA
geboren
worden. Agrippina
war
eine Tochter des
Heeresführers Germanicus, einem Bruder des Kaisers Claudius (Kaiser 41
- 54
n. Chr.), und dessen Frau Vipsania Agrippina
(Agrippina die Ältere) sowie Schwester des späteren Kaisers
Caligula (Kaiser 37 - 41
n. Chr.) und Mutter des späteren
Kaisers Nero. Die CCAA stand damit in
der Städte-Hierarchie
im Imperium ganz oben; die Bürger waren den Römern
gleichgestellt. Aus
dem Namen Colonia
Claudia Ara
Agrippinensium
wurde bei den Römern die Kurzform Agrippina.
Um 90 n. Chr. wurden unter dem Kaiser
Domitian (81 - 96 n. Chr.) mit desssen Verwaltungsreform die kaierlich-römischen Provinzen Nieder-
und Ober-Germanien gegründet. Die inzwischen mächtige "Colonia
Claudia Ara Agrippinensium"
(CCAA), Sitz
des Heeresführers des
Niedergermanischen Heeres, wurde um 90 n. Chr. Hauptstadt der
römischen "Provincia
Germania
Inferior" (Provinz Nieder-Germanien). Die CCAA war in ihrer Glanzzeit im
2. und 3. Jhdt. n. Chr. eine der bedeutendsten Städte des Römischen
Imperiums
und mit ca. 20 000 (bis 40 000
Einwohner) lange dessen einwohnermäßig größte Stadt nördlich der Alpen (um 300
war dies dann das mittlerweile Treveris
genannte heutige Trier). Nach der Trennung des Römischen
Imperiums in ein West- und ein Oströmischen Reiches (395) kam es zu
einem fortschreitenden
Zerfall des
Weströmischen Reiches. Im Zuge dieses Zerfalls zogen die Römer nach 400
aus Germanien ab. Ab um 420 wurde die Colonia zunehmend
eine fränkische Stadt und wurde um
455 von den
Franken besetzt. Damit endete um 455 die römischen Phase Kölns! Viele der Romanen (= Nachfolger
der
provinzionalen römischen
Bürger) blieben aber hier wohnen. Die Stadt wurde
Königssitz des fränkischen Teilkönigreiches der
ripuarischen Franken (Rheinfranken).
Weitergehende Informationen
zum Römischen Köln siehe
Themenseite "Römisches
Köln".
2.2
Mitteltalterliches Köln
Köln gehörte im
Mittelalter zunächst zu den fränkischen Reichen und ab 962
zum neuen Römisch-deutschen Kaiserreich (ab Mitte des 10. Jhdt.
innerhalb
des Kurfürstentums Köln, ab de facto 1288 und ab 1475 de jure als
Freie
Reichsstadt).
Die
mittelalterliche Epoche Kölns lässt sich hinsichtlich ihrer politischen
Entwicklung grob aufteilen in die Perioden
- Frühmittelalterliches
fränkisches Köln von Mitte 5. Jhdt. bis Mitte 10. Jhdt.
- Kurfürstliches
Köln von Mitte 10. Jhdt. bis Ende 13. Jhdt.
- Köln
als Freie Reichsstadt ab Ende 13. Jhdt. (faktisch ab 1288 nach der gewonnenen Schlacht von Worringern, ab
1475 dann auch de jure - nach geltendem Recht -)
bis in die frühe
Neuzeit (1794)
- Köln
als mittelalterliche
Stadt
mit Herrschaft
der Geschlechter
(1288 bis 1396)
- Köln
als mittelalterliche Stadt mit
Herrschaft
der Bürger (1396 bis um 1500)
- Köln
als
Stadt zwischen
Mittelalter und Neuzeit mit Herrschaft
der Bürger
(um 1500 bis 1794)
Im
Hochmittelalter war Köln mit über 200 ha (nach der Stadterweiterung
1106) und
ca. 400 ha (nach der Stadterweiterung 1180) bis zum Ende des
Spätmittelalters flächenmäßig eine der größten Städte Europas
und
die größte Stadt im Römisch-deutschen Reich. Auch in der
Einwohnerentwicklung stand Köln im Reich um 1180 mit
20 000 - 30 000 Ew. und ab Anfang des 13. Jhdt. mit ca. 40 000 Ew.
bis in's 16. Jhdt. an der
Spitze. Übrigens: Von
Düsseldorf sprach damals noch kaum einer. Düsseldorf erhielt
sein
Stadtrecht erst 1288 als eine der Auswirkungen der
für die Entwicklung des mittelalterlichen Köln und
deren Bürger so wichtigen siegreichen "Schlacht
von
Worringen" (heute nördlicher ländlicher Randstadtteil Köln-Worringen) der
Kölner
Bürger an der Seite
des Herzogs von Brabant und seiner Verbündeten!
Die wirtschaftliche
Blütezeit
Kölns (vor allem als Handelsmetropole)
begann im 10. Jhdt. und hatte ihren Höhepunkt im 12. - 15. Jhdt.. Im 11. Jhdt.
waren Mailand,
Köln und Venedig die ersten großen Handelsstädte
... und waren hierbei auch Schaltstellen des kulturellen Austauschs.
Zwischen 1000 und 1550
war
Köln ferner eine Kunstmetropole von Rang mit der Produktion in diversen
Kunstgattungen und
einem kulturellen Austausch mit Paris, Prag, Niederlande und
Italien. Im
Hoch- und
Spätmittelalter hatte Köln eine
enorme wirtschaftliche und politische Machtstellung und war Drehscheibe und
Warenumschlagsplatz des
Fernhandels
nördlich der Alpen. Hierbei wurde Köln durch die Lage am Rhein und im
Zentrum von Fernstraßen begünstigt. Mit der Gründung
der ersten Ordensschule auf
deutschem Boden ("Studium Generale") 1248 durch Albertus Magnus
und der 1388 gegründeten Universität zu Köln als eine der ältesten Unis
in
Europa
wurde Köln auch zu einem mittelalterlichen Zentrum der Wissenschaft.
Der große Pilgerstrom, der Köln zu
einer bedeutenden Pilgerstadt
machte, setzte insbes. durch die
Überführung der Reliquien der Heiligen Drei Könige von
Mailand nach Köln (1164) und den dadurch ausgelösten Bau des
großen gotischen Kölner
Doms (ab 1248) ein.
Die
mittelalterliche Glanzzeit endete mit dem wirtschaftlichen Niedergang
der Freien Reichsstadt
im Zusammenhang mit dem Zerfall der Hanse und der dem 30jährigen Krieg
(1608 - 1648)
folgenden Wirren. So kam es Ende
17. und im 18. Jhdt. zum vorübergehenden
wirtschaftlichen
Niedergang und
Verfall
der Reichsstadt.
Weitergehende Informationen
zum Mittelalterlichen Köln siehe Themenseite "Mittelalterliches
Köln".
2.3
Neuzeitliches Köln
Die
neuzeitliche Epoche Kölns lässt sich hinsichtlich ihrer politischen
Entwicklung grob aufteilen in die Perioden
- Frühe
Neuzeit in Köln um 1500 - 1794 (Köln als Stadt zwischen Mittelalter und
Neuzeit mit Herrschaft der Bürger und mit mittelalterlichen
Strukturen bis in die frühe
Neuzeit)
- Köln
zur Franzosenzeit 1794 - 1814
- Preußisches Köln 1815
- 1918
- Republikanisches Köln ab 1918
In
der frühen Neuzeit nach 1500 blieben in Köln die mittelalterlichen
Strukturen weitgehendst
erhalten (siehe unter "Mittelalterliches
Köln"). 1794
wurde die Stadt Köln ohne Gegenwehr von den französichen Truppen
Napoleons eingenommen und verlor damit ihren formal seit
1475 im mittelalterlichen
Köln geltenden Status als Freie Reichsstadt.,
wobei
zu beachten ist, dass die heutigen rechtsrheinischen Gebiete
Kölns erst ab
1888 mit
den neuzeitlichen Stadterweiterungen eingemeindet
wurden. Die
Franzosen besetzten nach dem sog. 1. Koalitionskrieg 1797 das gesamte
linksrheinische Gebiet des Rheinlandes.
1801 wurde nach
einem Verzicht des
deutschen Kaisers (Frieden
von Lunéville am 09.02.1801 nach einer Niederlage gegen
Frankreich/Napoleon) das Rheinland (mit Köln, Aachen,
Bonn und Mainz) und
damit auch der
linksrheinische Teil des Kurfürstentums Köln und die vormalige Freie
Reichsstadt Köln in den
französischen Staatenverbund überführt. Die Kölner wurden
französische Staatsbürger. 1814 zogen die
Preußen in Köln ein. Die
Franzosenherrschaft war beendet.
Nach der Auflösung des
"Heiligen römischen Reichs deutscher Nation" (1806) und dem Ende der Kölner
Franzosenzeit wurde Köln
(in
Preußen bis
1919 noch offiziell Cöln
geschrieben)
mit dem Rheinland auf dem
Wiener Kongreß (1815) dem Königreich Preußen
zugeteilt (ab 1822 in der Rheinprovinz mit dem Oberpräsidium als quasi
Hauptstadt Koblenz). Das
Kerngebiet des früheren Kurfüstentums Köln gehörte nun zu Preußen und
Köln wurde preußische Festungsstadt.
Ein ganz wichtiges Ereignis für
Köln war der Weiterbau des Kölner
Doms
ab 1842. Dies führte nicht nur zu positiven Auswirkungen auf das
Bauwesen und das Handwerk, sondern war für Köln auch ein
hochemotionales Ereignis. Ferner stärkte es den Bürgersinn, weil die
Bürger über den 1842 gegründeten Zentral-Dombau-Verein zu Köln
über 60 % der Baukosten beisteuerten. Auch
vom preußischen Staat wurde der Weiterbau des Doms maßgeblich gefördert
und mitfinanziert. Der Grundstein für den Weiterbau wurde am 04.09.1842 vom preußischen König Friedrich
Wilhelm IV gelegt. Die Einweihung des fertiggestellten Kölner Doms wurde am 15.10.1880 als nationales Ereignis
Deutschlands vom
deutschen
Kaiser Wilhelm I vollzogen. Der Kölner Dom ist ein Bauwerk,
dessen Weiterbau und Fertigstellung für Köln und darüberhinaus von
äußerst großer
Bedeutung war und ist. Dies wird auch mit
der Festrede bei der Grundsteinlegung zum
Weiterbau 1842
verdeutlicht:
Schluss-Satz
aus der denkwürdigen Rede des preußischen Königs Friedrich-Wilhelm IV
zur Grundsteinlegung für den Weiterbau des Doms (Zitat aus einer
Urkunde im Stadtmuseum
(Ausstellung in 2011 "Der kolossale Geselle"): "...
Meine Herren von Köln! Ihre Stadt ist durch dieses Bauwerk hoch
bevorrechtigt vor allen Städten Deutschlands und sie selbst hat dies
auf das würdigste erkannt. Heute gebührt ihr dies Selbstlob. Rufen sie
mit Mir und unter diesem Ruf will ich die Hammerschläge auf den
Grundstein thun, rufen sie mit Mir das tausendjährige Lob der
Stadt: Alaaf Köln." |
Nach den glanzvollen
Epochen des Römischen
Köln und des Mittelalterlichen
Köln
sowie nach dem
vorübergehenden
wirtschaftlichen
Niedergang und
Verfall
der alten Reichsstadt
Ende
des 17. und im 18. Jhdt.. erlebte
Köln
im Zuge der industriellen Revolution einen immensen
Aufschwung. Die
Rheinmetropole Köln entwickelte
sich im 19. und 20. Jhdt. zu einer modernen
Großstadt und mittels diverser Stadterweiterungen
und Eingemeindungen zur Millionenstadt.
Die Region profitiert dabei wie schon im Mittelalter von der
äußerst
verkehrsgünstigen und zentralen Lage in Europa. Heute ist das neuzeitliche moderne
Köln eine der 4 deutschen Millionenstädte
und die
viertgrößte Stadt der Bundesrepublik Deutschlands (nach
Berlin, Hamburg und München). In seiner über
2000-jährigen
Geschichte ist Köln von ca. 97 ha mit ca. 20 000
(bis 40 000) Einwohnern der römischen "Colonia" über
ca. 400
ha nach Bau
der
großen mittelalterlichen Stadtmauer (ab 1180) auf heute 40518 ha mit
über
1,0 Mio.
Einwohnern
gewachsen.
Weitergehende Informationen zum heutigen Köln siehe
Themenseite "Neuzeitliches Köln".
3.
Statistische Daten
Köln existiert seit um 19 v.
Chr. als befestigte Siedlung und ab 50 n. Chr.
(= Bezugsjahr für die 2000-Jahr-Feier Kölns!) mit den Stadtrechten
einer
Colonia (Stadt römischen Rechts). Andere Städte
römischen Ursprungs feiern übrigens ihr Jubiläum in Bezug auf ihre
Gründung (wie 1984 das 16
v. Chr. gegründete Trier); bei gleicher - eigentlich richtigen -
Vorgehensweise hätte
Köln schon 1981 dieses Jubiläum
begehen sollen.
Die Gründer Kölns sind
- der römischen
Statthalter und
Feldherr Agrippa, der um 19 v. Chr. die Ubiersiedlung Oppidum
Ubiorum gegründet hat, und
- der Princeps
Augustus, der
zum Zeitpunkt der
Gründung der Ubiersiedlung das Römische Imperium regierte und die
Siedlung
ab ca. 7 v.
Chr. zur späteren Größe und Bedeutung ausbauen
ließ, sowie
- der römische
Kaiser Claudius, der auf Veranlassung seiner im Oppidum
Ubiorum geborenen
Frau Agrippina Köln 50 n. Chr. die Stadtrechte einer
Colonia mit dem Namen "Colonia
Claudia Ara Agrippinensium" verliehen hat.
Oftmals wird wegen Beteiligung an der Verleihung des Rangs einer Colonia auch Agrippina als Stadtgründerin genannt.
Einwohner-
und Flächenentwicklung Kölns
Epoche
|
Jahr
|
Einwohner
|
Fläche
(ha)
|
Anmerkung
|
römisches
Köln
|
*
|
ca.
20 000 (bis 40 000) *
|
97
|
< *
römische Blütezeit
|
mittelalterliches
Köln
|
um
940
|
|
122
|
nach
Abschluss der 1. mittelalterlichen Stadterweiterung
|
1106
|
ca.
12 000 |
223
|
nach
der 2. mittelalterlichen Stadterweiterung |
1180
|
ca.
20 000 - 30 000 |
401
|
nach
der 3.
mittelalterlichen Stadterweiterung |
ab
13. Jhdt |
um
40 000 |
|
1500
|
um
40 000 |
|
neuzeitliches
Köln
mit noch
mittelalterlichen Strukturen
bis um 1794
|
1794
|
44 500 |
770
|
mit Grenzen nach der französischen
Besetzung |
1816
|
49
300 |
1815
Eingliederung in Preußen |
1860 |
117
700 |
|
1883 |
150
200 |
1006 |
nach
der 1. Stadterweiterung |
1888 |
261
400 |
11133
|
nach
der 2. Stadterweiterung |
1910 |
516 500
|
|
nach der 3. Stadterweiterung |
1914 |
635
700 |
|
nach
der
4. Stadterweiterung |
1922
|
674
900 |
25125
|
nach
der 5. Stadterweiterung |
1939 |
768
300 |
|
1960
|
803
600
|
|
1976 |
981
000
|
40518
|
nach
der 1976 korrigierten 6. Stadterweiterung von 1975 |
1991
|
|
1
000 800 inkl. Zweitwohnsitz
|
2010
|
1
006 900
|
1
027 500 inkl. Zweitwohnsitz |
2011
|
1
013 700 |
laut
Volkszählung/Stand
31.12.2011 (Erstwohnsitz) |
2014
|
1 044 900/1 053 500
|
Hauptwohnsitz/insgesamt *
|
2017
|
1 084 800
|
insgesamt ** |
2019
|
1,09 Mio
|
|
2040
|
1,15
Mio.
1,25 Mio.
|
Prognose
Stadt
Köln (2018)
Prognose
NRW (2018) |
Millionenstädte Deutschland (Stand 2018): 1. Berlin 3,6 Mio., 2 Hamburg 1,8 Mio., 3 München 1,5 Mio., 4. Köln 1,1 Mio.
Quelle:
Fläche und Einwohner amtlichen Zahlen (Statistisches Jahrbuch
2012 der Stadt Köln bzw. Zensus
2011 -
Einwohner ab Ende des
Mittelalters! -. Hinweis:
Alle Einwohnerzahlen - auch aus amtlichen Quellen - vor dem späten Mittelalter (vor
15. Jhdt.) sind als grobe Schätzungen
anzusehen. Genauer sind hingegen die Flächenangaben.
* laut Datei "Einwohnerentwicklung 2014" der Stadt Köln,
** laut Datei "Einwohnerentwicklung 2017" der Stadt Köln
Im
internationalen Köln wohnen ca. 209500 Ausländer aus über 180 Nationen
(Stand 04.2018). Zahlenmäßig an der Spitze stehen Bewohner aus der
Türkei, Italien, Polen, Irak und Bulgarien.

