Kölner
Musik. Musikstadt
Köln
Kölner Philharmonie - Kölner Bands (BAP u. Bläckfööss, Höhner
und viele andere) |
Kölner
Bühnen
Städtische Bühnen (Oper und Schauspiel Köln) -
Freie Theater - Hänneschen-Theater |
Aktueller Hinweis 04.2020: Die Saison 2019/2020 der Kölner Städtischen Bühnen wird wegen der Corona-Virus-Epidemie abgebrochen. Der Saison 2020/2021 wird vermutlich im September 2020 gestartet!
|
0. Vorbemerkungen und Inhalt
Köln
gilt als
- die
Musik-Stadt Deutschlands in vielen Ausprägungen mit
- Klassik
und
moderner Klassik (mit
der
großartigen Philharmonie, dem
Gürzenich-Orchester Kölner
Philharmoniker und dem WDR-Sinfonie-Orchester
Köln)
- Unterhaltungsmusik
(mit u. a. dem Funkhausorchester des WDR)
- Orgelkonzert-Serien
im
Dom
- Rockbands, angeführt von der Kölsch-Rock-Gruppe BAP
- einer Vielzahl von Kölsch-Musikgruppen mit
Karnevalsmusik und Mundartliedern, an der Spitze Bläck Fööss und Höhner
und immer wieder neuen jungen Gruppen
- einer
Jazz-Szene bis
hin zur elektronischen Musik
- Hochburg
der freien Theater und als heimliche Hauptstadt der sog. Kleinkunst
(Comedians und Brettl-Bühnen)
Die
Kölner Musik-Szene ist eine der buntesten und vielfältigsten in
Deutschland mit einem sehr großen Potential an Musikern. Die
Komponistin Carola Bauckholt sagte einst zur Kölner Musik-Szene: "Das Musikleben ist von einer Qualität
und Dichte, dass man Köln als einen der Spitzenstandorte in Europa
bezeichnen kann." Der
aktueller
Intendant der Kölner Philharmonie Louwrens Langevoort wird im KStA am
19.01.2016 wie folgt zitiert: "Wir
spielen in der Champions League, das ist das Oberhaus. In Deutschland
sind wir die besten und auch international gibt es kaum Häuser, die ein
Programm auf diesem Niveau anbieten. Dabei darf man nicht vergessen,
dass Köln nur eine Million Einwohner hat. Wenig im Vergleich zu London
oder Paris."
Zu der Kölner Musik-Szene gehören
auch große
Chöre mit
- dem Gürzenich-Chor von 1827 (Leitung
Christian Jeub), gegründet
1827 als Chor der Concertgesellschaft
zu Cöln, der Ende 2012 sein 185-jähriges
Bestehen feierte,
- dem rund
200 Jahre alte Opernchor der Bühnen der Stadt Köln (Chordirektor
Andrew
Ollivant),
- dem
WDR-Rundfunk-Chor von 1947 (Chefdirigent Stefan Parkmann),
- dem Kölner Männergesangverein von 1842 (Leitung Bernhard Steiner),
der 2017 sein 175. Jubiläum feiert,
sowie
viele andere kleinere Chöre, denn Köln ist auch eine Stadt der
Chöre.
Inhalt
Kölner Musik und Kölner Bühnen
1.
Kölner Musik-Szene
1.1 Kölner Philharmonie
1.2 Rockbands
1.3 Bläck Fööss, Höhner und andere
Kölsch-Musikgruppen
1.4
Weitere
Elemente der Kölner Musik-Szene
2. Kölner
Bühnen
2.1 Städtische
Bühnen/Oper Köln und
Schauspiel Köln
2.1.1 Sanierungsphase
der Kölner Bühnen
2.2 Sonstige Bühnen
Reiseführer Köln:
Jürgen Kaiser / Kleiner Führer der Romanischen Kirchen
in Köln / Greven-Verlag
Köln
Gerta Wolff / Das Römisch-Germanische Köln. Führer zu
Museum und Stadt / JP Bachem Verlag
Carl
Dietmar / Das mittelalterliche Köln / JP Bachem Verlag
Werner Jung / Das neuzeitliche Köln - Der historische
Stadtführer / JP Bachem Verlag
Paul
Eckert / Köln –Stadt am Rhein zwischen Tradition und Fortschritt / DuMont-Reiseführer
|
1.
Kölner Musik-Szene
Zum 200. Geburtstag des in Köln geborenen Jacques Offenbach feiert Köln und die Region das Jacques Offenbach-Jahr 2019!
Zitat Kölner Offenbach-Gesellschaft e.V., Projektbüro Offenbach-Jahr 2019, Aachenerstr. 26,50674 Köln:
„Köln ehrt 2019 das Genie der
Leichtigkeit – Jacques Offenbach wird 200 Jahre alt. Die Musikwelt
feiert den Geburtstag des deutsch-französischen Komponisten, dem
Wanderer zwischen den Welten, gefeiert und gedemütigt – dessen Musik
aber nie verschwand. Jeder kennt den schmissigen »Cancan« aus »Orpheus
in der Unterwelt« oder die »Barcarole« aus »Hoffmanns Erzählungen« –
Welthits bis heute. Doch wer weiß schon, dass diese Melodien von einem
Kölner stammen? Dem Komponisten und Musikgenie Jacques Offenbach. Seine
Welterfolge feierte der Erfinder der Operette in Paris, doch seine
Wurzeln finden sich in Köln. Und Köln wäre nicht Köln, wenn es die
Dinge nicht anders machen würde: Partizipation statt Pomp. Leichtigkeit
statt Langweile. Kunst und Unterhaltung.“
„VON JAKOB ZU JACQUES – Der Kölner Offenbach“
Die Ausstellung mit zahlreichen Originaldokumenten aus der Feder
Offenbachs ist vom 24. Oktober 2019 bis 5. April 2020 in der Kirche
Herz Jesu (Zülpicher Platz, 50674 Köln) zu sehen.
|
1.1 Kölner Philharmonie
- Aktueller
Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik
GmbH: Louwrens Langevoort (Vertrag bis 31. Juli
2025)
(bis 1999: Gründungsintendant
der Kölner Philharmonie Frank Xaver Ohnesorg)
Die Kölner Philharmonie hat
einen der schönsten Konzertsäle der Welt mit über 2000 Plätzen, der - passend zu den römischen Wurzeln der Stadt - einem antiken
Amphi-Theater nachempfunden ist. Zitat
aus Wikipedia: "Der
Konzertsaal wurde einem Amphitheater nachempfunden, um eine möglichst
perfekte Raumakustik zu erhalten. So gibt es im gesamten Saal keine
Wände, die sich parallel
gegenüberliegen, damit kein unerwünschtes Echo entsteht. Größe und
Polsterung der Sitze sind so ausgelegt, dass die von ihnen ausgehende
Schalldämpfung immer konstant ist, unabhängig davon, ob jemand darauf
sitzt oder nicht." Der
Star-Geiger Gidon Kremer hat es mal so ausgedrückt "Die Kölner Philharmonie ist einer der
wenigen Orte auf Erden, wo die Musik mit so einer Wärme, Fürsorge und
offenheit behandelt wird." Gelobt
wird der Konzert-Saal für seine tadellose Akustik und seine wunderbare
räumliche Ausstrahlung. Betrieben wird die Kölner Philharmonie von der
KölnMusik GmbH (Anteile: 90 % Stadt Köln, 10 % WDR). Der 1986 fertiggestellte
Gebäudekomplex Museum
Ludwig/Philharmonie
unmittelbar am
Dom und Hauptbahnhof ist mit dem künstlerisch gestalteten und das
Philharmonie-Dach nachbildenden Heinrich-Böll-Platz auch architektonisch ein markanter
Kultur-Standort der Stadt.
Die
Kölner Philharmonie hat sich seit ihrer Eröffnung am 14.09.1986 unter
Ihrem Gründungsdirektor (später Gründungsintendant)
Frank Xaver Ohnesorg zu einer der besten Adressen für insbes.
klassische Musik entwickelt. Bedeutende Orchester, Dirigenten und
Solisten kommen seit 1986 in Scharen hierin und machen das Haus zu
einem Konzertsaal mit internationaler Bedeutung. Im
September 2012 begrüßte die Philharmonie ihren 15-millionsten Besucher
und untermauerte damit ihren Status als eines der meistbesuchtesten
Konzerthäuser Europas!
In der Kölner Philharmonie
residiert seit 1986 das
renommierte Gürzenich-Orchester
und gibt dort jährlich rund 50 Konzerte. Dieses
Orchester spielt
außerdem in der Oper Köln über 160 Vorstellungen im Jahr (Zahlen von
der Homepage des Orchesters). Das städtische "Gürzenich-Orchester
Kölner Philharmoniker" ist 1857 gegründet worden und eines der
führenden Orchester Deutschlands. Es ist nach dem früheren Konzertsaal Gürzenich benannt.
In seiner langen Geschichte
wurde das Orchester von vielen überaus prominenten Gast-Dirigenten
geleitet und spielte bei etlichen Uraufführungen.
Neben
den zwei ortsansässigen Kölner Sinfonie-Orchestern,
- dem 1857 gegründeten städtischen
"Gürzenich-Orchester Kölner Philharmoniker" (Residenz-Orchester in der
Philharmonie),
- 1990 - 2002 unter Leitung von James
Conlon
- 2003 - 08.2014 unter der Leitung von
Markus Stenz
- ab Saison 2015/2016 (aktuell verlängert bis Ende Spielzeit 2024/2025) unter Leitung
von Francois-Xavier Roth (Gürzenich-Kapellmeister und Generalmusikdirekter der Stadt Köln)
- dem 1947 gegründeten
"WDR-Sinfonie-Orchester Köln",
- Chefdirigent
seit der Saison 2010/2011 bis 05.07.2019 Jukka-Pekka Saraste
- Nachfolger ab 2019 Christian Macelaru (Rumäne)
Zitat KStA "Post vom Chefredakteur Carsten Fiedler/29.02.2020":
"Seit September
2015 ist François-Xavier Roth Gürzenich-Kapellmeister
und Generalmusikdirektor der Stadt Köln. Ein Glücksfall, wie man wohl sagen
darf: Orchester und Dirigent verstehen sich blendend und bieten
Glanzleistungen. Der 1971 bei Paris geborene Roth
fühlt sich wohl am Rhein, das Publikum liebt und schätzt ihn. Roth mag es auch
unkonventionell. Zuletzt war er Corona-bedingt in einem YouTube-Video zu
sehen, in dem er Beethoven erklärte. Kölner Klassikfans hoffen
gleichwohl, den Maestro bald auch wieder leibhaftig am Pult zu sehen, zumal er
gerade seinen Vertrag als wichtigster Tonangeber der Stadt verlängert hat. Für
mindestens drei Jahre bleibt er Generalmusikdirektor und damit auch Dirigent
des Gürzenich-Orchesters." |
beides international renommierte
Groß-Klangkörper,
sind schon fast alle bedeutenden Sinfonie-Orchester und Dirigenten der
Welt in der Kölner Philharmonie aufgetreten und treten weiterhin
regelmäßig hier auf. Beispielgebend für die Folgejahre spielten hier in den Jahren 2005/2006
u. a.