Stadtentwicklung Köln/
frühzeitige
Stadterweiterungen
|

Stadtentwicklung Köln/
Stadterweiterungen
und Eingemeindungen im 19. und 20. Jhdt.
|
Nicht
untypisch für diese feierfreudige Stadt ist, dass sie nicht nur
zwei
Gründungsdaten hat, die selbst von Experten oft vermengt
und
verwechselt werden, sondern auch dreimal
Millionenstadt wurde.
- Gründung des Römischen
Köln:
- Um vermutlich 19 v.
Chr. Gründung Kölns mit der Ansiedlung
der Ubier durch die Römer und der Gründung der Siedlung Oppidum
Ubiorum
- 50 n. Chr. Erhebung dieser Siedlung zur
Colonia
(Stadt
römischen
Rechts) mit dem Namen "Colonia
Claudia Ara
Agrippinensium" (abgekürzt:
CCAA), oftmals fälschlich - auch von Experten -
als Gründungstermin
Kölns genannt
- Status
einer
Millionenstadt des Neuzeitlichen Köln:
- Am
01.01.1975 mit der Gebietsreform und deren Eingemeindungen. Mit der
erfolgreichen Klage Wesselings
gegen die Eingemeindung war der Status
als
Millionenstadt am 01.06.1976 zunächt wieder zu Ende.
- Im Dezember 1991
mit der in
Köln üblichen Zählweise inkl. der Zweitwohnsitze
- Im
Mai 2010 nun
auch nach der
NRW-üblichen Zählweise mit nur den Erstwohnsitzen - und
damit nun wohl endgültig -
Eng
mit der über
2000-jährigen Geschichte Kölns verbunden sind die
Stadtbefestigungen
der
geschichtlichen Epochen. Köln war im Laufe seiner
Geschichte ab dem 1. Jhdt. nach Chr. bis Anfang des 20. Jhdt.
stets eine Festungsstadt mit
Politische
Zugehörigkeiten
Kölns in der über 2000-jährigen
Geschichte im Überblick
- um 19 v. Chr. bis
spätestens um
455 n. Chr.: antikes Römisches
Imperium (ab 50 n. Chr. in
dem Rang einer
Colonia).
- um 455 bis 962:
fränkische Reiche.
- 962 bis 1794: neues Römisch-deutsches
Kaiserreich/ab 15. Jhdt. Heiliges Römisches
Reich Deutscher
Nation (ab Mitte des 10. Jhdt. innerhalb des Kurfürstentums
Köln (Kurköln), ab 1288 de facto und ab 1475 de jure als
Freie
Reichsstadt).
- 1794 bis 1814 nach
der Besetzung durch die Franzosen: Französisches Reich (offizielle
Eingliederung: 1801).
- 1815 bis 1871:
Königreich Preußen (bis 1866 im Deutschen Bund).
- 1871 bis 1918: Königreich
Preußen (im Deutschen Kaiserreich).
- ab 1918: deutsche
Republiken (seit 1949 Bundesrepublik
Deutschland/Bundesland
Nordrhein-Westfalen).
Archive
Der
historischen Tradition
Kölns entspricht, dass keine andere Stadt so früh - nämlich seit 1130
- und
so umfangreich ihre
Geschichte schriftlich archiviert hat. Das Historische Archiv der Stadt
Köln besteht seit
etwa 1409
(damals
zunächst im neuen Rathausturm untergebracht). Das Historische Archiv,
das "Geschichtliche Gedächnis der Stadt
Köln" und ein unermesslicher Schatz zur Kölner Geschichte und
darüber hinaus, ist mit ca. 30
Regal-Km das größte
kommunale Archiv Deutschlands und nördlich der Alpen. Es
enthält u. a. ca. 65 000 Urkunden ab 922, ca.
1800
mittelalterliche Handschriften, ca. 150 000 Karten und
Pläne, über 800 Nachlässe und Sammlungen sowie ca. 500 000
Fotos zu Kölner Ereignissen. Der
Bestand ist
gegliedert in
die Bereiche
- Altes Archiv
(Archivalien bis
1815) mit u. a.
Urkunden von Klöstern und Stiften vom 10. Jhdt. bis 1802 (das älteste
Dokument ist
eine Urkunde aus
St. Ursula von 922), Urkunden von Heinrich IV. von 1105 und
Friedrich Barbarossa von 1167,
dem Verbundbrief von 1396 (der
ersten Kölner
Stadt-Verfassung), Schriften (Autographen) von Albertus Magnus, dem
Buch Weinsberg
(Aufzeichnungen des Ratsherrs
Hermann Weinsberg aus
dem
16. Jhdt.), mittelalterlichen Schreinsbüchern
(das früheste
bekannte Verfahren zur
Aufzeichnungen von
Grundstücksgeschäften, das den
heutigen Grundbüchern) und
Ratsprotokollen der
Kölner Geschichte sowie viele viele weitere Schätze
- Neues Archiv
(städtischen
Archivalien nach 1815) mit u. a. Handschriften von Karl
Marx und Friedrich Engels sowie
Verfügungen
von Napoleon
- Nachlässe und Sammlungen
u. a. von Jacques Offenbach, Ferdinand Franz
Wallraf, Wilheim Leibl, Reichskanzler
Marx,
Heinrich
Böll und Konrad
Adenauer (aus dessen
Kölner Zeit bis 1945).
Ein
sehr traurige Berühmtheit erhielt das Historische Archiv
der Stadt
Köln
am 03.03.2009, 13:58 Uhr. Vermutlich im Zusammenhang mit
dem U-Bahn-Bau in der Severinsstraße ist das
Archivgebäude eingestürzt. Aus Archivkreisen ist zu
vernehmen, dass etwa 95 % der Bestände geborgen werden
konnten, wobei
"geborgen" leider nicht "gerettet" heißt. Rund 35 % der
geborgenen Schätze
weisen schwerste, 50 % schwere bis mittlere Schäden auf. Die
Restaurierung
wird ca. 30 Jahre dauern! Erst danach wird feststehen, wieviel von den
Beständen und damit dem Gedächnis der Stadt Köln und
ihrer langen Geschichte wirklich gerettet
werden konnten.
Nach
dem Einsturz des Archivhauses 2009**
sind
seit 27.04.2010 die
Mitarbeiter/innen des
Historischen
Archivs (mit vielen in
einem Digitalen Lesesaal
zugänglichen digitalierten
Fundstücken) provisorisch am Heumarkt 14 untergebracht. Das
Restaurierungs- und Digitalisierungz-Zentrum (mit einem Lesesaal)
befindet sich in Porz-Lind im rechtsrheinischen Köln.
Ein geplanter Neubau des Stadtarchivs soll ab ca. 2019 zur
Verfügung stehen!
Kölner Stadtbezirke
Die Millionenstadt Köln ist gegliedert in 9 Stadtbezirke mit insgesamt 86 Stadtteilen.
Stadtbezirke:
- zentraler Stadtbezirk 1/ Innenstadt
- linksrheinische Stadtbezirke
2/ Rodenkirchen, 3/ Lindenthal, 4/ Ehrenfeld, 5/ Nippes und 6/ Chorweiler sowie rechtsrheinische Stadtbezirke 7/ Porz, 8/ Kalk und 9/ Mülheim
Der Stadtbezirk 1/ Innenstadt umfasst die Gründungsstadt, das Römische Köln am linken Rheinufer inkl. dem rechtsrheinischen römischen Divitia (im heutigen Stadtteil Deutz), und das Mittelalterische Köln
mit der mittelalterlichen Stadt vom Rhein bis zu der großen mittelalterlichen Stadtmauer
(in der Trasse der heutigen Ringstraße) (= heutige Stadtteile Altstadt) und den Bereich der 1. Stadterweiterung 1881 (= heutige Stadtteile Neustadt). Mit den nachfolgenden weiteren Stadterweiterungen um den
historischen Stadtkern mittels Eingemeindung ehedem
selbständigen Gemeinden entstanden beidseits des Rheins die heutigen Stadtbezirke 2 bis 9.
Die 86 Stadtteile sind sehr unterschiedlich
geprägt:
Die Stadteile Altstadt-Süd und Altstadt-Nord, Neustadt-Süd und
Neustadt-Nord
und Deutz im Stadtbezirk Innenstadt bilden das historische und kulturelle Zentrum der
Millionenstadt. In diesem zentralen Stadtbezirk befinden sich fast alle Kölner Museen, die Kölner Bühnen (Oper- und Schauspielhaus) und die
Kölner Philharmonie. Im Zentrum der Domstadt Köln
steht direkt neben dem Hauptbahnhof der gigantische weltberühmte Kölner Dom. In den Stadtteilen Altstadt-Nord/-Süd verteilt befindet sich das herausragende Ensemble der 12 Romanischen Kirchen Kölns. Im Stadtbezirk 1 sind auch prägend die bedeutenden Fernseh- und Hörfunk-Organisationen der Medienmetropole
Köln (mit der größten ARD-Rundfunkanstalt WDR im Herz der Metropole in
Dom-Nähe und dem Sendezentrum der RTL-Gruppe in Köln-Deutz), die Kölnmesse als eine der führenden Messen Deutschlands im rechtsrheinischen
Stadteil Deutz und die größte deutsche Veranstaltungshalle, die Kölnarena (Lanxess-Arena), ebenfalls in Köln-Deutz. Und in dem zentralen Stadtbezirk 1 befinden
sich etliche überregional bekannte und beliebte Einkaufsmeilen (u. a. Hohe Str., Schildergasse, Breite Str. /Ehrenstr. und
Neumarkt) sowie etliche Vergnügungs- und Feier-Zentren (u. a. im Bereich Heumarkt/Alter Markt/Martinsviertel,
Rheingarten sowie in der Kölner Südstadt um den Chlodwigplatz und im Studentenviertel um den Zülpicher Platz).
Diese Merkmale der Innenstadt sind natürlich auch die die
haupsächlichen Anziehungsorte für die große und zunehmende Anzahl von Touristen in Köln.
Die Stadtteile in den die Innenstadt umfassenden Stadtbezirken (gelegentlich noch "Vororte" genannt) sind sehr unterschiedlich geprägt. Einige Beipiele: Lindenthal und Sülz im westlichen Stadtbezirk
Lindenthal sind stark geprägt durch das Universitätsviertel mit der Uni
Köln, eine der zwei größten deutschen Universitäten, mit inkl.
der Uni-Klinik Köln. Im Stadtteil Müngersdorf im westlichen Stadtbezirk Lindenthal dominert der städtische "Sportpark
Müngersdorf" (früher: "Kölner Stadion") mit u. a. der großen Fußball-Arena ("Rhein Energie-Stadion"), der
Sporthochschule Köln und zahlreichen weiteren Sportanlagen. Im Stadtteil
Niehl im nördlichen Stadtbezirk Nippes ist der weltweit fünftgrößte Autohersteller Ford mit dem Sitz und
Stammwerk Köln der Ford-Werke GmbH sowie der Ford-Zentrale
Europa ("Ford of Europe") angesiedelt. Die Stadtteile
Hahnwald und Marienburg im südlichen Stadtbezirk
Rodenkirchen sind geprägt durch eine Ansammlung von dort wohnenden Prominenten und
wohlhabenden Bürgern. Vor allem im Stadtteil Hahnwald wohnen prominente Künstler, Medienstars und Fußballer. Im Stadtteil Köln-Wahn im rechtsrheinischen Stadtbezirk Porz ist der Flughafen Köln/Bonn angesiedelt. Als
Vergnügungs- und Feier-Zentren in diesen Stadtteilen sind vor allem zu
nennen: Sülz/Klettenberg (im Stadtbezirk 3), Ehrenfeld (im Stadtbezirk 4), Nippes (im Stadtbezirk 5) und Mülheim (im Stadtbezirk 9).
Ungeachtet der amtlichen Einteilung Kölns in Stadtbezirke und
Stadtteile gibt es in der ca. 2000 Jahre alten Römerstadt etliche sog. "Veedel"
(Stadtviertel),
die jeweils ein bestimmtes Lebensumfeld darstellen und für das
Alltagsleben der Kölner eine große Rolle spielen. Im
heutigen Kölner
Sprachgebrauch wird übrigens unter "Altstadt" zumeist nicht der
vorgenannte politische Begriff, sondern das
stark touristisch geprägte Vergnügungsviertel
in Rheinnähe zwischen Hohenzollernbrücke und Deutzer Brücke (mit Alter
Markt,
Heumarkt, Martinsviertel und Rheingarten) innerhalb der
amtlichen Stadtteile Altstadt verstanden.
Zitat KStA Köln, 20.05.2020:
"Das Ende der Autos in der Altstadt wird jetzt sehr konkret.
140 Parkplätze will die Stadt zwischen dem Rhein und der Hohe Straße
entfernen und neue Fußgängerzonen errichten. Es ist der Anfang für eine
hoffentlich immer weiter gefasste autofreie Innenstadt. Mehr Platz für
Fußgänger und Radfahrer, mehr Attraktivität für Touristen, wer könnte
dagegen etwas einwenden? Noch nicht mal die Anwohner, die künftig in
den Parkhäusern der Altstadt parken sollen. Denn die sind außerhalb der
Glühwein-Hochzeit nicht eben ausgelastet. Also immerhin elf Monate im
Jahr. Auf den frei werdenden (Park)-Plätzen soll sich unter anderem
mehr Außengastronomie ausbreiten dürfen. Dabei will die Stadt den
Gastronomen höhere Standards vorschreiben. Eine gute Idee. Vielleicht
überlegen sich ja dann auch die Kölner wieder häufiger, die Altstadt
nicht mehr den Touristen zu überlassen."
|
|
Kölner Errungenschaften
In
Köln wurden zwei
die
industrielle Entwicklung ganz entscheidend prägende Erfindungen
und Entdeckungen gemacht. Nicolaus August Otto entwickelte ab 1872 in
Köln einen gasgetriebenen Motor nach dem Viertakt-Prinzip -
den Ottomotor
-,
mit dem in Köln-Deutz die
Motorisierung
der Welt begann und mit dem auch heute noch weltweit Motoren in etwa
750 Mill. Autos
betrieben werden. Und Georg Simon Ohm definierte 1826 am
Dreikönigs-Gymnasium
in Köln das "Gundgesetz" der
Elektrotechnik,
das Ohmsche
Gesetz.
2. Weltkrieg
Ein
trauriger Rekord Kölns ist, dass die Stadt im 2. Weltkrieg 262-mal von
alliierten Bombern (mit über 1,5 Mio. Bombenabwürfen) angegriffen
worden ist - wegen ihrer strategischen Wichtigkeit so oft wie keine
andere Stadt in Deutschland - und in der Nacht 30./31.05.1942
auch den ersten flächendeckenden Großangriff auf eine deutsche
Großstadt (der berüchtigte "1000-Bomber-Angriff") zu erleiden hatte.
Der schlimmste Bomberangriff erfolgte am 28./29.06.1943 ("Peter- und
Paul-Angriff"), bei dem von über 600 britischen Bombern rund 840 Tonnen
Sprengstoff abgeworfen wurden und bei dem fast die gesamte Innenstadt
zerstört worden ist. Nach dem 262. und letzten Großangriff der
Alliierten am 02.03.1945 zur Vorbereitung der Einnahme Kölns war die
Stadt fast völlig zerstört (die linksrheinische Innenstadt zu 90%). Am
12.04.1945 war mit Einnahme auch des rechtsrheinischen Köln durch die
Amerikaner der Krieg in Köln beendet. Die Stadt hatte mit 70%
Gebäudeschäden den höchsten Zerstörungsgrad aller deutschen Großstädte.
Von den fast 800 000 Einwohnern vor dem Krieg waren nur noch ca. 40 000
(in dem linksrheinischen Teli) bis knapp 100 000 übriggeblieben. Der
Dom wurde von über 70 Bomben getroffen, doch er blieb stehen. Aber die
alte Römerstadt hätte das alles beinahe nicht überlebt!
24 Partnerstädte Kölns (Stand: 01.2016/Quelle: Stadt Köln)
Barcelona (Spanien), Berlin-Neukölln, Berlin-Treptow, Bethlehem
(Palästina), Cluj
Napoca (Klausenburg) (Rumänien), Corinto/El Realejo (Nicaragua), Cork
(Irland), Esch-sur-Alzette (Luxemburg), Indianapolis (USA), Istanbul
(Türkei),
Katowice (Kattowitz) (Polen), Kyoto (Japan), Lille (Frankreich), Liverpool
(Großbritannien), Liége/Luik (Lüttich) (Belgien), Bejiing
(Peking) (China; 2012: 25-jähriges Jubiläum),
Rio
de Janeiro (Brasilien; seit Sept. 2011), Rotterdam
(Niederlande), Tel Aviv-Yafo (Israel), Thessaloniki (Griechenland),
Tunis (Tunesien), Turin (Italien), Turku (Finnland),
Wolgograd (Russland)
Besonders
enge Beziehungen bestehen zu 5 (von den insges. 24) Städten in den
Gründungsstaaten der Europäischen Union: Esch-sur-Alzette in
Luxemburg, Lille in Frankreich, Lüttich in Belgien, Rotterdam in den Niederlanden und Turin in Italien.

|

|

|

|

|
-
|
-
|
|

|

|

|

|

|
Barcelona
(Spanien)
|
Berlin-Neukölln |
Berlin-Treptow |
Bethlehem
(Palästina) |
Klausenburg (Rumänien)
|
Corinto/El Realejo (Nicaragua)
|
Cork
(Irland)
|
Esch-sur-Alzette (Luxemburg) |
Indianapolis (Flagge)
(USA)
|
Istanbul
(Türkei) |
Kattowitz
(Polen)
|
Kyoto
(Japan) |

|

|

|

|

|

|

|

|

|
|

|

|
Lille
(Frankreich) |
Liverpool
(Großbritannien) |
Lüttich
(Belgien) |
Peking (Wappen China)
(China) |
Rio
de Janeiro (Brasilien) |
Rotterdam (Flagge)
(Niederlande) |
Tel Aviv-Jaffa
(Israel) |
Thessaloniki (Siegel) (Griechenland) |
Tunis (Wappen Tunesien)
(Tunesien) |
Turin
(Italien) |
Turku
(Finnland) |
Wolgograd
(Russland) |
Köln 
|
24 Partnerstädte Kölns
|
Wappen/Flaggen. Quelle: zumeist Wikipedia
4.
Die Kölschen und ihre
Lebensart
Ein besonderes Merkmal
Kölns,
das vor allem Besuchern und Zugereisten
auffällt
und für sie die
Stadt
lebenswert macht
(s. unten), ist die zumeist
lockere
und
tolerante kölsch-rheinische
Lebensart und die Vielfalt in der Stadt. Hier wird viel gefeiert, aber
auch viel
verpennt - mit allen Vor- und Nachteilen, die eine solche Lebensart mit
sich
bringt -. Hierzu
passt der Refrain des Liedes "Unser Stammbaum" der Bläck
Fööss: "Mr´
sin wie mer
sinn, mir Jecke am Rhing, dat
es jet, wo mr´ stolz dropp sin."
Solche Sätze und "Et
kütt
wie et kütt." und "Et
hätt noch immer jod jejange." sind das
Motte der meisten - geborenen und zugereisten
- Kölner.
Die meisten Kölner empfinden eine sinnliche Verbundenheit zu ihrer 2000
Jahre alten Stadt. Die im allgemeinen tolerante Lebensart in dieser Stadt dürfte nicht zuletzt mit der 2000-jährigen Geschichte und deren langen Tradition
der Zuwanderung aus vielen Ländern, begonnen mit den antiken
Römern, zusammen hängen. Die Kölner schätzen ihre ihre große alte Stadt trotz mancher Mängel und Unzulänglichkeiten und schätzen ganz besonders
- ihr eigenes
Getränk - das Kölsch -, das in den für Zugereiste und Touristen oftmals
zunächst befremdlich kleinen Kölschstangen (0,2 l) serviert wird (für
Touristen gibt`s in der Altstadt inzwischen in manchen Kneipen Kölsch
auch in 0,3-
oder
0,4 l-Gläser als "Touristenbier")
- ihren mitten durch die Stadt fließenden großen Fluss, den "Ring" (Rhein)
-
ihren "FC" und ihren "KEC"
-
ihren Karneval
(hier "Fastelovend" genannt)
- und vor allem ihren Dom.
Ziemlich
jeder Kölner und jede Kölnerin, der/die mit dem Zug über die
Hohenzollernbrücke in die Stadt zurückkommt, will den grandiosen Blick
auf die die große Kathedrale verpassen. Die Züge rollen langsam -
gleichsam ehrfürchtig - über die Brücke auf den Dom zu, um dann kurz
davor zum Hauptbahnhof abzubiegen: "Mir sin widder zo Huss!"
In der feierfreudigen Stadt wird das
größte
städtische Fest, der Karneval
oder Fastelovend, wie man hier sagt, wohl so intensiv und
ursprünglich
gefeiert
wie kaum anderswo (wobei die Bläck
Fööss
vor einigen Jahren und zuletzt auch wieder zum 11.11.2015 zu Recht auf
einige Auswüchse wie das
Kampftrinken von
Jugendlichen aufmerksam gemacht haben). Die Lebensfreude führt auch
dazu, dass hier Fremde schnell integriert werden.
Experten haben
herausgefunden
dass es keine andere
deutsche
Stadt mit einer derart lebendigen Volksliedszene gibt wie in Köln und
dass weltweit
keine
Stadt so oft besungen wird wie Köln. Früher war es z. B.
Willy Ostermann, heute sind es die Kölsch-Musikgruppen
wie die Bläck
Fööss (hochdeutsch: Nackte
Füße),
die "Mutter aller kölschen Bands", De Höhner
(Hühner), Paveier (Straßenpflasterer), De
Räuber und viele andere, die diese Szene prägen. Viele der seit Anfang
der 70iger Jahre von den "Fööss",
den Höhnern und den anderen Gruppen
vorgetragenen
Liedern haben in Köln - und manche auch über die Stadtgrenzen
und den Karneval
hinaus - längst Volkslied-Charakter. Sie
kennt und
singt in Köln buchstäblich jedes Kind. Und
das Bemerkenswerte ist, dass
das Kölner Musik-Biotop immer
wieder neue Bands hervorbringt, die diese kölsche Musiktradition und
die kölsche Sprache aufrecht erhalten, wie z. B. seit der
Karnevals-Session
2012 die jungen und auf Anhieb erfolgreiche Gruppen Kasalla und Cat Ballou und etliche andere. Und ein Kölner
Alleinstellungsmerkmal ist: "Kölsch"
ist
Sprache (Kölner Dialekt), Getränk (obergäriges Bier
in den schon erwähnten kölntypischen Stangengläsern) und
Lebensphilosophie
in
einem.
Zu der multikulturellen
Ausprägung der Stadt
passt das vorerwähnte schöne Bläck Fööss-Lied "Unser
Stammbaum" (Quelle: Bläckfööss Köln):
1.
Refrain
2.
Refrain
3.
Refrain
|
Ich
wor
ne stolze Römer, kom
met Caesar‘s Legion, un ich ben ne Franzus, kom mem Napoleon. Ich ben
Buur, Schreiner, Fescher, Bettler un Edelmann, Sänger un Gaukler,
su
fing alles aan.
Su simmer all he hinjekumme, mir sprechen hück all die selve
Sproch. Mir han dodurch su vill jewonne. Mir sin wie mer sin, mir Jecke
am Rhing. Dat es jet ,wo mer stolz drop sin.
Ich
ben us Palermo, braat
Spaghettis für üch met. Un ich wor ne Pimock, hück laach ich met üch
met. Ich ben Grieche, Türke, Jude, Moslem un Buddhist, mir all, mir sin
nur Minsche, vür‘m Herjott simmer glich.
Su simmer all ...
De
janze Welt, su süht et us,
es bei uns he zo Besök. Minsche us alle Länder triff m‘r he aan jeder
Eck. M‘r gläuv, m‘r es en Ankara, Tokio oder Madrid, doch se schwade
all wie mir un söke he ihr Glöck.
Su simmer all ...
|
Die
Kölner
Lebensphilosophie
("Das Kölner Grundgesetz"):
§
1 Et es, wie et es.
§ 2
Et kütt,
wie et kütt.
§ 3
Et hät noch immer jot jejange.
§ 4 Et bliev nix
wie et wor.
§
5
Wat fott es, es fott.
§ 6 Jede Jeck
es anders. >
§ 7
Wat soll
dä Quatsch?
§ 8
Hammer
immer esu
jemaat.
§ 9
Drink
doch ene met.
§ 10
Kenne mer nit, bruche
mer nit.
§ 11 Mach et jot,
ävver
nit zo off.
- eine
von
diversen
Fassungen!
-
|
Zur
Lebensphilosophie der meisten Kölner gehört entsprechend der
langen multikulturellen
Traditon auch die Toleranz gegenüber Ausländern, Flüchtlingen und
Andersgläubigen.
Ein eindruckvolles Bekenntnis zur Toleranz und zur
Ablehnung von Fremdenfeindlichkeit und Fremdenhass, der sich vor allem
gegen Muslime und Flüchtlinge richtet, war am 05.01.2015 eine
Gegen-Demonstration der Kölner unter dem Motto "Köln stellt sich quer!"
gegen eine Kundgebung einer extrem
rechten ausländerfeindlichen Organisation und
deren geplanten Marsch vom Deutzer Bahnhof zum Kölner Dom. Den max. 500
Ausländerfeinden standen mehrere Tausend (die Polizei sprach von 7500)
Gegen-Demonstanten gegenüber. Diese Gegen-Demonstranten konnten den
geplanten Zug der rechten Ausländerfeinden zum Dom verhindern und
sind dann selber über die Deutzer Brücke in die Innenstadt gezogen.
Und
am Dom war vom Domprobst als stiller Protest gegen Ausländerhass und
gegen diese ausländerfeindliche Gruppierung während deren geplanten
Demo einige Stunden die Beleuchtung abgeschaltet worden ... ein
erfreuliches Symbol, dass um die Welt ging.
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Eine
junge Demonstrantin zeigte bei der Demo "Gegen Gewalt, Rassismus und
Neonazis
– Für ein buntes und tolerantes Köln" am 05.01.2015 ein Schild,
das auf großartige Weise in Abwandlung eines der §§ des "Kölner
Grundgesetzes" zur Toleranz gegenüber Ausländern aufrief. Bravo!
§ 6 Jede Jeck is anders.
(„Jeder
Narr ist anders!“
= Übe Toleranz und Nachsicht dem anderen gegenüber.)
Jede Jeck is von
woanders.
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Zur Vielfalt und Feierfreundlichkeit
der Stadt gehören auch etliche regelmäßige Großereignisse wie der jährliche Rosenmontagszug
in der Karnevals-Hochburg
Köln, seit 1997 der Köln-Marathon in der Sportstadt
Köln, die seit 2001 jährlich im Juli am Rhein
veranstalteten Kölner
Lichter - mittlerweile
zum größten
Feuerwerk Deutschlands und eines der größten Europas
aufgestiegen -, der immer populärer werdende Kölner
Weihnachtsmarkt mit seinen Märkten
am Dom (nach Meinung vieler der Markt mit der schönsten
Weihnachtsmarkt-Kulisse in Deutschland),
am Alter Markt/Heumarkt, am Neumarkt, am Rudolfplatz, am
Schokoladen-Museum/Rheinau-Hafen und im Stadtgarten sowie früher das Ringfest
in der Kölner Musik-Szene
(seit
2006 entfallen).
Nicht zuletzt wegen der
toleranten
Lebensart
in dieser Stadt hat sich seit etlichen Jahren neben diesen
Veranstaltungen ein weiteres
regelmäßiges Großereignis
etabliert: das jährliche
CSD-Fest ("ColognePride") zum Christopfer-Street-Day im Juli, dem
Fest-, Gedenk- und Demonstrationstag der Homosexuellen
(Lesben, Schwulen) und Bisexuellen, mit der inzwischen wohl größten
CSD-Parade Europas.
Dazu passt, dass ab 2015 Köln jetzt offizielle "Regenbogenstadt" in
einem Netzwerk von Kommunen ist, die sich verpflichten, Lesben, Schwule
und Bisexuelle zu integrieren. Hierzu haben sich schon aktuell 20 bis
30 weitere Städte wie u. a. Madrid und Genf verpflichtet.
Wodurch
die Stadt
geprägt wird, ergibt sich auch aus einer erforschten aktuellen
Zufriedenheitsliste (Platz 1 bis 5) der Kölner Bürger (Zitat Kölner
Stadtanzeiger, 07.05.2011, "So sehen die Kölner ihre Stadt"):
Ausgehmöglichkeiten 91%, Einkaufsmöglichkeiten 90%, Kulturelles Angebot
88%, Karneval 75%, Menschenschlag 74%.
Nicht
untypisch für diese feierfreudige Stadt ist, dass sie nicht nur
zwei
Gründungsdaten hat, die selbst von Experten oft vermengt