-
das Konzert der weltberühmten "Wiener Philharmoniker" (Stammgäste
in Köln) mit dem ital. Stardirigenten Riccardo Muti
im Mai 2005,
- die in Europa einmalige "Residency" des amerikanischen
Spitzenorchesters "Los Angeles Philharmonic" mit dem
Chefdirigenten Esa-Pekka Salonen im März 2005 (1 Woche zu Gast in Köln
mit 4 großen Konzerten),
- das "West-Eastern Divan Orchestra" mit dem Dirigenten Daniel
Barenboim im August 2006,
- das Konzert des "London Philharmonic Orchestra" mit dem
Stardirigenten Kurt Masur im Oktober 2006.
Daneben
sind als Gast-Orchester zu erwähnen u. a. das Mahler Chamber Orchestra,
das älteste US-Orchester New York Philharmonic, das Alan Berg Quartett,
die Staatskapelle Berlin unter Daniel Barenboim, die St. Petersburger
Philhamoniker. Zum Programm 2009 gehörten u. a.
Würdigungen der 4 runden Todes- bzw. Geburtstage (Haydn, Händel,
Mendelssohn, Chopin) sowie am 18.02.2009 ein Konzert eines der besten
Orchester der Welt, der Berliner Philharmoniker unter Simon
Rattle.
2011
feierte die Philharmonie ihren 25jährigen Geburtstag mit einem
Geburtstagsprogramm vom 10. - 18.09.2011. Im August 2011 spielte das
West-Eastern Divan Orchestra unter Daniel Barenboim alle 9 Sinfonien
von Beethoven! Die weltberühmten Wiener Philharmoniker gastierten in
der
Jubiläums-Saison 2011/2012 dreimal in der Domstadt. 2015 feiert die
Kölner Philhamonie ihr 30jähriges Jubiläum, das angemessen gefeiert
werden soll. Auch 2015 sind die internationalen Spitzen-Orchester
reichlich vertreten, u. a. zweimal die Wiener Philharmoniker und das
Philharmonische Orchester Rotterdam.
2016
feiert die Kölner
Philharmonie
das 30jährige Jubiläum
mit u. a. einem Konzert der beiden Haus-Orchester (Gürzenich-Orchester Kölner
Philharmoniker und
WDR-Sinfonie-Orchester Köln) am 14.09.2016. Auszug
aus der Homepage der Philharmonie: "...
Beide gestalten nun das
Jubiläums- bzw. Geburtstagskonzert und bringen gemeinsam ein für diesen
Anlass
komponiertes Konzert für zwei Orchester zur Uraufführung. Es stammt aus
der
Feder des ehemaligen Rihm-Schülers Vito Žuraj, dessen Werke längst auch
bei den
Salzburger Festspielen gefeiert werden."
Das
künstlerisches Programm der Kölner Philharmonie ist breit gefächert.
Neben Sinfonien und Kammermusik als der klassischen Musikformen für
derartige Häuser werden Jazz-Konzerte und konzertante Opern- und
Operettenaufführungen sowie Shows veranstaltet. Und in dieser
lebendigen Stadt sind auch Mundart-Gruppen wie die Bläck Fööss und die
Höhner regelmäßig zu
Gast in
dem Klassik-Tempel.
Herr
Ohnesorg sagte einst dazu: "Wir wollen ein offenes Haus auch für
die kölsche Seele sein."
Pro
Jahr finden in der Philharmonie ca. 400 Konzerte statt. Seit den
1990iger Jahren liegt der Zuschauerschnitt bei ca. 600 000/Jahr. Zur
Spielzeit 2012/2013 schrieb der KStA: "Auch diesmal ist die Spielzeit eine Parade
der großen Namen. Es kommen unter anderem: Staatskapelle Dresden,
Orchestre de Paris, Radio Symphonieorchester Wien,
Concertgebouworchester Amsterdam, London Philharmonic Orchestra, Mahler
Chamber Orchestra und natürlich Wiener Philhamoniker sowie viele
namhafte Solisten."
Die
gesamte Chronik
der Kölner Philharmonie und das
aktuelle Programm finden sie unter http://www.koelner-philharmonie.de.
|

Kölner
Philharmonie/ Eingang |
Kölner
Philharmonie/
neugestalteter Eingang
|

Kölner
Philharmonie/
Konzertraum
|

Dach der
Philharmonie/
Heinrich-Böll-Platz |
Eine besondere Ehre erhielten das Gürzenich-Orchester (Residenz-Orchester der Kölner
Philharmonie) und die Kölner Oper im Sept. 2010. Im Rahmen der Weltausstellung
Expo 2010 in Shanghai (China) präsentierte die Kölner Oper als
kulturellen Höhepunkt des deutschen Pavillons im Shanghai Grand Theatre das mächtige Wagnerwerk "Der Ring
des Nibelungen" (zweimal als geschlossenen Zyklus mit den 4 Teilen "Das Rheingold",
"Die Walküre", "Siegfried" und "Götterdämmerung") in der Inszenierung von Robert
Carsen unter musikalischer Leitung von Markus Stenz. Darüberhinaus
wurde auf dieser Reise danach noch "Don Giovanni" in einer Inszenierung
von Uwe Eric Laufenberg in Peking aufgeführt. Nach dem großen Erfolg
dieses Gastpiels in China folgte 2014 eine weitere Asien-Gastspielreise
des Kölner Gürzenich-Orchesters unter Leitung von Markus Stenz mit
folgenden Konzertterminen: 15.02.2014 in Seoul (Süd-Korea) sowie
18.02.2014 in Hongkong, 20. und 21.02.2014 in Shanghai und 23.02.2014
in Peking (China). Hieraus
scheint eine Serie zu werden: Anfang 2017 wurde das Kölner Orchester
bereit zum vierten Mal für diese Asientournee eingeladen.
Neue Musik: "Musik-Triennale Köln" und "Acht Brücken. Musik für Köln"
Die Kölner Philharmonie widmet
sich auch der Neuen Musik. Der Gründungsdirektor Frank
Xaver
Ohnesorg war es, der das große internationale
Musikfestival der zeitgenössischen Musik - die "Musik-Triennale Köln" -
gegründet hat. Hierbei wurden seit 1994 alle 3 Jahre an
verschiedenen Aufführungsorten in Köln (u.a. Philharmonie und
WDR-Konzertsaal) große Orchesterwerke, Soloabende, klassische Moderne,
Jazz und experimentelle Musik aufgeführt. Die
Musik-Triennale Köln entwickelte sich zur wohl weltweit wichtigstem
Konzertveranstaltung für die Musik des 20. Jahrhunderts (seit 2004 mit
neuer Ausrichtung). Das
Motto der Triennale 2004 mit ca. 130 Konzerten lautete "Entdeckung Europa". Auch
bei der 5. Trienale 2007 erklang die Stadt wieder 3 Wochen lang an
vielen Orten (u.
a. mit dem Auftritt des New York Philharmonic Orchestra, einem der 5
besten Orchester der Welt). Die Trienale 2010 (24.04. - 16.05.2010)
stand unter unter dem Motto "Heimat - heimatlos" mit u. a. den Wiener
Philharmonikern, den Münchener Philharmonikern, den beiden großen
Kölner Orchestern und vielen namhaften Kammermusik-Ensembles und
Solisten. Ab 2011 ist diese Serie in die "Acht Brücken Köln" überführt
worden.
"Acht
Brücken | Musik für Köln"
ist der Name eines Musikfestivals in Köln.
Es wurde 2011 als Nachfolgefestival der vorgenannten "MusikTriennale
Köln" ins
Leben gerufen. Ab 2011 begann der neue
Intendant Louwrens
Langevoort eine neue
Musikfest-Serie für die Neue Musik des 20./21. Jhdt.. Seit 2011 heißt
das Motto "Acht Brücken.
Musik für Köln", angelehnt an die 8 Kölner Rheinbrücken.
Das Musikfest 2011 hatte den thematischen Kern "Pierre Boulez und
Frankreich". Unter diesem neuen Motto stand das Fest 2012 im Zeichen
von John Cage.Vom 30.04. - 12.05.2013 hieß es: "Acht
Brücken | Musik für Köln – Elektronik-electronics.
Iannis Xenakis" mit Elektronischer Musik von
gestern und heute im
Zentrum des Programms - wieder eine Veranstaltung mit internationalem
Format -. Fortsetzung dieser Acht-Brücken-Serie: 2014 "Mensch und
Maschine", 2015 "Musik. Politik?", 2016 "Musik
für Köln - Musik
und Glaube", 2017
"Acht
Brücken | Ton. Satz. Laut" und 2018
"Metamorphosen
– Variationen"
(mit 25000 Besuchern in den 2 Festival-Wochen
). Nächster Termin:
30.04. - 11.05.2019. Zitat des Veranstalters:
"Zum neunten Mal stellt ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln vom 30. April
bis 11. Mai 2019 die Musik von heute in den Fokus des Geschehens.
Intensiver denn je bringt das Festival unter dem Titel
»GroßstadtPolyphonie« die Musik aus dem Konzertsaal in den städtischen
Raum und stellt die tradierte Ordnung von Bühne, Darsteller,
Klangquelle und Publikum auf den Prüfstand. Ob in einer Skaterhalle,
einem U-Bahnhof, einer Lagerstätte für Hochwasserschutzelemente, als
bewegtes Klangspektakel durch die Stadt oder auf dem Schiff: Der
Zuhörer darf die Sinne schärfen für Konzerterfahrungen weit über das
reine Hören hinaus.Der sichere Heimathafen Kölner Philharmonie wird
selbstverständlich ebenso bespielt. Als geschützter Raum mit optimaler
Akustik bietet sie ein Podium für namhafte Künstler, internationale
Orchester und renommierte Ensembles für zeitgenössische Musik. Neben
zahlreichen Uraufführungen wird auf den Bühnen von ACHT BRÜCKEN 2019
auch eine Vielzahl von Werken des 1945 in Athen geborenen,
griechisch-französischen Komponisten Georges Aperghis aufgeführt."
1.2 Rockbands
Köln galt und gilt trotz aller
Veränderungen und aktuellen Stagnation noch immer als die Pop- und Rockstadt
Deutschlands mit zahlreichen Rockbands und Hochburg der elektronischen
Musik. Der Rockmusiker und Musikproduzent Wolf Maahn wurde im KStA wie
folgt zitiert (April 2011) "Was die
Auftrittsmöglichkeiten betrifft, ist Köln sicher bundesweit Spitze,
weit vor Berlin und München, allenfalls Hamburg kann da noch mithalten.
..."