und
verwechselt werden, sondern auch dreimal
Millionenstadt wurde (siehe Ziffer 3)
4.1
Köln - eine multikulturelle Millionenstadt
Entsprechend einer langen
multikulturellen
Tradition leben
heute in Köln registrierte Menschen aus aktuell 181 Nationen (von 200
Staaten in der Welt) mehr oder
weniger
friedlich zusammen
- nach Kenntnis des Verfassers soviel wie in keiner anderen
vergleichbar großen Stadt
Deutschlands -. Viele
Besucher und Neukölner
bezeichnen Köln als fast mediterrane Stadt.
Angefangen
hatte dies damit, dass im 2. Jahrzehnt v. Chr. von den Römern die
germanischen Ubier
im
linksrheinischen römischen Gallien angesiedelt wurden. Im Auftrag des Augustus wurde ab ca. 7
v. Chr. diese römische Siedlung zu einem
zentralen Ort ausgebaut. 50 n. Chr. wurde das Römische
Köln in den Rang einer Colonia, der höchsten Stufe der
römischen Städte-Hierarchie, erhoben. Diese aufstrebende Stadt zog
Menschen aus dem gesamten riesigen römischen Reich an und viele der
hier stationierten Legionäre wurden in der Colonia seßhaft. Als im 5.
Jhdt. die römischen Truppen
abzogen, kamen die germanischen Franken hier an, während viele Romanen
hier blieben. Spätestens jetzt - im frühen Mittelalter - war der
multikulturelle Charakter der
Stadt begründet.
Das Mittelalterliche Köln
wurde im Hoch- und Spät-Mittelalter (etwa ab dem 11./12. Jhdt.) eine
bedeutende Handelsmetropole, Kunstmetropole und Pilgerstadt sowie Freie
Reichsstadt - eine
bedeutende Stadt im Reich -, was wiederum viele Menschen von weit her
anzog. Im 9. Jhdt. kamen
z. B. friesische Kaufleute nach Köln, an die heute der Friesenplatz und
die
Friesenstraße erinnern. Im 14./15. Jhdt. zog die berühmte Kölner
Malerschule der mittelalterlichen Kunst viele Künstler aus ganz Europa
an. Im 16. Jhdt. flüchteten im Zuge der religiösen
Auseinandersetzungen der Flamen und Niederländer viele Flamen nach
Köln. So kam auf dem Umweg über Siegen 1778 auch
die Familie Rubens nach Köln. Der in Siegen geborene kleine Peter
Paul Rubens lebte ab seinem 2. Lebensjahr in der Sternengasse in der
Nähe der Schildergasse, die damals die Straße der Maler war. Vielleicht
hat der kleine Junge dort sein Interesse und Talent als Maler erkannt
und wurde nach seiner Rückkehr nach Antwerpen (1587) einer der
berühmtesten Maler aller Epochen. Anfang des 18. Jhdt. kam der
Italiener Johann Maria Farina in die Domstadt und kreierte hier sein
berühmtes "Kölnisch Wasser".
1794 besetzten die Franzosen das Rheinland und damit auch Köln. Sie
veränderten die noch mittelalterlich geprägte Stadt in das Neuzeitliche Köln
und brachten viele liberale Änderungen ein, die nach dem Abzug der
Franzosen geblieben sind. 1815 erhielten die
Preußen das Rheinland und so kamen viele preußische Beamten an den
Rhein - zunächst von den lockeren Rheinländern ungeliebt -. Seit um
1960 kamen die damals sog. "Gastarbeiter" - vor allem Italiener und
Türken - (viele als Arbeitnehmer bei Ford). Die
meisten blieben. Später kamen viele Kriegsflüchlinge aus dem ehemaligen
Jugoslawien und aktuell (2015) kommen Flüchtlinge aus den Kriegs- und
Armutsgebieten in
Vorderasien und Afrika wie u. a. viele Syrer.
Von den meisten Kölnern wurden und werden sie alle gut aufgenommen.
Alles in allem kam es in
Köln zu einer Vermischung der Völker über 2000 Jahre. Und das hat die
Stadt äußerst positiv geprägt als tolerante und multikulturelle Stadt.
Ein Beleg hierfür war zuletzt auch der überaus große Bürger-Zuspruch
mit vielen
Künstlern und Prominenten zu dem multikulturellen Fest "Birlikte"
(= Zusammenstehen) am 07. - 09.06.2014 in Köln-Mülheim im Umfeld der
Keupstraße zum Gedenken an den grauenhaften Nagelbomben-Anschlag der
sog. NSU in der türkisch geprägten Keupstraße am 09.06.2004. Am
14.06.2015 wurde das Fest wiederholt ... wieder mit sehr großem
Zuspruch.
4.2 Und das meinen Prominente
Der
Schriftsteller
Dieter
Wellershoff sagt zu Köln: "Was
ich brauche ist ein Biotop. Eine Stadt ist für einen
Schriftsteller
ein Erlebnis- und Beobachtungsfeld und Köln hat ein hoch
differenziertes
Spektrum an Lebensformen."
Der Kölner Kabarettist
Jürgen Becker nennt
in einem seiner früheren Programme Köln liebenswert und kritisch
zugleich "ein Biotop für
Bekloppte".
Der renommierte Stadtplaner Prof.
Albert Speer
bezeichnete 2007 im Zusammenhang mit einem Auftrag für einen
städtebaulichen Masterplan Köln zwar aufgrund seiner langen
Vergangenheit als städtebauliche Chaosstadt, will deshalb aber
keineswegs alles umkrempeln: "Eine
Bürgerstadt hat
schließlich auch viele Vorzüge. ... Die Stadt hat einen
quirligen jungen Charakter und keine Neigung, abends zu veröden.
Das ist eine ihrer Stärken und in Deutschland ziemlich einmalig."
(Zitat/KStA 25.08.2007).
Zu kölschen Lebensphilosophie
passt ein
Zitatauszug aus einem Interview mit dem sehr bekannten
TV-Journalisten Klaus Bednarz (KStA 06.2007), der als norddeutscher
Protestant schon lange in Köln lebt: "...
Ich fühle mich hier
zu Hause trotz der Schmuddelecken, trotz der politischen
Klüngelei, wegen der wunderbar antiautoritären Menschen, die
ihren Kardinal auf so prächtige Weise hassen. Und ich kenne keine
andere Stadt, in der das Volkslied so lebendig ist, die so mit ihrer
Musik lebt. ...".
Desweiteren passt hierzu ein Zitat
eines der
bedeutendsten Kölner, des Nobelpreisträgers Heinrich
Böll,
aus "Nebenbei eine
Großstadt": "Es
ist fast
müßig, eine Stadt zu loben, die fast zweitausend Jahre lang
ohne viel Geschrei ihre Anziehungskraft bewiesen hat. ... Eine wirklich
schöne Frau braucht nicht zu beweisen, dass sie es ist: mögen
Eifersüchtige ihr nachweisen, dass ihre Nase nicht vollkommen,
ihre Taille zu schmal, ihr Mund zu groß sei; sie lächelt
über diese Tadel, denn sie weiß, dass sie etwas besitzt, das
undefinierbar und unmeßbar ist: Schönheit, etwas was nicht
perfekt aber vollkommen ist. ... Köln ist nicht perfekt, aber
vollkommen, es ist vollkommen Köln, und wieder wird es mir schwer
zu sagen, was Köln ist."
Der
Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) fasste es im KStA
(15.04.2011) so
zusammen: "Köln ist eine
Stadt, die ein bisschen schmuddelig ist, in
der man feiern kann, in der es sich bestens leben lässt .... eine
Mischung aus Arbeit, Kreativität, Kultur und Genuss."
Ulla
Hahn, Schriftstellerin aus Monheim, lebend in Hamburg, meinte im
Interview mit
dem Kölner Stadtanzeiger (26.07.2014) u. a.: "...
Und diese Art, das Leben anzupacken und zu genießen, diese nicht
zuletzt dem frohgemuten rheinischen Katholizismus geschuldete
Lebenskultur, die gibt es für mich nur im hillije Köln (zum
Umgang mit der Kultur!).
... Ich schätze an den Kölnern vor allem diese Lebensbejahung,
dieses Urvertrauen in Gott und die Welt. Natürlich geht auch in Köln
vieles schief. Wo tut es das nicht? Aber die Art und Weise, wie hier
mit diesem Schiefgehen umgegangen wird, hat so gar nichts Verbisssenes.
"Jeck loss Jeck elans." Kann man Toleranz und Gelassenheit besser
ausdrücken? ..."
Der
Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil, geboren in Köln, lebend in
Stuttgart, der immer wieder mal nach Köln kommt, weil (Zitat KStA
12.08.2014) "...Köln ist ein Unikat
unter den deutschen Städten - und dieses Besondere hat auch der Krieg
und seine Zerstörungen überdauert. Es hat einfach mit den Menschen zu
tun, die hier leben. Und dieses Leben ist stärker gewesen als
anderswo, wo die Verwüstungen den Lebensfaden abgeschnitten haben.
Deshalb bin ich auch immer stolz gewesen, ein Kölner zu sein. Das war
für mich wie eine Auszeichnung."
Der
renommierte international tätige Regisseur und Intendant und auch
ehemaliger Intendant des Kölner Schauspiels Jürgen Flimm, aufgewachsen
in Köln, meinte u. a. (Zitat KStA 27.08.2014) "Köln
ist für mich auch die wahnsinnig spannende Zeit von Fluxus und Neuer
Musik in den 60iger Jahren. Da hat die Stadt geblüht. ... Damals wurde
Köln auch zentraler Ort der internationalen Kunstszene. Aber das wurde
dann irgendwie verdödelt. Wenn die Art Cologne jetzt wieder fester
dasteht - schön. ... Ja es ist so: Ich habe immer noch einen
Herzkontakt zu dieser wunderbaren Stadt."
5.
Tourismus/Sehenswürdigkeiten
Köln
ist zunehmend ein internationales
Tourismus-Ziel und eine der Touristenattraktionen
in Deutschland
mit starken Zuwachsraten, wodurch der Tourismus einer der
bedeutendsten Wirtschaftsfaktoren der Stadt geworden ist.
Tourismusdaten:
- Tourismusentwicklung/Veränderung der
Übernachtungszahlen 2014 gegenüber
2013 (Quelle KStA 24.02.2015 nach Angaben Köln-Tourismus): 1. Köln +
12,2 %, 2.
Stuttgart + 8,4 %, 3. Frankfurt + 7,9 %, 4. Dresden + 7,5 %, 5.
Nürnberg
+ 6,7 %, 6. Berlin + 6,2 %, 7. Düsseldorf + 5,5 %, 8.
München + 3,7 %, 9. Hamburg + 3,0 %, 10. Leipzig + 2,2 %.
- TOP-10-Reiseziele
in Deutschland/Travellers Choice 2015 (Quelle: trip advisor,
das große Web-Reiseportal/Nov. 2015): 1. Berlin, 2. München, 3.
Hamburg, 4. Dresden, 5. Köln,
6. Frankfurt ...
- 10 europäische Reiseziele, die immer beliebter werden
(Quelle: trip advisor,
das große Web-Reiseportal/Dez. 2015): Köln
auf Platz 10 als bestbewertestes deutsches Reiseziel (also höchste
Zuwachsraten deutscher Reiseziele)
- Zuwachs
an Übernachtungen 1. Hj. 2015 (Quelle: Kölner
Stadtanzeiger): Köln +8,2 % (= Höchstwert in der BRD)
- Zuwachs
an Übernachtungen 2015 (Quelle: Kölner
Stadtanzeiger): 1. Berlin +5,5 %, 2. Hamburg +5,2 %, 3. Köln +4,3%
- Übernachtungen 2016 (Quelle: Kölner
Stadtanzeiger): 5,7 Mio.
- Zuwachs
an Übernachtungen 1. Hj. 2017: Köln 3,051 Mio. = +13,1 % ! Und am Ende 2017 lauten die Zahlen: Köln 6,24 Mio. Übernachtungen = +8,1 % (Regierungsbezirk Köln 14,8 Mio.) (Quelle: Kölner
Stadtanzeiger)
- Zuwachs
an Übernachtungen 2018: Die Anzahl der touristischen Ankünfte und Übernachtungen in Köln erreichte im Jahr 2018 seinen
bisherigen Höhepunkt. So wurden rund 3,7 Millionen Gästeankünfte und etwa 6,3
Millionen Übernachtungen
gezählt, etwa doppelt so viel wie noch vor 15 Jahren. (Quelle: https://de.statista.com/)
Laut
einer Studie für das Handelsblatt (Sept. 2009) gehört Köln
mit Hamburg, Berlin, München und Frankfurt zu den 5
deutschen Städten mit den
besten wirtschaftlichen Entwicklungschancen in den nächsten 5 bis
10
Jahren. Laut einer Studie des renommierten Hamburgischen
Welt-Wirtschafts-Institut
(HWWI) ergibt sich in 2015 hinsichtlich Zukunftsaussichten
und Entwicklungsperspektiven folgendes Städteranking (Gesamtindex):
München, Berlin, Leipzig, Frankfurt am Main, Stuttgart, Köln,
Düsseldorf, Hamburg, Bonn und Dresden. Bezüglich
der Handels- und
Einkaufsmetropole Köln ist zu erwähnen, dass -
für Besucher und Kölner gleichermaßen ideal - sich in
der Innenstadt/Altstadt
- eine Einkaufs-Zone mit den
bekannten
Einkaufsmeilen Hohe Str. (der römischen Straße Cardo Maximus), Schildergasse (der römischen
Straße Decumanus Maximus), Breite Str. /Ehrenstr. und
Neumarkt,
-
eine Kultur-Zone
mit mehreren
Kölner Museen,
mehreren Kirchen
(inkl. Dom
und einigen der Romanischen Kirchen)
und mit der geplanten Via
Culturalis
und
- die
kölsche Altstadt-Vergnügungs-Zone
zwischen
Hohe Str. und Rhein
(Heumarkt, Alter Markt, Martinsviertel,
Rheingarten) mit unzähligen
Brauhäusern, Kneipen und Restaurants
unmittelbar
nebeneinander befinden ... also für jeden etwas. Die großen Altstadt-Plätze Heumarkt und Alter Markt lagen im frührömischen
Köln
noch im Gebiet eines Rheinnebenarms. Nach dessen Verlandung entstanden
dort im
Mittelalter große
Marktplätze. Heute gehören diese Plätze zur
lebhaften Altstadt-Szene und werden auch u. a. für die Kölner Weihnachtsmärkte, den jährlichen Weinmarkt, die jährlichen CSD-Wochenenden und Karnevalsveranstaltungen
(11.11. und Weiberfastnacht sowie in der Trasse des Rosenmontagzugs)
genutzt. Auch durch diese in Köln mögliche enge
örtliche Verknüpfung von touristischer Stadtbesichtigung und
Einkaufs-Bummeln lockt die Stadt immer mehr Touristen an.
25
meistgenannte
Sehenswürdigkeiten
und Aktivitäten in Köln (Quelle:
tripadvisor,
die große Web-Reiseportal/Dez. 2015):
1.
Kölner Dom 2.
Kölner Zoo 3.
NS-Dokumentationszentrum
4.
KölnTriangle-Turm 5.
Flora 6.
Hohenzollern-Brücke 7.
Wallraf-Richartz-Museum
8.
Römisch-Germanisches
Museum 9. Museum Ludwig
10.
Melaten-Friedhof 11. Historische Altstadt 12. RheinEnergie-Stadion 13. Museum Kolumba 14. Duftmuseum
im Farina-Haus 15. Kölner Hauptbahnhof 16.
Imhoff-Schokoladenmuseum
17.
St. Gereon 18
.Neptun-Bad
19. Lanxess-Arena 20. Dreikönigsschrein 21.
Stadtwald-Park 22. Rautenstrauch-Joest-Museum
23. Käthe Kollwitz Museum 24.
Groß St. Martin 25. Praetorium
// Das ist natürlich eine Momentaufnahme. Überraschend fehlt in den
TOP 25 z. B. die Kölner Philharmonie.
Assoziationen
zu Köln (Quelle KStA 30.12.2017 laut einer Forsa-Studie): Dom 66%,
Karneval 24 %, Silvesternacht 2015 24 %, Rhein 17 %, Kölsch 14 %, FC 8
%, Homoszene 4 %
Laut tripadvisor ist in 2018 der
Kölner Dom mit 18 180 Bewertungen mit Abstand populärstes
Weltkulturerbe in Deutschland (Platz 2 Museuminsel Berlin 7798, Platz
3 Römische Baudenkmäler in Trier 5470 (Quelle: KStA 08.2018)
Empfehlenswerteste
Kölner Sehenswürdigkeiten und Touristenziele nach Ansicht des
Verfassers:
- Kölner Dom
- Ensemble
der 12 großen Romanischen
Kirchen Kölns
- Kölner
Museen-Ensemble (mit den
"großen Drei" Wallraf-Richartz-Museum, Museum Ludwig und
Römisch-Germanisches-Museum sowie einigen anderen)
- "Kultur-Quartier im Zentrum"
mit
dem
Weltkulturerbe Kölner Dom, den
wichtigsten Kölner Museen,
,
der Philharmonie und den Städtischen Bühnen
(Opernhaus und Schauspielhaus) sowie mit 5 der 12 Romanischen Kirchen (St.
Aposteln, Groß St. Martin, St. Aposteln, St. Cäcilien und St. Maria im
Kapitol) in einem
Gebiet von ca. 1,4 km Ost < > West und ca. 1,0 km Nord < >
Süd in
fußläufiger Entfernung in der Kölner Innenstadt
- Historische
Kölner Altstadt um Alter Markt/Heumarkt (mit Historischem Rathaus,
Hohenzollernbrücke, Philharmonie
und Oper-Quartier, Farina- und 4711-Haus)
- der
neugestaltete Kurt-Hackenberg-Platz direkt südlich vor der neu
gestalteten Dom-Ostseite mit dem Blick auf 4 kulturelle
Kultur-Höhepunkte Kölns: Kölner Dom, Römisch-Germanisches-Museum und Museum Ludwig sowie Kölner Philharmonie
- Erhaltene
Abschnitte der Römischen
Stadtmauer und der Mittelalterlichen
Stadtmauer sowie das Praetorium
als historische Denkmäler
- Das
prachtvolle linksrheinische Kölner Altstadt-Panorama am Rhein (besonders prächtiger Blick
von der rechten
Rheinseite vom Köln-Triangle-Turm
und vom neuen Rhein-Boulevard mit der großen
Freitreppe am Rheinufer)
- Familientreffpunkt
Schokoladen-Museum
- modernes
Viertel um den Rheinau-Hafen
- kölsche
Brauhaus- und Kneipen-Szene in der Kölner Altstadt zwischen Hohe Str.
und Rhein
- Rheinseilbahn, Zoo und Botanischer Garten
- Eine sehr stark benutzte Flanier- und Gastronomiemeile für Kölner und Besucher der Altstadt: von im Süden linksrheinische Rampe der Deutzer Brücke - Heumarkt - Alter Markt - neugestalter Kurt-Hackenberg-Platz mit
dem Blick auf 4 kulturelle
Kultur-Höhepunkte Kölns (Kölner Dom, Römisch-Germanisches-Museum und
Museum Ludwig sowie Kölner Philharmonie) - Ost-Seite Dom - Dom-Vorplätze
Das
RGM wird ab 2019 umfangreich saniert. Während der mehrjährigen
Sanierung wird das Museum im Frühjahr 2019 in ein Ausweichquartier umziehen
(Belgisches Haus an der Cäcilienstraße).
Die Städtischen Bühnen werden zur Zeit umfangreich saniert (bis vorauss. 2023). Übergangsbetrieb siehe unter
Kölner Bühnen.
Empfehlenswerte Aussichten auf das Kölner Panorama:
- Köln-Triangle in Köln-Deutz, Otto-Platz, Panorama-Plattform (103 m) / Eintritt 3 €
- Kölner Dom / Plattform in 97 m Höhe / Eintritt 4 € / Achtung: 533 Stufen!
- Kölnturm im Mediapark in der Neustadt (Nähe Ebertplatz) / 30. Stock im Restaurant Osman 30
In Köln wird viel gebaut. Die aktuell
größten und wichtigsten Baumaßnahmen (Stand: 1. Quartal 2020):
- Neugestalltung
der Dom-Ostseite (zwischen Hauptbahnhof und Museum Ludwig/Philharmonie): Ende 2016 fertiggestellt.
- Rheinboulevard
im rechtsrheinischen Köln-Deutz (1. Baustufe zwischen Hohenzollernbrücke und Deutzer Brücke mit großer
Freitreppe zum Rhein zwischen Hohenzollernbrücke und Deutzer Brücke gegenüber
dem berühmten Kölner Panorama): Anfang 2017 fertiggestellt.
- Große Moschee in
Köln-Ehrenfeld: Bau längstens fertig, wegen Streitigkeiten zwischen Bauherrin und
Architekt Einweihung verzögert. Inzwischen Einweihung am 29.09.2018 erfolgt.
- Neues Stadtarchiv: Fertigstellung im vierten Quartal 2020 geplant.
- MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln: Baubeginn in 2016, Fertigstellung geplant 2023.
- Großer Baukomplex
Gerling-Quartier: 1. Bauabschnitt Fertigstellung Mitte 2015, 2.
Bauabschnitt Fertigstellung Ende 2021.
- Messe-City Köln-Deutz: geplantes Büroviertel mit Hotel im Bereich Bahnhof Köln-Deutz/Köln-Messe (135000qm), Fertigstellung geplant 2020 (Hochhaus der Zurich-Versicherung Ende 2019 fertighestellt). Ab 2021 2. Bauabschnitt.
- Sanierung
von Kölner Opernhaus und Schauspielhaus mit Neubau Kinderoper. Geplant
waren Fertigstellung und Einweihung
am 07.11.2015. Dieser Termin ist geplatzt!. Neuer Eröffnungstermin: zuletzt 2023, inzwischen wieder fraglich.
- Erweiterung
Wallraf-Richartz-Museum. Baubeginn war für etwa 2021 geplant, verspätetete sich jedoch u. a. nach einem Gerichtsurteil zum Vergabeverfahren. Aktuell: Baubeginn 2022, geplanter Eröffnungstermin 2025.
- Nord-Süd-Stadtbahn:
Nach dem tragischen Einsturz des Kölner Stadtarchivs (03.03.2009) kann
die Sanierung des U-Bahnbauwerks erst Mitte 2020 beginnen.
Fertigstellung: frühestens 2027.
- Neubau "Historische Mitte" am Dom (mit Neubauten für das Kölnische
Stadtmuseum und das kirchliche Kurienhaus). Ein Superprojekt in Vorplanung, vom Stadtrat geplant (Bauentscheidung ca. 2020). Fertigstellung: ca. 2028
- Neues Quartier am Dom ("Laurenz-Quartier") mit Integrierung des denkmalgeschützten Senats-Hotel: Bau in Planung.
- Umfangreiche Sanierung des historischen Domhotels, einer Luxusherberge am Dom: Bau in Vorbereitung.
- Bauprojekt "Quartier Deutzer Hafen" mit Wohnungen für etwas 6900 Menschen und Büros für 6.000 Arbeitsplätze sowie für sonstige Nutzungen. Status: in Vorbereitung.
- Bauprojekt "Mülheim-Süd". Status: in Vorbereitung.
- Bauprojekt "Parkstadt Süd". Status: in Vorbereitung.
- Bauprojekt "Neue Porzer Mitte". Status: in Vorbereitung.
Nachtrag zum Rheinboulevard:
Mit dem geplanten
stadtarchitektonisch bedeutenden Rheinboulevard am rechtsrheinischen Kölner Rheinufer
soll der