Die bekannteste Kölner Rockband
ist die 1976 gegründete Gruppe BAP mit dem Gründer
und "Frontmann" Wolfgang Niedecken und u. a. dem legendären
Gitarristen Klaus "Major" Heuser (bei BAP 1980 - 1999). BAP ist seit
ihrem ersten Album (1979 "BAP rockt andere Kölsche Leeder") mit ihrem
kölschen Mundart-Rock bundesweit von Erfolg zu Erfolg geeilt, hat
zahlreiche goldene CD´s erhalten und stand mehrfach auf Platz 1
der Album-Charts. Einige der Alben: 1980 "Affjetaut", 1981 "Für
Usszeschnigge", 1996 "Amerika", 2001 "Aff und zo". Einer der
bekanntestens Lieder: 1981 "Verdamp lang her". Die
Texte greifen oft gesellschaftliche oder persönliche Probleme
auf. Wolfgang
Niedecken ist auch bekennender Fan des 1. FC Köln:
"Es gibt drei Sachen, die sucht man
sich
nicht aus. Den Vater, die Mutter, und, watt willste de maache, der
Club, mit dem man leiden muss." (Zitat aus Geißbock-Echo Mai
2011). Weitere Informationen zu BAP sind
auf deren Homepage zu finden. Wolfgang Niedecken ist auch sozial
sehr engagiert und unterstützt u. a. Aktionen in Afrika wie "Gemeinsam für Afrika"
- er ist deren langjähriger Botschafter - und aktuell das Projekt "Rebound"
im Ost-Kongo. BAP war auch als einer der Initiatoren
mit vielen anderen Künstlern der Kölner
Kunst- und Musikszene am legendären "Arsch-huh-Konzert"
gegen Rassenhass am 09.11.1992 mit 100 000 Teilnehmern am Chlodwigplatz
beteiligt.
In den letzten Jahren hat sich
auch Brings stark in den Vordergrund
gespielt - allerdings vorwiegend im Karneval -. Von außen
betrachtet gilt jedoch die
1968 in Köln gegründete Band Can, eine
avantgardistische Band, als bekannteste Kölner Band.
Kölner Rockbands (eine kleine Auswahl):
- BAP (gegründet
1976), eine Mundart-Rockband mit überwiegend amerikanischen und
britischen Rock'n Roll mit kölschen Texten. BAP ist eine der
erfolgreichsten deutschsprachigen Rockbands.
-
Can (gegründet 1968), bis heute die wohl international
einflussreichste Kölner Band überhaupt.
Can ist keine Rockband im eigentlichen Sinn, sondern eine Gruppe
mit Jazz-, Krautrock- und Psychedelic-Rock-Elementen.
-
Jürgen Zeltinger und Band (gegründet 1979), eine der bekanntesten
Rockbands in Köln Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre.
-
Brings (gegründet 1990),
eine Kölner Mundart-Rockband
mit überwiegend Titeln in kölscher Sprache, aber auch mit hochdeutschen
Texten. Nach dem großen Erfolg mit Superjeilezick
in 2001 hat sich Brings auf kölsche Musik,
vorwiegend im
Karneval, spezialisiert.
.. und viele viele weitere Kölner Bands.
1.3. Bläck
Fööss, Höhner und andere Kölsch-Musikgruppen
Die Kölner Musik-Szene und der Kölner Karneval werden
mitgeprägt durch eine Vielzahl von Gruppen mit
Karnevalsmusik und Mundartliedern op Kölsch. Die bekanntesten Gruppen dieser
Szene sind
- Bläck Fööss (hochdeutsch:
Nackte Füße), die "Mutter aller kölschen Bands", die 1970 als erste
Band im Karneval mit Kölsch-Rock aufgetreten ist, mit den langjährigen
Frontsängern Tommy Engel (bis 1994) und Karl
Friedrich „Kafi“
Biermann (1995 - 2016) sowie mit der nachfolgen
aufgeführten aktuellen Besetzung
- Höhner (Hühner) (seit 1972)
mit dem Frontsänger Henning
Krautmacher (seit 1986)
- Paveier (Straßenpflasterer) (seit 1983) mit dem langjärigen Hauptsänger Micky
Brühl (2012 ausgeschieden)
- De Räuber (seit 1991) mit
Hauptsänger Karl-Heinz (Charly) Brand und künftig
zunmehmend Torben
Klein
Diese 4 Bands zählen zum
sogenannten Kölschen Kleeblatt. Daneben
gehören unzählige weitere Gruppen und Solisten zu dieser
Szene wie Brings (anfangs eine Rock-Band), Colör, De
Boore, Domstürmer, Kolibris, Rabaue,
Rheinländer, Micky-Brühl-Band und viele andere kölsche Karnevals-Bands
und Interpreten. Und das Bemerkenswerte ist, dass
das Kölner Musik-Biotop immer wieder neue Bands hervorbringt, die diese
kölsche Musiktradition und kölsche Sprache aufrecht erhalten, wie z. B.
seit der Karnevals-Session 2012 die jungen und auf Anhieb erfolgreiche
Gruppen Kasalla und Cat Ballou sowie später Hanak, Klüngelköpp, Miljöh, Quer Beat und andere. Inzwischen
spricht man auch vom Kölner Sechserpack mit Bläck
Fööss, Höhner,
Paveier,
Brings, Kasalla
und
Cat Ballou.
Wenn also der Kölner - wie der
Autor - vor einigen Jahren Aschermittwoch grübelte, was denn wird, wenn
die mittlerweile
älteren Herren von Bläck Föös, Höhner usw. mal abtreten, kann beruhigt
sein. Der Nachwuchs ist schon da und singt weiterhin überwiegend auf
Kölsch. Und der Anglizismus-Wahn
ist zum Glück im Kölner Karneval kaum angekommen.
Viele der seit Anfang der 70iger
Jahre von den "Fööss" und den Höhnern und später auch den Paveiern, den
Räubern und anderen Gruppen vorgetragenen Liedern haben in Köln -
und manche auch über die Stadtgrenzen und den Karneval hinaus
- längst Volkslied-Charakter. Sie kennt und
singt in Köln buchstäblich jedes Kind. Experten haben herausgefunden, dass es keine andere deutsche
Stadt mit einer derart lebendigen Volksliedszene gibt und dass weltweit
keine Stadt so oft besungen wird wie Köln. Hinzu kommt, dass zunehmend
kölsche Leedcher in den bundesweiten Charts der deutschen
Schlager auftauchen. Und
die Hymne auf Köln "Viva Colonia" der Höhner wird nicht nur beim FC (1. FC
Köln) im Kölner Stadion und
bei den Kölner Haien in der Kölnarena gespielt, sondern
ist mittlerweile in ganz Deutschland und darüberhinaus bekannt, ebenso
wie das Motto-Lied der Höhner anläßlich der Handball-WM 2007 in Köln ("Wenn nicht
jetzt, wann dann?") und etliche andere kölsche Leedcher. Und viele der
Gruppen treten inzwischen mit viel Erfolg auch außerhalb der
Karnevals-Session und über Köln hinaus auch andernorts auf - von
Berlin bis Mallorca - und vermitteln dort kölsche Lebensart. Von
den Höhnern stammt auch die Hymne des 1.
FC Köln "Mer
stonn zo Dir FC Kölle".
Die
besten und beliebsten Leedcher *
und die Besetzung des Kölschen Kleeblatts
* nach
subjektiver
Auswahl des Autors in (fast) historischer Reihung
Stand:
02.2017
|
Bläck Fööss
http://www.blaeckfoeoess.de/
G
= Gründungsmitglieder 1970 > |
Drink
doch eine met - Mer losse d'r Dom en Kölle - En unserem Veedel - Et
Spanien-Leed - Ming eetste Fründin - Ich han 'nen
Deckel - Kölsche Bröck - Mir
drinken us einer Fläsch - Kölle du uns Stadt am Rhing - Mer losse d'r
Dom
en Kölle - Buuredanz - Kölsche Bröck - De Mama kritt schon widder
e Kind - Kölle du uns Stadt am Rhing - Es gibt ein Leben nach dem
Tod - Unsere Stammbaum - Blos mer jet & Bums
Kapell - Rut & Wiess - He deit et wih... - Alles für die Liebe -
Kölner
Leechter
|
aktuelle Besetzung:
Mirko Bäumer (Frontsänger ab 2017), Günther
Antonius „Bömmel“ Lückerath (G), Hartmut Reinhold Priess (G),
Ernst „Erry“ Josef Stoklosa (G), Ralph „Gus“
Gusovius (seit 1994), Andreas Wegener (seit 2005) und Pit Hupperten (ab
04.2017)
Frühere Bandmitglieder:
langjähriger Frontsänger Tommy Engel (G) (1970
- 1994), Franz
Peter
Schütten (G) (1970 - 31.03.2017), Dieter
„Joko“
Jaenisch (G) (1970 – 1974 + 1977 – 1980, † 1998), Rolf Lammers
(1974 - 1977), Willy
Schnitzler (1980 - 2005) und langjähriger Frontsänger Karl Friedrich
„Kafi“
Biermann (1995 - 2016)
|
Höhner
http://
www.hoehner.com
G
= Gründungsmitglieder 1972 >
|
Blootwoosch, Kölsch un e
lecker Mädche - Ich ben
ne Räuber - Dat
Hätz vun dr Welt - Echte Fründe
- Die Karawane zieht weiter - Mer ston zo dir FC
Kölle - Dicke Mädchen haben schöne Namen - Viva Colonia - Wenn
nicht
jetzt, wann dann? - Ävver et Hätz bliev he in Kölle
|
aktuelle
Besetzung: Henning
Krautmacher (Frontsänger)
(seit 1986), Hannes Schöner (seit 1990), Jens
Streifling (seit 2003), John
Parsons (seit 2007), Wolf
Simon
(seit 2015) und Micki
Schläger (seit 2015)
Frühere Bandmitglieder:
Janus Fröhlich (G) (1972
– 2015), Peter Werner (G) (1972 –
2015), Walter Pelzer (G) (1972 - 1978), Rolf
Lessenich (G) (1972
- 1977), Peter Horn (1977 – 1986),
Franz-Martin
Willizil (1978 – 1999), Günter Steinig (1979 – 1990),
Pete Bauchwitz (1998 – 2003) und Ralf Rudnik (2000 - 2007)
|
Paveier
http://www.paveier.de/
G
= Gründungsmitglieder 1983 >
|
Mer han de Musik
bestellt - Buenos Dias Matthias -
Beinah hät ich se jebützt - Mer han de Musik
bestellt - Mir sin Kölsche
us Kölle am Rhing - Schön is das Leben
- Heimat es - Du häst et
schönste Jeseech vun Kölle
|
aktuelle
Besetzung: Hans-Ludwig
„Bubi“ Brühl (G), Klaus Lückerath (G), Detlef Vorholt (G), Johannes
Gokus (seit
2003), Sven Welter (seit 2010) und Markus Steinseifer (seit 2014)
Frühere
Bandmitglieder: Bodo
Schulz (G) (1983 – 2014) und langjähriger Hauptsänger Micky Brühl (G)
(1983 - 2012)
|
De Räuber
http://de-raeuber.de/
G
= Gründungsmitglieder 1991 >
|
Wenn
et Trömmelche jeit - Und sie war nicht viel älter als 18 Jahr - Sulang
die Botz noch hält - Was
wärn die Männer ohne
Weiber -
Wunderbar (Der Hochzeitswalzer) - Dat is Heimat - Eijentlich - Wenn ich
träume in der Nacht
|
aktuelle
Besetzung: Karl-Heinz
Brand (G) (früher Hauptsänger), Torben Klein (Hauptsänger, seit 2012),
Kurt
Feller (G), Wolfgang Bachem (seit 2001), Andreas „Schrader“ Dorn (seit
2015) und Jürgen „Geppi“ Gebhard (seit 2015)
Früheres
Bandmitglied: Nobby
Campmann (G) (1991 - 2007, † 2007)
|
Einige Bands sind auch sozial
engagiert, wie z. B. Bläck Fööss und Höhner, die zusammen mit BAP
und vielen anderen Künstlern der Kölner Kunst- und
Musikszene auch am legendären "Arsch-huh-Konzert" gegen Rassenhass
am 09.11.1992 mit 100 000 Teilnehmern am Chlodwigplatz beteiligt
waren, oder wie die Höhner als Sonderbotschafter der Unicef und die
Bläck Fööss mit ihren vielen Auftritten in Kindergärten und Schulen, wo
sie sich für die Pflege der kölschen Mundart einsetzen. Weitere
Informationen über die Homepages der Bands.
Der Künstlerzusammenschluss "Arsch
huh, Zäng ussenander!" engagiert sich seit 1992 gegen Rassenhass
und Neonazis. Fast alle Kölner Musikgruppen und viele andere Künstler der Kölner Kunst- und Musikszene haben
nach dem legionären Arsch-huh-Tag 1992 auch am 20. Jahrestag dieser
Veranstaltung am 09.11.2012 auf der Deutzer Werft (in Köln-Deutz) mit
ca. 80 000 Besuchern teilgenommen. Am
10. Jahrestag des rechtsradikalen Nagelbomben-Attentats in der türkisch
geprägten Keupstraße in Köln-Mülheim unterstützte
"Arsch
huh" auch
die zweitägige Veranstaltung „Birlikte
- Zusammenstehen“ und
veranstaltete am 09.06.2014 eine große Kundgebung auf einem Gelände in
der Schanzenstraße
in
Köln-Mülheim unweit der Keupstraße, bei der neben vielen überregionalen
Prominenten und Künstlern wiederum fast alle Künstler der Kölner Kunst- und Musikszene
auftraten.
1.4 Weitere
Elemente der Kölner Musik-Szene
- (ehemaliges)
Ringfest und
Popkomm
Die ehedem seit 1990 jährlich in
der Kölner Messe stattfindende Messe "Popkomm" hatte sich dort zur
weltweit größten Musik-Messe entwickelt, ist dann aber 2003 nach
Berlin (und damit später in die Bedeutungslosigkeit) umgezogen. Im
Umfeld der Kölner Popkomm wurde jährlich an einem August-Wochenende das ebenfalls weltweit größte
Rockfest - das "Ringfest" - veranstaltet, das auch nach dem Wegzug der
Popkomm zunächst weitergeführt worden war. Nach 13 Jahren Ringfest musste dieses
Musikereignis aber 2006 wegen finanzieller Probleme erstmalig abgesagt
werden. Ein späterer Neuanfang mit anderer Konzeption wurde
seinerzeit erwogen, ist aber nicht zustande gekommen..
Ringfest -
das hieß seit 1993 über viele Jahre 3
km für den Verkehr gesperrte Kölner Ringstraße inkl. Neumarkt und
Media-Park, bis zu zehn Live- Bühnen, rund 200 Bands, 3 Tage Live-Musik
und Straßenfest mit einem breitem Musikangebot für vielerlei
Geschmäcker sowie 2 bis 2,5 Mio. Zuschauer ... und in den Nächten
ging's weiter mit unzähligen Konzerten in den Kölner Rock-Clubs (2002
waren es 450 Bands aus 27 Ländern in 30 Clubs). Weil das Fest inzwischen aber wohl
etwas zu groß und zu beliebig geworden war, wurde Ende August 2005 eine
etwas kleinere und dafür musikalisch konzentriertere Version
durchgeführt. Dieses Fest war dann hernach das vorerst letzte Ringfest.
|
Der Wegzug der zuletzt kriselnden
und auf eine Nabelschau der großen Plattenfirmen reduzierten Popkomm
(der es, wie man hörte, angesichs der Probleme in der Musikindustrie
später auch in
Berlin schlecht
ging und die 2009 erstmalig abgesagt wurde und inzwischen im Rahmen
Berliner Musikveranstaltungen - aktuell Teil
der Berlin Music Week - weitergeführt wird) scheint sich
letztendlich für Köln als Glücksfall zu erweisen. Denn mit der Krise
des Popstandorts Köln nach dem Wegzug der Popkomm war Platz geworden
für die weiterhin sehr rührige Kölner freie Musik-Szene. So fand
erstmals im August 2004 das neue Festival der elektronischen Popkultur "Cologne on Pop (c/o pop)" statt - ein
(Zitat) "urbanes Festival für
elektronische Musik,
Pop- und Clubkultur"- . Später wurde erörtert, die "c/o
pop" nach dem möglichen Aus der Popkomm zum größten und wichtigsten
Treffen der Musikwirtschaft in Deutschland aufzubauen. Vom 19. - 23.06.2013 fand
schon die 10. Ausgabe statt.. Allerdings dürften derzeit vergleichbare
Rock-Feste in Berlin und Hamburg an der Kölner Veranstaltung etwas
vorbeigezogen sein. Dennoch! Die Infrastruktur für
Pop-Musik war und ist weiterhin in Köln gut. So wird in ca. 50
Spielorten regelmäßig gespielt. Vielleicht ist es kein Zufall,
dass die Popkomm in Köln gut, in Berlin aber nicht funktioniert hat. Insgesamt ist die
Konsolidierung der einstens grandiosen Kölner Pop-Szene der 90-iger
Jahre nach dem Wegzug der Popkomm mittlerweile gelungen.
Termin der 15. c/o
pop: 15. c/o
pop-Festival 29. - 02.09.2018 mit internationalen Stars und
Nachwuchsgruppen auf Kölner Bühnen (155 Auftritte auf 33 Bühnen). Zitat
des Veranstalters:"2003
entstanden als Ersatz, aber auch als konsequente Weiterentwicklung zur
nach
Berlin abgewanderten Popkomm, hat man über 14 Ausgaben hinweg
eindrucksvoll
bewiesen, dass das Zusammenspiel von lokaler und internationaler Szene
funktionieren kann. Heute ist das fünftägige Spektakel nicht mehr aus
der
Festival-Landschaft wegzudenken."
Köln
ist auch ein Musical-Standort mit dem im Oktober 1996 eröffneten
"Musical Dome" (volkstümlich "Blaues Zelt" genannt) am Hauptbahnhof
(Seite Breslauer Platz) und in Dom-Nähe. Die
erfolgreichste Musical-Produktion in Köln war das Queen-Musical „We
will rock you“ in 2008 mit zwei Millionen Zuschauern. Aktuell in 2018: "Tanz
der Vampire" (bis
29.09.2018). Neben
Musicals
werden im Musical
Dome auch Shows
internationaler Entertainer und Solo-Auftritte veranstaltet. Wegen
der Sanierung des Kölner Bühnen (Opern- und Schauspielhaus) war mittels
eines Ratsbeschlusses das
Blaue Zelt zeitweise
(von
2012 bis 2015) Ausweich-Standort
für das Opernhaus als
(als"Oper am Dom").
Das
Blaue Zelt war an diesem Kölner 1a-Standort aus städtebaulichen Gründen
immer nur als Provisorium und Übergangslösung gedacht. Es sollte schon vor vielen Jahren abgebaut
werden, weil
es architektonisch nicht in die Umgebung des Doms passt und
weil das Gebiet nördlich des Hauptbahnhofs neu gestaltet werden soll. Als
neuer Musical-Standort
ist das sog. "Staatenhaus" am Rand des rechtsrheinischen Rheinparks in
Vorbereitung und sollte inzwischen dort längst in Betrieb sein. Wegen
der gravierenden Probleme und Verzögerung bei der Sanierung
von Oper- und Schauspielhaus muss jedoch nach dem Ablauf des vorgenannten
Ausweich-Standorts für die Oper seit Herbst 2015 das Staatenhaus
als neues
Ausweichquartier für die Oper Köln benutzt werden, so dass sich die
Verlagerung des Musical-Standortes dorthin erheblich verzögert. Wann
Oper- und
Schauspielhaus nach dem Abschluss der Sanierung wieder geöffnet
werden, ist noch unklar (vorauss. 2022/2023). Daher ist zunächst der
Mitvertrag für den "Musical Dome"
(Blaues Zelt) zunächst bis bis 31.03 2022 und aktuell erneut bis 2024 als Musical-Standort verlängert worden.
2019 sind folgende Musicals in Köln geplant (Orte: Musical Dome, Lanxess-Arena und Philharmonie):
- Miss Saigon
-
Thriller-Live
-
„Wahnsinn“ – Das Wolfgang Petry-Musical
-
Falco – Das Musical
-
Simply the Best
-
Soy de Cuba
-
„Thank you for the Music“– Das ABBA-Musical
-
Elvis – Das Musical
-
Chicago – The Musical
-
WEST SIDE STORY
-
Titanic - The Musical
-
Bodyguard – Das Musical
Zur
Kölner Musik-Szene gehört seit
seit vielen Jahren - seit 1986 - die im Juli stattfindende Summerjam am
Fühlinger See, Europas größtes Reggae-Festival, mit den bekanntesten
Bands und Solokünstlern dieser Szene. Im Juli 2015 gab es die
30. Ausgabe dieser Veranstaltung. Die 33. Ausgabe des
Musikfestes fand vom 06.07. -
08.07.2018 und die 34. Ausgabe 05.07. - 07.07.2019 statt. Nächster Termin: 03. - 05.07.2020 - Termin fällt wegen der Corona-Virus-Epidemie aus. -. Nächster Termin: voraussichtlich 02. - 04.07.2021.

Summerjam 2018
Ein
aktueller Weltstar der Reggae-Szene ist der Kölner Tilmann Otto alis
Gentleman (geboren in Osnabrück, aufgewachsen in Köln-Brück).
- weitere Orte der Kölner
Musik-Szene
Jedes Jahr treten
treten zahlreiche deutsche und internationale Stars der
Unterhaltungs-Musik-Szene in Köln auf. Die meisten Veranstaltungen
dieses Genre finden in der riesigen Kölnarena in Köln-Deutz statt.