zentrale Teil des rechtsrheinischen Rheinufers neu gestaltet werden.
Der erste Teil zwischen Hohenzollernbrücke und Deutzer Brücke mit einer 500 m
langen Freitreppe ist Anfang 2017 fertiggestellt worden. Die große Freitreppe direkt am Wasser und gegenüber dem berühmten
Kölner Altstadt-Panorama, einem der schönsten europäischen Panoramen, ist bereits seit Juli 2015
provisorisch freigegeben worden.
Besuchern Kölns sei folgender
attrative Spaziergang
empfohlen (ca. 2,5 km): Start:
Heumarkt (in der linksrheinischen Altstadt) - Deutzer
Brücke - rechtsrheinischer Rheinboulevard mit grandiosem Panoramablick
(empfohlen auch in
der Dämmernung und abends) - Hohenzollerbrücke - Dom/Museen -
neugestaltete Dom-Ostseite - Ziel:
Alter Markt/Heumarkt (in der linksrheinischen Altstadt)
D.
Datensammlung: Wichtigste
Geschichtsdaten Kölns - Kompaktversion K -
Vollversion
V siehe separate Seite
Datensammlung "Kölner Stadtgeschichte"!
|
Epoche
|
Teil-Epoche
|
Daten der Stadtgeschichte von Köln
- Rheinmetropole
und alte
Römerstadt
- Kompaktversion K -
|
K
|
Oppidum
Ubiorum
Colonia
Claudia
Ara Agrippinensium
(CCAA)
|
19 v. Chr. - nach 400
.
.
|
Gründungsphase
bis
90 n. Chr
um 19
v. Chr.
Ansiedlung der
Ubier in der
linksrheinischen Kölner Bucht und
Gründung der Siedlung "Oppidum Ubiorum" (heutiges Köln) durch den
römischen Statthalter Agrippa während dessen 2.
Statthalterschaft in
der Provinz Gallia (2.
Statthalterschaft 20/19 v. Chr.).
- 7
v. Chr. Die
Römer
beginnen mit dem verstärkten Ausbau des Oppidum Ubiorum.
- ca.
9
v. Chr.
Errichtung eines zentralen
Heiligtums in der Oppidum Ubiorum (Ara Ubiorum), geweiht der Göttin
Roma und dem römischen Kaiser
- 9
n. Chr. Niederlage
der Römer
unter Varus gegen die Germanen unter
Führung des Cheruskers Arminius
im Germanengebiet rechts des Rheins ("Varus-Schlacht").
- 13
n. Chr. Germanicus
wird
Statthalter der Provinz Gallia, zu der das
römische Köln (Oppidum
Ubiorum,
ab 50 n. Chr. CCAA) gehört,
und
Kommandeur der Heere Nieder- und
.
- 15 n. Chr.
Geburt
der Agrippina (die Jüngere) in der Oppidum
Ubiorum als
Tochter des Heerführers
Germanicus und seiner Frau Agrippina (die Ältere); Agrippina (die
Jüngere) ist Mutter
des späteren Kaisers
Nero
und ab 49 n.
Chr.
Ehefrau
des Kaisers Claudius. In dieser Rolle veranlasste sie den Kaiser, ihrer
Geburtsstadt 50 n. Chr. den Rang eine Colonia zu verleihen.
50
n. Chr. Erhebung
der
Oppidum Ubiorum zur röm. "Colonia
Claudia
Ara Agrippinensium" (CCAA) durch Kaiser Claudius auf
Veranlassung seiner Frau Agrippina
(Colonia = Stadt römischen Rechts).
Provinzhauptstadt 90
- um 285 n. Chr
um
90 n. Chr. Gründung
der neuen
Provinzen Germania
Inferior (Nieder-Germanien) mit der Hauptstadt CCAA
(Köln) und Germania Superior (Ober-Germanien) mit der Hauptstadt
Moguntiacum (Mainz) im
Zuge der Verwaltungsreform des Kaisers Domitian in den Gebieten der germanischen
Heeresbezirke der
Provinz Gallia.
- ab
um
90 n. Chr. Bau der römischen Stadtmauer.
- 98
n. Chr. Trajan
(damals Statthalter in Ober- und Nieder-Germanien) hält sich in der
CCAA auf und erhält von Hadrian dort die Nachricht seiner Nachfolge auf
den verstorbenen Kaiser Nerva (Regierungszeit Trajans 98 - 117)
- um 100/120
Beginn des Baus des
Obergermanisch-Raetischen Land-Limes als
ca. 550 km lange Grenzbefestigung zum Germania magna (=
Siedlungsgebiets der Germanen
östlich des Rheins) vom Rhein bei Rheinbrohl
(südlich von Bonn/Köln) bis zur Donau (bei Eining)
- 122 Besuch des
Kaisers Hadrian
in Köln.
Spätrömische
Periode um
285 - nach 400
- 259/260 - ca.
271 CCAA
(Köln) und ca. 271 - 274
Treveris (früher
Augusta
Treverorum - Trier -) sind Residenzstädte
des vom Statthalter Postumus in Köln gegründeten
römisch-gallischen Sonderreiches
(Postumus wird erster Kaiser
dieses Reiches und um 269 ermordet).
- um
300 im
Zuge der Reformen
des Kaisers Diocletian CCAA Hauptstadt der neu gegründeten Provinz
Germania Secunda.
- um
310 mehrfache
Besuche des Kaisers Konstantin I in Köln. Konstantin war
ab 306 Caesar (Junior-Kaiser) im Westteil des während der
römischen Tetrarchie aufgeteilten Imperiums und ab 324 Alleinherrscher
im
gesamten Imperium.
- um 310
Bau einer Rheinbrücke und um 310
- 315 Errichtung des rechtsrheinischen
Militär-Kastells Divitia (im heutigen Stadtteil
Köln-Deutz), veranlaßt
von
Kaiser Konstantin.
- um 313
Maternus erster
verbriefter Bischof Kölns (verbriefte Teilnahme an den Synoden 313
in Rom und 314 in Arles). Die
erste christliche Gemeinde in Köln wird für das frühe 3. Jhdt.
vermutet.
- 355 Franken
erobern und
zerstören Köln, das aber 356 zurück erobert wird.
- nach 400
Abzug der römischen
Truppen aus Germanien; ab um 420 wird die Colonia
zunehmend
eine fränkische Stadt.
um
455 Das
vormalige römische Köln
wird von den ripuarischen Franken
(Rheinfranken) besetzt und
ab ca. 460
deren
Residenzstadt (1. König ab um 460/470: Sigibert von Köln).
Das Kastell Divitia wird
als fränkischer
Königshof "Divitia Civitas" genutzt.
|
K
|
Cöllen
|
Mitte 5. Jhdt. - um 1500
+
frühe Neuzeit (bis 1794)
|
Fränkisches
Köln Mitte
5. Jhdt. - Mitte 10. Jhdt.
- Um
455
Das vormalige
römische Köln wird von den ripuarischen Franken
(Rheinfranken) besetzt und ab ca.
460
Residenzstadt deren Teilreiches (bis 507;
erster König ab um 460/470: Sigibert von Köln).
- 507
Der
Merowinger Chlodwig I (König 482 - 511 ) wird in Köln
(möglicherweise in der Kirche St. Gereon) zum
König aller Franken ausgerufen;
Köln
fällt damit an das Frankenreich der Merowinger und 751 nach der
Ablösung der Merowinger an das Frankenreich der Karolinger.
795
Das
Bistum Köln wird durch den Karolinger-König Karl den
Großen (ab 800 Kaiser) zum Erzbistum erhoben; sein Berater
Hildebold (Bischof seit ca. 787) wird erster
Kölner Erzbischof (795 - 818).
- 843
fällt Köln mit der Aufteilung des Frankenreiches an das fränkische
Mittelreich (Lotharingien) und
870 bis 911
mit der neuerlichen Aufteilung
an das Ostfranken-Reich der Karolinger.
- 925 Das Herzogtum Lothringen
(mit Köln) gehört nach einer
zwischenzeitlichen
Unterbrechung wieder dem Ostfrankenreich (als
Vorläufer des Römisch-deutschen Kaiserreichs und des späteren "Heiligen
Römischen
Reiches deutscher Nation") zugeschlagen (unter Heinrich I, der als
Vorbereiter des
Deutschen Reiches
gilt) . Damit
beginnt der Aufstieg Kölns zur Handelsmetropole.
- Spätestens ab um 940 erste
mittelalterliche Stadterweiterung durch Einbeziehung der
ehemaligen römischen Rheinvorstadt (nach
neueren
Ausgrabungsergebnissen
vermutlich jedoch schon
in
spätrömischer
Zeit /4. Jhdt. begonnen).
Kurfürstliches
Köln Mitte
10. Jhdt. - Ende
13. Jhdt.
953 Brun/Bruno I (Bruder
des Königs/Kaisers Otto I) wird Erzbischof von
Köln und im Auftrag des Königs Herzog von Lothringen. Bruno I ist somit
in Köln als erster geistliches Oberhaupt seines Erzbistums und zugleich
weltliches Oberhaupt seines Herzogtums und damit erster Stadtherr von
Köln.
- Ab
962
Köln gehört zum mit der Kaiserkrönung Otto I neu
gebildeten Römisch-deutschen
Kaiserreich (später" Heiliges Römisches Reich deutscher
Nation").
- Anfang 11. Jhdt. Das Fürstentum
Köln erhält das Münzrecht.
- 1028
Der
Kölner Erzbischof erhält das Krönungsrecht im Heiligen
römischen Reich für die in Aachen zu krönenden
Könige;
1031 wird er
auf Dauer Erzkanzler für Italien.
- 1056
- 1075 Anno II Erzbischof von Köln, eine Phase mit weiteren wichtigen
Stadtausbauten und Kirchen- und Stifts-Bauten.
- Ab
dem 11. Jhdt. wird das Erzstift Köln (Kurfürstentum Köln/ "Kurköln")
mehrfach gebietsmäßig ausgeweitet.
- 1074
Kölner Bürger rebellieren erstmalig gegen die weltliche Macht des
Erzbischofs (Anno II); der Aufstand wird zwar blutig niedergeschlagen,
der Selbstverwaltungswille der Kölner Bürger bleibt aber - wie sich
später zeigt - erhalten.
- 1106
Kaiser Heinrich IV verleiht den Kölnern im Zusammenhang mit dem
Machtkampf um die Krone mit seinem Sohn, Heinrich V., das
Befestigungsrecht (allerdings noch in Befestigungs-Hoheit des
Erzbischofs), ein wichtiger Schritt der Entwicklung zur Freien
Reichsstadt. Ausgelöst wird damit die zweite Stadterweiterung mit einer
ersten Umwallung.
- 1130
Beginn der schriftlichen Archivierung der Kölner Geschichte in
"Schreinsbüchern" (erstes Archiv 1409).
- 1135
Das Haus der Bürger (Rathaus) wird erstmals erwähnt (als ersters
Rathaus Europas). Ein Neubau erfolgt in der 1. Hälfte des 14. Jhdt.
23.07.1164
Überführung der Reliquien der "Heiligen Drei Könige"
durch den Erzbischof und Reichskanzler für Italien Reinald
von Dassel
(EB 1159 - 1167) von Mailand nach Köln.
1180 dritte
mittelalterliche Stadterweiterung und Abschluss
des
mittelalterlichen Stadtumbaus sowie Beginn des
Baus der mittelalterlichen Befestigungsanlage mit der
großen Stadtmauer.
- Um
1200
bildet sich erstmalig ein Kölner Rat als Organ der
Bürgerschaft neben der absolutistischen Macht des Fürstbischofs (eine
größere Machtentfaltung des Rates folgt im Laufe des 13. und
im 14. Jhdt.).
15.08.1248
Grundsteinlegung für den gotischen Kölner Dom
durch
Erzbischof Konrad
von Hochstaden
(EB
1238 - 1261); Chorweihe 1322, Baustopp um 1530,
Weiterbau und Fertigstellung 1842
bis 1880.
- 1248
Gründung
der ersten Ordensschule auf
deutschem Boden ("Studium
Generale") durch
Albertus Magnus.
1259
Verleihung