Daneben werden populäre Musik-Veranstaltungen am Tanzbrunnen im
rechtsrheinischen Rheinpark, in der Kölner
Philharmonie, in der großen Veranstaltungshalle E-Werk in Köln-Mülheim,
gelegentlich im Rhein-Energie-Stadion
in Köln-Müngersdorf und in
kleineren Hallen (wie seit 1990 in
der Live Music Hall in Köln-Ehrenfeld)
sowie in den vielen Kölner Clubs
veranstaltet.
Eng mit der Kölner
Musikgeschichte verbunden ist auch der Roncalliplatz an der Südseite
des Kölner Doms.
Ab dem Ende der 1980iger Jahren traten viele Weltstars zu
Sommer-Konzerten an dieser großartigen Kulisse auf. Einige Namen und
Konzerte: 1988 Placido Domingo, 1990 Pavarotti, 1991 José Carreras,
1993 Frank Sinatra, 1998 Pil Collins mit einer Big Band, 2001 R.E.M.,
2004 Earth, Wind & Fire, The Temptations und Commodores, 2006
Gilberto Gil, 2008 Massive Attak, Gentleman und The Killers. Daneben
gab es mehrere Konzerte der Kölner Bands BAP und Bläck Fööss.
Nach einer längeren Pause mit Auftritten von Weltstarts am Dom folgen
am 01./02./03.08.2018 Van Morrison, Patti Smith und Joan Baez.
Mit
der Kölner Musik-Szene eng verbunden waren auch der einstens in
Köln gegründete und hier ansässige
Musik-TV-Sender Viva (der
inzwischen längst nach Berlin verzogen ist) und der ebenfalls hier mit
seiner Deutschland-Zentrale in Köln angesiedelte große Musikkonzern EMI, eine
der größten Plattenfirmen Europas, der jedoch 2011 zum größten
Teil verkauft worden ist und sich in Auflösung befindet.
In
der riesigen Kölnarena in Köln-Deutz (mit max. 20 000 Plätzen) finden
neben Sportveranstaltungen auch viele musikalische Veranstaltungen
statt. Hier tritt hier alles auf, was Rang und Namen
hat. Lt.
KStA (17.10.2018) waren in der Arena: u. a. Phil Collins, Depeche Mode,
AC/DC, Madonna,
Luciano Pavarotti, Tina Turner, Barbara Streisand, Elton John, Bruce
Springfield, David Bowie, Phil Collins und viele mehr. Besonders 2015 gab
es zahlreiche große Konzerte wie (in
zeitlicher Reihenfolge) u. a. Peter Maffay, Queen, Lionel Richie, Paul
Simon
und Sting, James Last, Herbert Grönemeyer, Fleetwood Mac,
Roxette, Andreas Gabalier, Marius Müller-Westernhagen, U2, Chris de
Burgh, Eros Ramazzotti, Simply Red, Sido und PUR.
Einige Stars mit Auftritten in 2018: Eric Clapton, Shakira, Bryan
Adams, der Kölner Stefan Raab, Helene Fischer, Andrea Bocelli,
Depeche Mode, Roger Waters und viele andere. Und gelegentlich wird die
Arena zum Opernhaus (s. u.).
Zur Kölner Jazz-Szene ein Zitat
der Offenen Jazzhaus Schule Köln e. V: "Mit
innovativen Arbeitsansätzen etablierte sich 1980 die Offene Jazz Haus
Schule als freies Zentrum für Improvisierte und Populäre Musik Köln –
initiiert von Musikern aus dem Kreis der Initiative Kölner Jazz Haus
e.V. Seit über 30 Jahren geht von den Aktivitäten dieser
Musikerinitiative in den Bereichen Präsentation [Konzertsaal – Kölner
Stadtgarten], Produktion [Label »Jazz Haus Musik«], Vermittlung von
Musik [Offene Jazz Haus Schule] landes- und bundesweite Signalwirkung
aus."
Große Kölner Musikereignisse
waren die von 1998 bis vorerst 2003 jeweils im Dezember in der riesigen
Kölnarena aufgeführten - eigens
für solche große Bühnen und Hallen inszenierten und produzierten -
großen Opern-Aufführungen.
Aufgeführt wurden die klassischen Opern:
"Aida" von Verdi (1998)
"Carmen" von
Bizet (1999)
"Nabucco"
von Verdi (2000)
"La Boheme" von Puccini (2001)
"La
Traviata" von Verdi (2002)
"Carmina Burana" Monumental-Oper
von Orff (2003)
Danach wurde diese Serie zunächst
unterbrochen. Ende 2006 gab es aber wieder mal eine Monumental-Oper mit
erneut Verdis "Aida". Im Dez. 2007 folgte
Verdis "Nabucco".
- Ergänzungen zu "Kölner
Musikszene"
Bei der Beschreibung der Kölner
Musikszene ist noch zu erwähnen, dass
- der 1770 im nahen
Bonn geborene Luwig van Beethoven am 26.03.1778 zu seinem ersten
öffentlichen Konzert als Pianist in Köln aufgetreten ist und ab 1784
Bratschist in der kurkölnischen Hofkapelle in Bonn war, bevor er später
nach Wien verzog,
- der erfolgreiche
Operettenkomponist Jacques Offenbach am 20.06.1819 in Köln geboren
worden ist, dann später nach Paris verzog,
- im 19. Jhdt. viele
Komponisten der klassischen Musik (wie Brahms und Mahler mit
seiner 5. Sinfonie)
den Kölner Gürzenich für ihre Uraufführungen gewählt
hatten,
- mit der
Musik-Hochschule Rheinland die größte HS dieser Gattung in Europa in
Köln ihren Sitz hat,
- sich in den 1950-igern Jahren in
Köln eine in Europa einmalige Szene der Neuen Musik mit den
ortsansässigen Karlheinz Stockhausen (Stockhausen kurz vor seinem
Tod 2007: "Die Stadt Köln ist seit
1947 meine Stadt.") und Bernd A. Zimmermann und vielen
anderen gebildet hatte.
2.
Kölner Bühnen
Zitat aus Newsletter-Serie „Post von Chefredakteur Carsten Fiedler, Kölner Stadtanzeiger“ / 19.06.2020
„...
Natürlich beschäftigen wir uns noch einmal mit den beiden
Großprojekten, für die der Kölner Stadtrat in seiner Sitzung gestern zu
später Stunde grünes Licht gegeben hat.
• Das Wallraf-Richartz-Museum bekommt (endlich!) den überfälligen Anbau.
• Und der 1.FC Köln darf seine Erweiterungspläne für das Geißbockheim in Angriff nehmen.
Die
Projekte gleichen sich, weil es bei beiden Vorhaben lange (beim
WRM-Anbau sehr lange) gedauert hat, bis entschieden wurde. Ansonsten
sind sie natürlich grundverschieden: Beim Geißbockheim haben die Gegner
angekündigt, den Rechtsweg zu beschreiten und auch bereits erste
entscheidende Schritte unternommen. Wir berichten, wie es jetzt
weitergeht.“
|
Aktueller Hinweis 04.2020: Die Saison 2019/2020 der Kölner Städtische Bühnen wird wegen der Corona-Virus-Epidemie abgebrochen. Der Saison 2020/2021 wird vermutlich im September 2020 gestartet!
|
Die Geschichte
der städtischen Bühnen begann in der aufstrebenden Stadt 1900. 1902
wurde am Habsburger Ring
im Stil des Historismus ein repräsentatives Theater (Barock und
Jugendstil) erstellt. Mit 1800 Plätzen war es bei der Eröffnung am
06.09.2910 eines der größten Theater Deutschlands. Es wurde 1906 in
"Opernhaus" umbenannt. Das
alte prächtige Kölner Operhaus am
Habsburger Ring war
durch einen Bombentreffer im August 1943 zerstört worden und wurde 1958
abgebrochen.
Heute wird oftmals bedauert, dass die alte Oper nicht wiederaufgebaut
worden ist.
2.1 Städtische Bühnen/Oper Köln und
Schauspiel Köln
Zu den städtischen Bühnen in Köln
gehört das
Bühnen-Ensemble mit Standort
am
Offenbachplatz (in Nähe Neumarkt):
- das Opernhaus (mit 1348 Plätzen eines der
größeren Opernhäuser Deutschlands)

- aktuelle
Intendantin Oper Köln: ab 01.09.2012 Birgit Meyer (vorher bis
Juni 2012: Uwe Eric Laufenberg)
- aktueller
Generalmusikdirektor und Chef-Dirigent des Gürzenich-Orchesters:
Francois-Xavier Roth ab Saison 2015/2016 und aktuell verlängert bis Ende Spielzeit 2024/2025) (vorher bis
August 2014:
Markus Stenz)
- Tanzkuratorin: aktuell Hanna Koller
- das Schauspielhaus (830 Plätze im Großen Haus, zuzüglich
kleinere Bühnen)

- aktueller
Intendant Schauspiel
Köln: ab 01.09.2013 Stefan Bachmann bis mind. 2023 (vorher bis August 2013: Karin Baier)
- (künftig mit
eigenem Gebäude) die Kinderoper und "Kleines Haus"
Geschäftsführender
Direktor:
Patrick Wasserbauer
Technischer
Betriebsleiter ab 2015 für die Sanierungsphase:
Bernd Streitberger
Derzeit
(bis voraussichtlich Mitte 2023) sind während der Sanierung der Bühnen das Opernhaus und
das Schauspielhaus ausgelagert (s. 2.2.1)!
Nach Aufgabe des Standorts der alten Oper
nach dem Krieg wurde für den Neubau ein zentrales
Grundstück am Offenbachplatz (in der
Innenstadt in Nähe Neumarkt) ausgewählt. Die Baupläne für die neue
Kölner Oper stammen
vom Architekten Wilhelm Riphahn. Grundsteinlegung: 04.06.1955. Die neue
Oper Köln wurde am 08.05.1957 in Anwesenheit des damaligen
Bundeskanzlers und ehemaligen Oberbürgermeisters von Köln, Konrad Adenauer,
als Großes Haus für die Oper eingeweiht. Auf der Seite des
Haupteingangs zum Opernhaus wurde der Offenbachplatz (benannt nach dem
in Köln geborenen Komponisten Jacques
Offenbach) neu angelegt. Das
Gebäude wurde bei der Eröffnung von einem Großteil der Presse als
„schönster Theaterbau“ Deutschlands gerühmt; es gab aber auch kritiche
Stimmen (insbs. zur Akustik). Eine Besonderheit der Architektur sind
die Balkone anstelle der üblichen umlaufenden Ränge.
1962
wurde
unmittelbar neben dem Opernhaus das ebenfalls von Wilhelm Riphahn
entworfene neue Schauspielhaus fertiggestellt.
Die
Kölner Bühnenszene ist eine der vielfältigsten in Deutschland, wobei
allerdings zumindest die städtischen Bühnen mit Oper Köln
und Schauspiel Köln nach Meinung mancher
Kritiker in zwei zurückliegenden Jahrzehnten (1990-iger und 2000-iger
Jahre) anders als die vorgenannte Musik-Szene
ihren ehedem führenden
Platz in der bundesdeutschen Spitze (mit herausragenden
Persönlichkeiten wie z. B. die Intendanten Jürgen Flimm und Michael
Hampe) verloren hatten ... übrigens eine merkwürdige zeitliche
Parallele zum ebenfalls ab Anfang der 1990-iger Jahre von seiner
vormaligen Spitzenpostion abgeruschte 1.
FC Köln. Dieser
künstlerische Qualitätsrückgang der Bühnen lag zum großen Teil wohl
daran, dass der Kulturetat der Stadt stark gekürzt worden war.
Danach
haben Oper und Schauspiel jedoch künstlerisch enorm aufgeholt. Das
Schauspiel Köln hatte nach Meinung der Kritiker seit um 2008 wieder
einen Spitzenplatz erreicht; und die Oper Köln wurde seit 2009 "wieder international gefeiert"
(Zitat: Süddeutsche Zeitung / 25.07.2012). Auch das Gürzenich-Orchester
hatte unter Markus Stenz einen enormen Aufschwung erlebt und Preise und
Ansehen gewonnen.
Mit dem damalen Spitzenquartett
mit Peter Raddatz (bis August 2009 geschaftsführender Intendant),
Dr. Christopf Damman (2008 ausgeschiedener Opern-Intendant) und Marc Günther (Mitte 2007
ausgeschiedener Schauspiel-Intendant, oftmals wohl überwiegend zu
unrecht von der Kölner Presse hart kritisiert) sowie dem
hochangesehenen Generalmusikdirektor Markus Stenz (zugleich
Kapellmeister des Gürzenich-Orchesters, also des Kölner
Opern-Orchesters) ging es in den frühen Jahren des vorigen Jahrzehnts zumindest bezüglich der Auslastung der
Häuser, aber auch mit der überregionalen Wahrnehmung wieder aufwärts. Das erklärte Ziel, die
künstlerische Qualität der städtischen Bühnen auf früheres Niveau
anzuheben und wieder Spitzenplätze zu erreichen, führte zu
personellen Veränderungen bezüglich der beiden Intendanzen: Neue
Schauspiel-Intendantin wurde ab der Spielzeit 2007/2008 Karin Beier (*
14.12.1965 in Köln).
Der
gebürtige Kölner Uwe
Eric Laufenberg
(*
11.12.1960
in Köln) wurde ab der Spielzeit 2009/2010 neuer Opern-Intendant. Die
Geschäftsführung oblag nun Patrick Wasserbauer. Diese Personalien
führten tatsächlich zu einem enormen künstlerischen Aufschwung.
Das Schauspiel Köln wurde bereits
in den ersten beiden Jahren der neuen Intendanz jeweils zum besten
Schauspiel in NRW gekürt. Karin Beier erhielt im Nov. 2009
für die Inszenierung "Das goldenen Vlies" den renommierten Theaterpreis
FAUST in der Kategorie "Beste Regie". 2010 war das Schauspiel Köln als
einziges Theater beim renommierten Theatertreffen Berlin dreimal
vertreten und war für die Spielzeit 2009/2010 auch überregional bestens
platziert. 2010 lag das Schauspiel Köln in allen Kritikerumfragen an
der Spitze der deutschsprachigen Bühnen. 2010 und auch wieder 2011
wurde es von den Kritikern eines maßgeblichen Fachmagazins zum "Theater
des Jahres" ernannt.
Auch in der Oper ging es steil
bergauf. Unter dem neue Opern-Indendant Uwe Eric Laufenberg ist die Auslastung des Hauses
weiter gestiegen. Spätestens seit 2010 ist die Oper Köln auch
künstlerisch wieder in der ersten Liga angekommen (Zitate
Online-Musikmagazin: "Die
Oper Köln meldet sich mit einer zwar nicht spektakulären, aber doch
sehr ordentlichen Elektra
zurück in der Liga der ersten Häuser." und "Die
Kölner Oper findet in der Zentrale des untergegangenen Gerling-Konzerns
einen großartigen Ort, um Monteverdis L'Incoronatione
di Poppea
glanzvoll aufzuführen."). Opernkritiker benannten die Oper
Köln zum besten NRW-Opernhaus der Spielzeit 2010/2011, und dass,
obwohl schon in dieser Spielzeit wegen der bevorstehenden Renovierung
an verschiedenen Orten gespielt werden musste. In
der traditionellen Umfrage der renommierten Zeitschrift „Opernwelt“ zur
Saison 2011/2012 unter 50 internationalen Kritikern wurde die Kölner
Oper zum „Opernhaus des Jahres“ gekürt. Eine wichtige räumliche Änderung
war womöglich auch dem neuen - inzwischen vormaligen -
Opern-Indendanten Laufenberg zuzuschreiben. Durch Verlegung
der Kinderoper an einen anderen Ort erstrahlte seit Herbst 2009 endlich
das großartige Foyer im 1. Obergeschoss des Opernhaueses
wieder in seinem alten Glanz.
Eine besondere Ehre erhielt die
Kölner Oper zusammen mit dem Gürzenich-Orchester im Sept. 2010. Im Rahmen der Weltausstellung
Expo 2010 in Shanghai (China) präsentierte die Kölner Oper als
kulturellen Höhepunkt des deutschen Pavillons im Shanghai Grand Theatre das mächtige Wagnerwerk "Der Ring
des Nibelungen" (zweimal als geschlossenen Zyklus mit den 4 Teilen "Das Rheingold",
"Die Walküre", "Siegfried" und "Götterdämmerung") in der Inszenierung von Robert
Carsen unter musikalischer Leitung von Markus Stenz. Darüberhinaus
wurde auf dieser Reise danach noch "Don Giovanni" in einer Inszenierung
von Uwe Eric Laufenberg in Peking aufgeführt. Nach dem großen Erfolg
dieses Gastpiels in China folgte 2014 eine weitere Asien-Gastspielreise
des Kölner Gürzenich-Orchesters unter Leitung von Markus Stenz mit
folgenden Konzertterminen: 15.02.2014 in Seoul (Süd-Korea) sowie
18.02.2014 in Hongkong, 20. und 21.02.2014 in Shanghai und 23.02.2014
in Peking (China).
Leider ist Mitte 2012 diese neue
künstlerische Spitzenstellung in Gefahr geraten! Die
Schauspiel-Intendantin Karin Baier kündigte ihren Weggang
an und verließ auf eigenen Wunsch Köln im
August 2013 nach Hamburg (Nachfolger ist Stefan Bachmann). Insgesamt
kann in der 2013 beendeten Intendanz von Karin Beier unter anderem
auf neun Einladungen zum Theatertreffen in Berlin und auf zwei Jahre in Folge die Wahl
zum „Theater des Jahres“ zurückgeblickt werden. Der Opern-Intendanten Uwe Eric Laufenberg erhielt nach einem von beiden Seiten unsäglich
geführten Streit zwischen Stadt-Spitze /
Stadtrats-Mehrheit
(SPD/Grüne) und dem Intendanten um den Opern-Etat im Juni
2012 die fristlose Kündigung. Ab der Spielzeit 2012/2013 hat
Birgit Meyer, vorher Operndirektorin
und Chefdramaturgin, die Intendanz übernommen. Der Generalmusikdirektor
Markus Stenz hat Köln im August 2014 verlassen - und dies ist für viele
der größte Verlust -, wobei Herr Stenz ausdrücklich betonte, dies habe
nichts mit der Enwicklung um die Intendanz der Oper zu tun. Dass auch
Herr Wasserbauer zwischenzeitlich wegstrebte, sei am Rande erwähnt. Für
die Freunde von Oper und Schauspiel half nun nur noch §
3 des
Kölner Grundgesetzes "Et hät noch immer jot jejange". Für die Oper sah es nach den
ersten Teiletappen mit Birgit Meyer ganz hoffnungsvoll aus. Und auch
die Funktion des
Generalmusikdirektors und Chef-Dirigents des Gürzenich-Orchesters ist
nach Meinung der Fachleute ab Saison 2015/2016 mit Francois-Xavier Roth
sehr gut neu besetzt.
Aber: In der
traditionellen Umfrage der renommierten Zeitschrift
„Opernwelt“ kam die Oper Köln - anders als zur Saison 2011/2012 - für
2013/2014 nicht vor. Ein
Warnzeichen?
Inzwischen muss festgestellt werden, dass das ab um 2010 neu
errungene überregionale künstlerische Ansehen der Kölner Oper kaum mehr
erkennbar ist, was allerdings zumindest teilweise mit der 2012
begonnenen Sanierungsphase für
Operhaus und Schauspielhaus (s. unten) zusammenhängen
dürfte. Das Schauspiel Köln
hatte an seinem Ausweichquartier zwar gute Besucherzahlen und auch die
Oper wurde an ihrem Ausweichquartier durchaus angenommen, aber die
vormalige
überregionale Wahrnehmung der Kölner Bühnen ist - wie erwähnt - derzeit
kaum zu erkennen.
Trotzdem gab es in Oper und Schauspiel noch gelegentlich durchaus
bedeutende Bühnenabende in Köln.
Nachdem die für 2015 geplante
Neueröffnung von Oper- und
Schauspiel-Haus geplatzt ist und sich bis ca. 2023 verschiebt,
dürfte während dieser Übergangsphase kaum der vormalige Glanz
zurückholbar sein. Die Hoffnung der Kölner Bühnenfreunde: Vielleicht
kommt auch in Köln letztendlich ein glanzvolles Ergebnis heraus wie bei
dem anderen großen Problem-Bauvorhaben "Elbphilharmonie
Hamburg".