des Stapelrechts an die Kölner Bürgerschaft durch den
Erzbischof Konrad von Hochstaden. Dies hatte große
Bedeutung für den Handelsplatz
Köln, denn damit hatten Köln und die Kölner Kaufleute bis 1831 das
Umschlags-
und ein 3-tägiges Erstzugriffsrecht auf alle insbes. auf dem
Transportweg Rhein, aber auch auf dem Landweg in Köln
zwangsweise umzuladenden Waren.
- 1262
Schlacht am Bayenturm der Kölner Bürger gegen den Erzbischof
Engelbert II, der verliert und 1268 vertrieben wird. Der
Bayenturm (am Südende der Stadtmauer) wird zum Freiheitssymbol der
Kölner Bürger.
- 15.10.1268
Schlacht
an der Ulrepforte; der Versuch des Erzbischofs, in die Stadt
zurückzukommen, wird von den Kölner Bürgern verhindert.
Köln
als Freie Reichsstadt
Ende 13. Jhdt. (1288) - um 1500 und frühe
Neuzeit (bis 1794)
1288
Schlacht von Worringen im Limburger Erbfolgestreit mit dem Sieg
der Kölner
Bürger an der
Seite
des Herzogs von Brabant und seiner Verbündeten gegen den Grafen Heinrich von Luxemburg
im Bündnis mit
insbes. dem
Kölner Erzbischof/Kurfürsten. Köln wird danach de
facto Freie Reichsstadt. Die
Macht in der Stadt Köln geht an Patrizierfamilien
(die Geschlechter) über. Köln
bleibt aber Sitz des Metropolitan-Bistums.
- Ab
dem 13.
Jhdt.
(1257 bis 1803) gehört der Erzbischof von Köln/Kurfürst von
Kurköln zu den 7 bedeutendsten Kurfürsten, die den
römisch- deutschen König
(mit der Anwartschaft auf das römisch-deutsche Kaisertum)
küren dürfen. Dies waren: Die Fürstbischöfe von
Köln, Mainz
und Trier, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen, der
Marktgraf von
Brandenburg und der König von Böhmen.
- Mitte
14.
bis 17. Jhdt. militärische Verbesserungen der Stadtmauer durch
Vorfeldeinrichungen (2. Graben, Bollwerke und Bastionen).
1350 - 1550 Zeit der
Kölner Malerschule (Altkölner Malerei), eine herausragende
Phase
künstlerischen
Schaffens in Köln (sozusagen Begründung der Kulturmetropole
Köln; Gemälde dieser Epoche im Wallraf-Richartz-Museum).
- 1383
Erste
Teilnahme
Kölns an einem Hansetag der Städte-Hanse, einem Bund der
Fernhandels-Städte
(Handelstage seit 1356, letztes Treffen 1669).
- 1388
Gründung
der Kölner Universität (mit Prag, Wien
und
Heidelberg eine der ersten Unis im damaligen Reich und die erste von
der
Bürgerschaft begründete Uni
in
Deutschland).
Zwischen 1798 und 1919 war die Uni Köln zwangsweise geschlossen.
- 1396
Ende
der oligarchischen Patrizier- (Geschlechter-) herrschaft; die
22 Gaffeln (Wahlgemeinschaften
der Kaufleute und die Handwerkerzünfte, die sog. "Ämter")
übernehmen die Macht. Die Rechte
der Kölner
Bürger ("Bürger"
im damaligen Sinne, nicht im heutigen demokratischen
Verständnis!) werden niedergelegt
im Verbundbrief vom 14.09.1396 (= erste
städtische Verfassung!). Die Gaffeln übernehmen auch
die Verteidigungsaufgaben an der Stadtmauer.
- 1409
Die seit 1130
gesammelten Archivarien werden im Rathausturm untergebracht, der damit
zum Vorläufer des Historischen Archivs der Stadt Köln wird.
- Um
1442
Stephan Lochner fertigt sein Gemälde "Altar der Stadtpatrone", das
als Spiegelbild für das Selbstbewußtsein der Freien
Reichsstadt gilt und heute im Dom ausgestellt ist.
- 1447
Eröffnung
des mittelalterischen
repräsentativen Festhauses Gürzenich.
- 1474 Die Stadt
Köln erhält ihr eigenes Münzrecht und kann eigene Münzen prägen.
19.09.1475
Kaiser Friedrich III erhebt Köln mit dem Reichsstadtprivileg nun
auch
de jure zur Freien
Reichsstadt ("des heiligen Reiches freie
Stadt"); dieser Status bleibt bis zur Besetzung durch die Franzosen
1794 erhalten.
nach 1500 *:
- 1512/1513
Aufstand der Gaffeln gegen den Rat, Ergänzung des Verbundbriefes durch
den Transfix-Brief.
- Nach
1517
bleibt in Köln als einziger Reichsstadt und
anders als z. B. in Nürnberg
die
Reformationsbewegung Martin Luthers ohne Wirkung; Köln bleibt
katholisch.
- 1553
Gründung
der Kölner Börse.
- Ab
1570 auf Plänen erstmals Darstellung des Kölner Bauers
(als Symbol
für die städtische Freiheit) und der Kölner Jungfrau
(als
Symbol für die Treue zum Reich), heute
Figuren des Dreigestirns im Kölner Karneval.
- 1578
- 1589
Der flämische Barock-Maler Peter Paul Rubens (*1577 Siegen -
dorthin war seine Familie geflüchtet -, †
1640 Antwerpen) verbringt seine Kindheit
in Köln. Die Familie wohnte in der damaligen
Nobelstrasse
Sternengasse im Pfarrsprengel von St. Peter (Pfarrkirche
neben dem damaligen Stift St.
Cäcilien),
die auch seine Taufkirche war und in
der sein Vater begraben wurde.
- 1583
- 1588 Kölnischer (Truchsessischer)
Krieg zwischen Truppen
des zum Protestantentum gewechselten und deshalb
abgesetzten Kölner
Erzbischofs/Kurfürsten Gebhardt Truchsess von Waldburg mit in diesem
Krieg siegreichen
katholischen bayerisch-spanischen Truppen seines Nachfolgers Ernst
von Bayern. Der Sieg
der katholischen Truppen verhindert
die Verwandlung von Kurköln in ein
erbliches
protestantisches Fürstentum. Der Nordwesten des Reiches bleibt
katholisch!
- 1618
- 1648
Köln bleibt im 30-jährigen Krieg neutral und wird auch nicht
erobert. 1632
wird Köln im Zuge des Krieges von den
Schweden bedroht (Besetzung der rrh. und damals noch selbständigen
StadtDeutz).
- Ende
17. u. 18. Jhdt. vorübergehender
wirtschaftlicher
Niedergang und
Verfall
der Reichsstadt.
- 1709
Der Italiener Johann Maria Farina gründet in Köln die erste
Parfümfabrik der Welt; damit beginnt die weltweite Verbreitung des
"Kölnisch Wassers".
1794
Franz.
Truppen besetzen Köln und beenden den Status Kölns als Freie
Reichsstadt. Damit enden nun
auch in Köln die mittelalterlichen Strukturen.
* In
der frühen Neuzeit blieben in Köln die mittelalterlichen
Strukturen
zunächst weitgehendst erhalten, so dass Daten der frühen Neuzeit (ab um
1500) zum Teil auch dem Mittelalterlichen Köln zugeordnet werden
können. |
K
|
Das
neuzeitliche Köln
öln heute
|
um 1500 - heute
|
Frühe
Neuzeit um
1500 - 1794
Die
Daten sind vorstehend unter "Das
mitttelalterliche Köln" eingetragen.
Köln zur Franzosenzeit 1794 - 1814
1794
Franz.
Truppen besetzen Köln und beenden den Status Kölns als Freie
Reichsstadt. Damit
enden nun
auch in Köln die mittelalterlichen Strukturen.
- 1797
In
Köln erhalten auch die Protestanten die Bürgerrechte.
- 1798
Die
Franzosen schließen die 1388 gegründete Kölner
Universität.
- 1801
Eingliederung
des Rheinlandes und damit auch Kölns in den franz. Staatenverbund.
Die Kölner werden
französische Staatsbürger. Das Erzbistum
Köln und das
Kurfürstentum Köln werden aufgelöst (Kurfürstentum linksrheinisch
1801 und rechtsrheinisch 1803).
- 1802 Säkularisation
in Köln durch die Franzosen mit Aufhebung aller
Klöster und Stifte. Der
kirchliche
Besitz fällt an den Staat
und
wird größtenteils an Bürger verkauft. Die Kloster- und
Stiftskirchen
(und damit 11 der heutigen 12 großen
Romanischen Kirchen) werden in
Pfarrkirchen
umgewidmet; viele Kirchen werden geschlossen, viele abgerissen.
- 1814
Ende
der Franzosenherrschaft, Einmarsch der Preußen.
Preußisches Köln 1815 - 1918
1815
Nach Auflösung des Heiligen Römischen Reiches deutscher
Nation (1806)
wird Köln auf dem Wiener Kongreß ab 1815 dem
Königreich Preußen (Rheinprovinz)
zugeteilt,
wird
Festungsstadt und neben Berlin wichtigste Stadt Preußens
sowie mit der neuen Bistumsorganisation für Preußen ab
1821 auch wieder Erzbistum.
1816
Beginn des Aufbaus der preußischen Festungsringe (innerer Ring
ab 1816, äußerer Ring ab 1873).
- 1823 Der Kölner Karneval wird
reformiert und erhält seine heutige Form u. a. mit der Gründung
des Festordnenden Komitees - heute Festkomitee des
Kölner Karnevals von 1823 - und
erster Kölner Rosenmontagszug.
04.09.1842
Grundsteinlegung für den Weiterbau des um 1530
unterbrochen Baus des Kölner
Doms.
- 1848/1849
Köln ist eines der revolutionären Zentren der
Deutschen Revolution ("März-Revolution"). Karl Marx übernahm am
15. Oktober 1842 die
Redaktion der "Rheinischen Zeitung" und wurde 1848
Herausgeber der "Neuen
Rheinischen Zeitung"
mit einer radikalen oppositionellen Ausrichtung.
- 1857
Gründung
des
Gürzenich-Orchesters, des heutigen Hausorchesters der
Kölner Philharmonie und der
Kölner
Oper in der Musikstadt
Köln.
1859
Einweihung der
Dombrücke, der ersten festen Rheinbrücke nach der
Römerzeit, und des Central-Personenbahnhofs Köln.
1860 Gründung des Kölner Zoos
1861 Eröffnung
des
ältesten Museums Kölns, des Wallraf-Richartz-Museums.
- 1862
Nicolaus Otto begann in Köln
mit der Entwicklung eines Viertakt-Motors,
eine
für die Motorisierung der Welt bahnbrechende Erfindung.
15.10.1880
feierliche Einweihung des nunmehr fertiggestellten Kölner Doms
durch den Kaiser Wilhelm I als nationales Ereignis
Deutschlands.
- 1883
Beginn
der neuzeitlichen Stadterweiterungen (nach Abriss der mittelalterlichen
Stadtmauer 1881)
- 1894 Einweihung
des Kölner Hauptbahnhofes direkt
neben dem Dom an der Stelle
des mit der Dombrücke erstellten
Zentral-Bahnhofes.
- 1911
Einweihung der neuen Hohenzollernbrücke (anstelle der Dombrücke von
1859)
- ab
1912 Aufbau der
militärischen Fliegerstation Butzweilerhof, aus der ab
1926 der Kölner zivile
Flughafen Butzweilerhof entstand.
Republikanisches Köln ab1918
- 1917 Konrad Adenauer wird
zum
Kölner Oberbürgermeister gewählt (OB 1917 - 1933).
- 08.11.1918 Aufstand von revolutionären Sodaten in Köln. Der Kölner Arbeiter- und Soldatenrat übernimmt übergangsweise Köln.