Einige herauszuhebende
Aufführungen in Opern- und
Schauspielhaus der letzten Jahre bis 2012 - also bis vor Beginn der Komplett-Sanierung
der
städtischen
Bühnen -
waren aus
individueller Sicht des Autors:
Oper
- Richard Wagners
Opernzyklus "Der Ring des Nibelungen" in der inzwischen von manchen
schon als legendär bezeichneten Kölner Inszenierung von Robert Carsen (Premieren der 4 Teile zwischen
2000 und 2003), der im Oktober 2004 zweimal (und das
nicht zum letzten Mal) als kompletter Zyklus hintereinander aufgeführt
worden ist
- 2002 Verdis Oper
"Don Carlo" (Inszenierung Torsten Fischer)
- 2003 Rossinis Oper "La Cenerentola
(Inszenierung Torsten Fischer)
- 2004 Händels
Barock-Oper "Xerxes" (Inszenierung Michael Hampe), Richard Strauß Oper
"Salome" mit umjubelter Premiere am 16.09.04 (Inszenierung
Katharina Thalbach) und Puccinis Oper "Turandot" mit
überwiegend sehr positiv aufgenommener Premiere am 25.11.04
(Inszenierung Günter Krämer)
- 2006 Glanerts Oper
"Caligula" (in der sehr positiv aufgenommenen Inszenierung von
Christian Pade) und Richard Wagners "Lohengrin " mit unterschiedlicher
Resonanz (Inszenierung Klaus Maria
Brandauer)
- 2008 Puccinis Oper
"Madame Butterfly" (in der zumeist sehr gelobten Inszenierung von Klaus
P. Kinmonth)
- 2009 Camille
Saint-Saens Oper "Samson und Dalila" (in der im Vorfeld sehr
umstrittenen, dann aber bejubelten Inszenierung von Tilman Knabe)
- 2009 zum Beginn der
neuen Opern-Intendanz (Laufenberg) Wagners "Meistersinger" in einer
überwiegend als gelungen kommentierten Inszenierung des neuen
Intendanten Uwe
Eric Laufenberg
- 2010 Claudio
Monteverdis Barock-Oper "Die Krönung der Poppea" mit einer vom Publikum und der Kritik
gleichermaßen hochgelobten und umjubelten Inszenierung von Dietrich Hilsdorf (Premiere 16.10.10), gespielt in der für diese Oper
und dieses Thema geradezu idealen Ausweichspielstätte
Gerling-Quartier, und Richard Strauß Tragödie "Elektra"
mit einer hochgelobten Inszenierung von Gabriele Rech (Premiere 17.10.10)
- 2011 Giuseppe Verdis
berühmte Oper "Aida" in einer mit großer Begeisterung aufgenommenen
Inszenierung von Johannes Erath (Premiere 15.01.11)
- in der Sanierungsphase vorerst nicht mehr
aktualisiert -
Der
2014 ausgeschiede Generalmusikdirektor Markus Stenz hob von den vielen
Sternstunden seiner langen Kölner Zeit (2003 bis 2014) den Carsten-Ring
(Der Ring der Nibelungen), die Meistersinger und die Thalbach-Salome
heraus (= zitiert aus Interview im
Kölner Stadtanzeiger/Juni 2014).
Schauspiel
- 2002 Shakespeares
Tragödie "Othello" (Regie Ola Mafaalani)
- 2004 Schillers
Drama "Don Carlos" (Regie Marc Günther) und Schillers Trauerspiel
"Kabale und Liebe " (Regie Michael Talke)
- 2006 Jean Paul
Sartres Drama "Die schmutzigen Hände" (Regie Albrecht Hirche)
- 2007 Friedrich Hebbels "Nibelungen", eine hochgelobte Aufführung in Regie der neuen Schauspiel-Intendantin
Karin Beier
- 2008 Franz
Grillparzers "Das goldene Vlies" (Regie Karin Beier)
- in der Sanierungsphase vorerst
nicht mehr aktualisiert -
2.2.1 Sanierungsphase der Kölner Bühnen
Sanierungsphase der Kölner Bühnen ab Mitte 2012 bis bis vorauss. Mitte 2023 *
|
Mitte
2012 begann die Ausführung eines großes Projekts in Köln: die
Komplett-Sanierung der städtischen
Bühnen (Opernhaus und Schauspielhaus) am Offenbachplatz.
Das
denkmalgeschützte Opernhaus sollte ursprünglich von September 2010 bis
September 2014 umfassend saniert werden. Nach
langen Debatten um das gesamte Projekt der Bühnensanierung begann gemäß
neuem Terminplan die Renovierung des Opernhaus Mitte 2012 (nach Ende der Saison
2011/2012). Die Sanierung sollte bis Mitte 2015 (zur Saison 2015/2016)
fertiggestellt sein. Für das Schauspielhaus war lange Zeit ein Abriss und Neubau geplant und beschlossen. Nach
einem Ratsbeschluss am 13.04.2010 wird dieser Neubau nun
doch nicht durchgeführt, sondern stattdessen wird dieses Haus ebenfalls
saniert. Die Sanierung des Schauspielhauses sollte gemäß dem neuenTerminplan ebenfalls bis Mitte 2015 (zur Saison 2015/2016) erfolgen.
Aufgrund
dieser neuen Beschlusslage und der anschließenden
Bauplanung sollte also die Sanierung beider Häuser und ferner Neubauten für die
Kinderoper und das sog. neue "Kleine Haus" bis zum Beginn der Spielzeit
2015/2016
abgeschlossen sein. Fest geplanter Eröffnungstermin für Opern- und
Schauspielhaus war der 07.11.2015.
Die Kataloge für die Eröffnungssaison
waren bereits
gedruckt! Dann kam Ende Juli 2015 leider eine Horrormeldung: Der Termin
ist geplatzt!
Die Wiedereröffnung von Opernhaus und Schauspielhaus verschieben sich
um mehrere Jahre *. Für
viele war diese Horrormeldung nicht
überraschend. Wieso für die Verantwortlichen? Auch
der Autor dieser Homepage mit
Projekterfahrung in seiner früheren Aufgabenstelle als Ingenieur hat
schon Mitte 2014 nach nach einer Baustellen-Führung anlässlich des
Richtfests die Meinung geäußert "Das
kann
niemals in einem Jahr fertig sein!". So kam es leider!
Was aus der ursprünglich mit der
Bühnensanierung geplanten städtebaulichen Umgestaltung des
Opern-Quartiers und dessen Einbindung in die Stadtlandschaft wird, ist
derzeit unklar. Dieses neugestaltete Karree sollte
eingebunden werden in ein geplantes großes Kölner Kultur-Karree. Zumindest wurden die Straßen um
den riesigen Umbaukomplex und der Offenbachplatz saniert.
Weitere Infos zu den Städtischen Bühnen Köln sind
auf deren Internet-Seite zu finden.
|
Hinweise
zu der (ursprünglichen) Sanierungsphase bis 2015:
*
Während
der Sanierungsphase ab ursprünglich 2010 und dann ab Mitte 2012 mussten Oper und Schauspiel
Ersatzspielorte nutzen. Diese
Planungen mussten an die neue Termin-Situation angepasst
werden. In der Spielzeiten 2010/2011 und 2011/2012 wurden von der
Oper Köln bespielt: noch das Opernhaus - allerdings eingeschränkt -
sowie die Ersatzspielstätten Palladium, Gerling-Quartier (Casino), Aula
der Uni, Trinitatiskirche, Staatenhaus am Rheinpark und Philharmonie
(konzertante Aufführungen). Ab 2012 benutzte nach
einem neuen Ratsbeschluss die
Oper vorübergehend
das sog. "Blaue Zelt" (Kölner
Musical-Standort) als
"Oper am Dom" - ein durchaus attraktiver Spielort - und
daneben weiterhin Palladium
(bis Ende 2013), Oberlandesgericht und Trintatiskirche. Das Schauspiel
bespielte zunächst noch weiterhin das Schauspielhaus und
zog in der Saison 2012/2013 übergangsweise in die Halle "Expo
XXI"
in der nördlichen Kölner Innenstadt. Ab Saison 2013/2014 wurde bis zur Fertigstellung des Umbaus der neue
Ausweichort "Depot" in Köln-Mülheim (ehemaliges Carlswerk)
bespielt.
|
Hinweise zu der
neuen und aktuellen Sanierungsphase ab 2015 bis Mitte 2023:
*
Die
Städtischen Bühnen werden umfangreich saniert. Aufgrund des geplatzten
Eröffnungstermins für die sanierten Bühnen (11.2015) gilt nunmehr für
die neu terminierte Sanierungsphase (ab Ende 2015) folgendes Szenarium:
- Oper-Ersatz-Standort
ist ab November 2015 für zunächst 2 Jahre und inzwischen weit darüberhinaus
das sog. "Staatenhaus" in Köln-Deutz (= geplanter
künftiger Musical-Standort als Nachfolger des "Blauen Zelt").
- Schauspiel-Ersatz-Standort
bleibt weiterhin das "Depot" (ehemaliges Carlswerk) in Köln-Mülheim. Gelegentlich
wird zusätzlich die "Außenspielstätte am Offenbachplatz"
(= Neubau für das neue Kleine Haus) genutzt.
Wann Opernhaus und
Schauspielhaus nach dem Abschluss der Renovierung wieder geöffnet
werden, ist noch unklar (derzeitige Prognose: Mitte 2023 ). Der Neubau für die
das Objekt Kinderoper / sog. "Kleine Haus" auf dem Bühnen-Areal ist
weitgehendst fertig und wird vorerst gelegentlich als Zweitspielstätte
des Kölner
Schauspiels für Theater-Aufführungen genutzt..
|
Zitate der Städtischen Bühnen zu der Sanierung (Auszüge) / Stand: Juni 2019
/ Quelle: https://sanierung.buehnen.koeln/de/
1.
Die
Kölner Oper wurde 1957 eingeweiht. Wilhelm Riphahn entwarf das Haus,
das als „Bekenntnis zur Moderne“ gewertet wird. Schauspiel und Oper
stehen seit
1989 unter Denkmalschutz. Seit 2012 werden die Kölner Bühnen saniert.
Ursprünglich sollte die Sanierung 2015 beendet sein und 253 Millionen
Euro
kosten, nun wird es wohl Ende 2022 und mindestens 545 Millionen Euro.
Zum
Projekt gehören
- Erneuerung
der Bühnentechnik in Opernhaus und Schauspielhaus
- Erweiterung
um zwei Spielstätten: Kinderoper und Kleines Haus
Bernd
Streitberger (Technischer Betriebsleiter ab 01.05.2016 für die
Sanierungsphase): „Im
letzten Quartal 2022 soll dann Schlüsselübergabe sein. Ich nenne
bewusst kein
Datum und rede auch nur von der Schlüsselübergabe, nicht von der
Eröffnung der
vier Bühnen. Oper, Schauspiel und Verwaltung steht ein anspruchsvoller
Umzug
bevor – und gleichzeitig will man den Spielbetrieb nicht zu lange
unterbrechen. ... Im letzten Quartal 2022 soll dann Schlüsselübergabe
sein. Ich nenne bewusst kein Datum und rede auch nur von der
Schlüsselübergabe,
nicht von der Eröffnung der vier Bühnen. Oper, Schauspiel und
Verwaltung steht
ein anspruchsvoller Umzug bevor – und gleichzeitig will man den
Spielbetrieb
nicht zu lange unterbrechen.“
2. Neuere Projektprognosen:
Der
Technische Betriebsleiter Bernd Streitberger zieht eine Zwischenbilanz
mit
einer Prognose zur Weiterentwicklung der Sanierung. Die vorhandenen
Probleme
sind technisch lösbar, allerdings ist das komplette vom Rat der Stadt
Köln beschlossenes Budget 404 Mio. Euro (ursprüngliches Budget 2011:
253 Mio.
Euro).
Aktuelle
Kostenprognose der Bühnen aus dem Jahr 2017: 545 – 570 Mio. Euro
(Baukosten,
inklusive Baunebenkosten). Die Kosten für das Interim und die
Finanzierungskosten werden separat ausgewiesen und sind in dieser
Prognose nicht enthalten.
Voraussichtliche
Fertigstellung: Schlüsselübergabe im 4. Quartal 2022
Aktuelle Projektprognose (Information 26. Juni 2019):
Information
des Technischen Betriebsleiters Bernd Streitberger: Fertigstellung des Projekts Opernhaus und Schauspielhaus 2. Quartal 2023. Die Inbetriebnahme erfolgt mit allen 4 Elementen (Opernhaus und Schauspielhaus sowie Kinderoper und Kleines Haus) im Herbst 2023.
|
Nachtrag
zur Umbauplanung:
Ursprünglich war geplant:
Umbau/Sanierung des Opernhauses + Neubau des Schauspielhauses. Anfang
2010 war das Neu- und Umbauprojekt jedoch erneut in die Dikussion
gekommen, weil eine Bürgerbewegung für den Erhalt und die Sanierung des
Schauspielhauses eintrat - nach über 6 Jahren Diskussion und
getroffener Entscheidung fiel das denen sehr früh ein! -. Angestoßen
hatte diese Diskussion u. a. die Schauspiel-Intendantin Karin Beier mit
dem völlig sachfremden Argument, angesichst der damals drohenden
Etatkürzungen "sei Inhalt wichtiger
als Rahmen", sollte heißen, das im Falle einer Sanierung des
Schauspielhauses angeblich einsparbare Geld solle in den Kulturetat
geleitet werden. Der Kölner OB hat hierauf völlig zu Recht erklärt, es
handele sich bei Investitions-Etat und aktuellem jährlichem Etat (hier
Kulturetat) um völlig getrennte Finanztöpfe. Bemerkenswerterweise waren
der Opernintendant, der ja auch von etwaigen Kürzungen des Kulturetats
betroffen war, und der Bühnen-Direktor vehement für den Neubau, da nur
so der nötige Raum (übrigens auch für die Oper) geschaffen werden
könne. Sie haben die Etatfrage offenbar anders und richtig beurteilt.
Hinzu kam, dass es sich bei Frau Beier um einen merkwürdigen
Meinungswechsel handelte, hatte sie sich doch noch im Sept. 2009 "aufgrund erdrückender pragmatischer Gründe"
für die Neubaulösung und gegen die Sanierung des alten Hauses
ausgesprochen. Bei einem durch das Bürgerbegehren ausgelösten neuen
Ratsbeschluss stimmten SPD und FDP für die Weiterführung der bisherigen
Pläne (Sanierung Oper, Neubau Schauspiel). Eine merkwürdige Allianz aus
Grüne, CDU, Linke und Splittergruppen stimmte mit Mehrheit nicht
für den Neubau des Schauspielhauses, obwohl die CDU jahrelang vehement
für den Neubau eingetreten war. Die Folgen dieses "Umdenkens" für den
Zeitablauf der Umgestaltungen waren unkalkulierbar. Im August 2010
wurde bekannt, dass nach einer neueren Kostenrechnung die nunmehr
beschlossene Version "Sanierung beider Häuser" nur geringfügig
kostengünstiger wird als die ursprüngliche Version "Sanierung Oper +
Neubau Schauspiel". Haben das Bürgerbegehren und deren politischen
Unterstützer mit falschen Zahlen operiert?
Nachtrag Ende 2015:
Mittlerweile ist die aufgrund vieler Verzögerungen
und Baumängeln nicht nur der avisierte Termin 2015 für die Neueröffnung
geplatzt, sondern es droht auch eine Kostenexplosion. Damit reiht sich
vermutlich die Renovierung der Kölner Bühnen unrühmlich ein in die
großen Problem-Bauvorhaben Elbphilharmonie Hamburg, Flughfen Berlin und
Bahnhof Stuttgart. Als einer der Hauptgründe für solche Vorfälle wird
vielfach das
deutsche und das EU-Verfahren bei der Auftragsvergabe genannt. In Köln
kam allerdings noch eine völlig unzureichende Projektorganisation mit
unklaren wirren Zuständigkeiten hinzu, ein Umstand, der erst nach dem
Desaster öffentlich bekannt wurde.
|
2.2 Sonstige Bühnen
Köln gilt als Hochburg der nicht städtischen freien Theater in Deutschland. In Köln gibt es - und das ist
bemerkenswert - neben den Städtischen Bühnen mit deren
Nebenspielplätzen über 30 private Spielstätten der Theater-Szene Köln
wie z.
B.
- die Kleinkunstbühne Senftöpfchen-Theater, Große
Neugasse (im
Stadtteil Altstadt-Nord),
1959 von
Fred und Alexandra Kassen gegründet, seit 1972 wegen Todesfall allein
geleitet von Alexandra Kassen
- das
Kölner Boulevardtheater Theater am Dom,
Glockengasse (in der Opernpassage im Stadtteil Altstadt-Nord), Gründer
Hubertus Durek, seit
1949/1957
- die
Junge Kammeroper Köln
- das
Theater Der Keller
- das
Theater am Sachsenring
und
viele andere. Dass
ferner Köln als Zentrum der Kleinkunst (mit dem seit 1991 jährlich
stattfindenden "Köln Comedy Festival" mit
Kleinkünstlern aus aller Welt) gilt, hängt sicher eng mit den meist
fröhlichen Rheinländern, aber auch mit den hier angesiedelten großen
Rundfunk-Programmanbietern WDR und RTL zusammen. Bei der 21. Ausgabe
des internationalen Comedy Festivals (13. - 29.10.2011) traten bei ca.
120 Veranstaltungen 240 Künstler auf.
In Köln spielen seit jeher auch Volkstheater
und Puppentheater eine
wichtige Rolle. Bundesweite Bekanntheit und Beliebtheit hatten durch
das Fernsehen die - leider verstorbenen - Volksschauspieler Willy
Millowitsch und Trude Herr erhalten. Das Millowitsch-Theater (seit 1936
in dem Gebäude in der Innenstadt an der Aachener Str./Nähe Rudolf-Platz
gelegen) wird - der Familientradition entsprechend - von Willys Sohn
Peter Millowitsch weitergeführt. Das frühere Theater der Trude Herr in
der Kölner Südstadt ist nach deren Tod leider schon lange nicht mehr
vorhanden.
Eine besondere Bedeutung für Köln
hat die älteste Puppenbühne
Deutschlands - das Hänneschen-Theater,
die Puppenspiele der Stadt Köln -. Dieses 1802 gegründete und bei Groß
und Klein sehr beliebte Puppentheater, mitten in der Kölner Altstadt in Nähe Heumarkt gelegen, feierte
im Jahre 2002 sein zweihundertjähriges Jubiläum. Intendantin : Frauke
Kemmerling (25 Jahre lang bis November 2012: Heribert Malchers).
Wichtigste Figuren der
in Knollendorf, einem fiktiven Ort irgendwo bei Köln, spielenden
Stücke sind das Hänneschen, dessen Freundin Bärbelchen, Tünnes und
Schäl, der Speimanes und der Wirt Mählwurms Pitter. Sehr zu empfehlen:
die jährliche Puppensitzung zu Karneval!

Kölner Hänneschen-Theater |

Kölner Hänneschen-Theater
Figuren (von links):
Tünnes, Schäl, Bärbelchen, Hänneschen, Bestemo, Besteva, Speimanes,
Mählwurms Pitter (Wirt)
|

Denkmal Willy
Milowitsch (ehemals am Hänneschen-Theater)
Inzwischen
ist das Denkmal zum kleinen nach "Willy" benannten Platz wischen
Apostelnstraße, Breite Straße und Gertrudenstraße verlegt worden, was
viele Kölner bedauern.
|
* Quelle: Homepage Höhner
Der
Verfasser ist Mitglied in 6 bzw. Unterstützer in 2 der acht
genannten gemeinnützigen Kölner Vereine (s. u.). Die Vereine kümmern
sich um bedeutende Kölner Museen, um historische Bauwerke und Denkmäler
sowie um andere gemeinnützige Angelegenheiten. Die Mitgliedschaft oder
auch die Unterstützung mittels Spenden ist zu empfehlen! Ferner ist der
Verfasser Mitglied in einem Sportverein und einer Partei.
Empfehlungen des Autors:
Vereine |
Gemeinnützige
Vereine im Kulturbereich
|
Freunde
des
Wallraf-Richartz-Museum und des Museum Ludwig |
Die
fast 6000 Mitglieder
unterstützen und fördern diese beiden Museen und haben zudem freien
Eintritt
in beide Museen!
|
Förderverein
Romanische
Kirchen Köln |
Die
Mitglieder unterstützen u.
a. maßgeblich Renovierungsarbeiten und Ausstattungen an dem
Kichenensemble und
erhalten außerdem jährlich das große wertvolle Jahrbuch des Vereins
"Colonia Romanica". |
Zentral-Dombau-Verein
zu
Köln von 1842 |
Die ca. 17500 Mitglieder
unterstützen u.
a. maßgeblich die umfangreichen Renovierungsarbeiten am Kölner Dom und
erhalten außerdem jährlich das große wertvolle Jahrbuch des Vereins
"Kölner Domblatt". |
Förderverein römische Stadtmauer
|
Der Förderverein hat sich das Ziel gesetzt, die "missliche Situation der römischen
Stadtmauer"
zu verbessern. Er setzt sich für den dauerhaften Erhalt und die
denkmalgerechte Sanierung dieses einzigartigen antiken Baudenkmals ein.
G |
Fortis
Colonia - 2000 Jahre
befestigtes Köln
|
Die Mitglieder
unterstützen in
den
Arbeitsbereichen Römische Stadtmauer, Mittelalterliche Stadtmauer und
Preußische
Festungen die historischen Befestungen der alten Römerstadt. G
|
Förderverein
Historischer
Park Deutz (FHPD) |
Die
Mitglieder unterstützen die Erhaltung und Pflege der Fundstellen
des rechts-rheinischen römischen Militär-Kastell Divitia. G
|
G
= Verein tätig im
Bereich der Stadtgeschichte
|
weitere gemeinnützige
Vereine
|
Förderverein
Herzzentrum
Köln |
Der Verein
fördert die
ideelle und materielle
Unterstützung
des Herzzentrums der Universitätsklinik Köln.
Den Initiatoren liegt insbesondere die Situation von
Herz-Kreislauf-Patienten in Köln und der Kölner Region „am
Herzen“.
|
Verein
Deutsche Sprache/VDS (überregional) |
Der VDS hat sich zum Ziel gesetzt
(Zitat), "die deutsche Sprache als
eigenständige
Kultursprache zu erhalten und zu fördern, und sich dafür
einzusetzen, dass sich die deutsche Sprache gegen die
Überhäufung mit Wörtern aus dem Englischen (bzw dem sog. Denglisch)
behauptet." |
weitere Mitgliedschaften
|
1.
FC Köln e. V.
|
Der 1. FC Köln e. V.
ist mit über 100 000
Mitgliedern der
größte Kölner Sportverein und steht nach Mitgliederzahlen an 4. Stelle
der deutschen Fußball-Vereine (ca.
104 600, Stand: 20.11.2018).
|
SPD |
Die SPD ist die älteste und
mitgliederstäkste Partei Deutschlands
(Stand Mitte 2018: ca. 450 000 Mitglieder).
|
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- die
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