- 1918
Nach Ende
des 1.
Weltkriegs gehört Köln zum Freistaat Preußen in der ersten deutschen
Republik ("Weimarer Republik").
- 1919
Die
Kölner
Universität wird nach der Schließung in der Franzosenzeit neu
gegründet.
1922 Gründung
der
Kölner Messegesellschaft.
- 1923 Eröffnung des Müngersdorfer Stadions (mit u. a. der Hauptkampfbahn - heute RheinEnergie-Stadion -)
- 1925 Staatliche
Anerkennung der Musikhochschule Köln, eine der
größten und traditionsreichsten Musikhochschulen Europas.
- 1930 verlegte der Autobauer Ford den Sitz des
Unternehmens von Berlin nach Köln, schloss 1931 sein Berliner
Werk und nahm am 04. Mai 1931 die Produktion am neuen Standort in
Köln-Niehl auf.
- 1932
Einweihung der ersten deutschen Autobahn, der
"Kraftwagenstrasse Köln - Bonn" (heute: BAB 555), durch den damaligen OB Konrad Adenauer.
- 1933
Absetzung
des OB Konrad Adenauer durch die Nazis.
- Ab
1942
beginnen die flächendeckenden Bombenangriffe im 2. Weltkrieg auf Köln
(erster großer Angriff 30./31.05.1942, der berüchtigte
"1000-Bomber-Angriff"); Köln
war zum Kriegsende fast völlig
zerstört (die Innenstadt zu 90%).
- 06.03.1945
Sprengung der Hohenzollernbrücke als letzter Rheinübergang
durch deutsche Pioniere und Einmarsch amerikanischen Armee im
linksrheinischen Köln und am 12.04.1945 Einnahme des
rechtsrheinischen Köln durch die Amerikaner.
- 15.08.1948
700-Jahr-Feier
der Grundsteinlegung des Kölner Doms.
1949 Köln
gehört zum Bundesland
Nordrhein-Westfalen der neu
gegründeten Bundesrepublik Deutschland.
- 1950
1900-Jahrfeier Kölns
(Köln rechnet ab der Erhebung der römischen Siedlung 50 n.
Chr. zur Colonia
und nicht wie andere
alte Städte ab der Gründung 19. v. Chr.).
- 1957
Aufnahme
des
kommerziellen Flugbetrieb am vorher nur militärisch genutzten
Flughafen Köln-Wahn.
1962 Der 1.
FC Köln wird
zum ersten Mal Deutscher Fußball-Meister.
1972 Der
Kölner Dichter
Heinrich Böll erhält den Literatur-Nobelpreis.
1975 Gebietsreform mit dem
Abschluss der 1883 begonnenen Stadterweiterungen.
- 1975
Köln wird
im Zuge der letzten Gebietsreform mit weiteren Eingemeindungen von
umliegenden
Gemeinden am 01.10.1975 vierte
Millionenstadt Deutschlands. Mit
der erfolgreichen Klage Wesselings gegen diese Eingemeindung nach Köln
war
jedoch
der Status als
Millionenstadt am 01.06.1976 vorübergehend wieder zu Ende (s.
2010).
- 1986
Eröffnung
der
Kölner Philharmonie und des Museum Ludwig an der Dom-Südseite (anfangs
noch zusammen
mit dem in diesen Gebäudekomplex verlegten
Wallraf-Richartz-Museum).
- 1988
Der
Fernseh-Programmveranstalter RTL nimmt seinen Sendebetrieb in Köln
auf; Köln wird zusammen mit dem WDR und den anderen
Rundfunk-Veranstaltern
zunehmend zur Medienmetropole
ausgebaut.
- 09.11.1992
Große Massen-Demonstration „Arsch huh - Zäng ussenander“ mit vielen
Kölner Künstlern gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Neonazismus
am Kölner Chlodwigplatz (mit bis 100 000 Besuchern)
- 11.09.1998 Eröffnung der
Kölnarena als große Multifunktionshalle Köln (seit 2008 leider
wie inzwischen wohl unvermeidbar werbemäßig Lanxess-Arena genannt)
- 1999 "Kölner
Juni-Gipfel
1999", das EU-Gipfel-Treffen des
Europäischen Rates (03. - 04.06.1999) und danach der
Weltwirtschaftsgipfel der Staats- und Regierungs-Chef der G
8-Staaten in Köln (18. - 20.06.1999) (u. a. mit Bill Clinton/USA,
Boris
Jelzin/Rußland und Gerhard Schröder/Deutschland).
- 2001
Eröffnung des Neubaus für das Wallraf-Richartz-Museum neben dem
Gürzenich.
2005 XX.
katholischer Weltjugendtag in
Köln (mit Besuch
des Papstes Benedikt XVI.), ein
Mega-Ereignis und
wohl die bisher größte Veranstaltung in der Bundesrepublik
überhaupt.
- 2006
Köln ist einer der Austragungsorte der Fußball-WM
2006.
- 2007 Köln ist einer der Austragungsorte der Handball-WM
2007 mit Endspiel in Köln (Weltmeister: Deutschland)
03.03.2009 Einsturz
des
Gebäudes des Historischen Archivs der Stadt Köln mit noch
nicht übersehbaren Folgen für das
umfangreiche Archivgut, dem "Gedächnis der Stadt".
2010 Köln wird
im Mai 2010 nun auch nach der
NRW-üblichen Zählweise mit nur den Erstwohnsitzen vierte
Millionenstadt Deutschlands - und
damit nun wohl endgültig - . Bereits im
Dezember 1991 hatte Köln mit der hier üblichen
Zählweise inkl. der Zweitwohnsitze die Million
erreicht.
- 2017 Eishockey-WM in der Kölnarena (erneut nach 2001 und 2010) - zusammen mit Halle in Paris -
- 2019 Köln war einer der Austragungsorte der Handball-WM
2019.
|
= Besonders
wichtige Daten der Kölner
Stadtgeschichte!
Daten
ohne Gewähr.
Vollversion
V siehe separate Seite!
Kölner
Impressionen:
**
Platz z. Zt . durch Bau des Museums Archäologische Zone/Jüdisches Museum nicht zugänglich.
Informationen für
Touristen
sind im Köln-Info-Haus von KölnTourismus
direkt gegenüber der Turmseite des Doms zu erhalten.
Ein
Nachtrag:
Die Kölner lieben und schätzen ihre Stadt und sind stolz auf
die lange historische Tradition mit der
über 2000-jährigen Geschichte und die kulturelle
Vielfalt mit ihren vielen kulturellen Schätzen sowie auf die
tolerante fröhliche Lebensart in dieser Stadt.
Leider neigen Kölner und wohl auch die hiesige Verwaltung
offenbar gelegentlich dazu,
sich auf den Lorbeeren auszuruhen, manchmal die Dinge laufen zu
lassen und die Geschichte und die Schätze
der Stadt nicht immer angemessen zu pflegen und zu präsentieren.
Vor allem
mit den auch
marketingmäßig und touristisch so wichtigen "Produkten" Kultur
und Stadtgeschichte sowie mit manchen historischen Denkmälern wird
oftmals nicht angemessen umgegangen,
obwohl in
letzter Zeit
Verbesserungen zu erkennen sind. Siehe
hierzu Mängelliste
Kölner Denkmäler
. Allerdings
waren in Köln
auch immer kulturelle Stiftungen von großer Bedeutung; einige der
bedeutenden Museen
gehen auf
Stiftungen zurück. Und manche Vereine kümmern sich um
historische Denkmäler, so z. B. kümmerte sich um die Erforschung und
den Erhalt
der
Stadtmauern und Festungsringe der Epochen in der
2000-jährigen Geschichte des befestigten
Kölns der Verein Fortis
Colonia.
Der
Verfasser ist Mitglied in 6 bzw. Unterstützer in 2 der acht
genannten gemeinnützigen Kölner Vereine (s. u.). Die Vereine kümmern
sich um bedeutende Kölner Museen, um historische Bauwerke und Denkmäler
sowie um andere gemeinnützige Angelegenheiten. Die Mitgliedschaft oder
auch die Unterstützung mittels Spenden ist zu empfehlen! Ferner ist der
Verfasser Mitglied in einem Sportverein und einer Partei.
Empfehlungen des Autors:
Vereine |
Gemeinnützige
Vereine im Kulturbereich
|
Freunde
des
Wallraf-Richartz-Museum und des Museum Ludwig
|
Die
fast 6000 Mitglieder
unterstützen und fördern diese beiden Museen und haben zudem freien Eintritt
in beide Museen!
|
Förderverein
Romanische
Kirchen Köln |
Die
Mitglieder unterstützen u.
a. maßgeblich Renovierungsarbeiten und Ausstattungen an dem
Kichenensemble und
erhalten außerdem jährlich das große wertvolle Jahrbuch des Vereins
"Colonia Romanica". |
Zentral-Dombau-Verein zu
Köln von 1842 |
Die ca. 17500 Mitglieder
unterstützen u.
a. maßgeblich die umfangreichen Renovierungsarbeiten am Kölner Dom und
erhalten außerdem jährlich das große wertvolle Jahrbuch des Vereins
"Kölner Domblatt". |
Förderverein römische Stadtmauer
|
Der Förderverein hat sich das Ziel gesetzt, die "missliche Situation der römischen Stadtmauer"
zu verbessern. Er setzt sich für den dauerhaften Erhalt und die
denkmalgerechte Sanierung dieses einzigartigen antiken Baudenkmals ein.
G |
Fortis Colonia - 2000 Jahre
befestigtes Köln
|
Die Mitglieder
unterstützen in den
Arbeitsbereichen Römische Stadtmauer, Mittelalterliche Stadtmauer und
Preußische
Festungen die historischen Befestungen der alten Römerstadt. G
|
Förderverein
Historischer
Park Deutz (FHPD) |
Die
Mitglieder unterstützen die Erhaltung und Pflege der Fundstellen
des rechts-rheinischen römischen Militär-Kastell Divitia. G
|
G = Verein tätig im Bereich der Stadtgeschichte
|
weitere gemeinnützige
Vereine
|
Förderverein
Herzzentrum
Köln |
Der Verein fördert die
ideelle und materielle
Unterstützung
des Herzzentrums der Universitätsklinik Köln.
Den Initiatoren liegt insbesondere die Situation von
Herz-Kreislauf-Patienten in Köln und der Kölner Region „am
Herzen“.
|
Verein
Deutsche Sprache/VDS
(überregional) |
Der VDS hat sich zum Ziel gesetzt
(Zitat), "die deutsche Sprache als eigenständige
Kultursprache zu erhalten und zu fördern, und sich dafür
einzusetzen, dass sich die deutsche Sprache gegen die
Überhäufung mit Wörtern aus dem Englischen (bzw dem sog. Denglisch) behauptet." |
weitere Mitgliedschaften
|
1.
FC Köln e. V.
|
Der 1. FC Köln e. V. ist mit über 100 000 Mitgliedern der größte Kölner Sportverein und steht nach Mitgliederzahlen an 4. Stelle der deutschen Fußball-Vereine (ca. 104 600, Stand: 20.11.2018).
|
SPD |
Die SPD ist die älteste und mitgliederstäkste Partei Deutschlands (Stand Mitte 2018: ca. 450 000 Mitglieder).
|
Anmerkungen
des
Autors
|
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- die
Rheinmetropole
und alte
Römerstadt" sind
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- die Rheinmetropole und alte Römerstadt" mit allen Rubriken, Themen und Anhängen
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